Partner ein Heiratsschwindler?

Vor 11 Monaten habe ich einen Mann kennengelernt, in den ich mich unsterblich verliebt habe. Er ist äußerst charmant, höflich, zuvorkommend und großzügig. Schon lange habe ich mich nicht mehr so wohl gefühlt wie in seiner Gesellschaft. Da er momentan geschäftliche Schwierigkeiten hat, hat er mich gefragt, ob ich ihm nicht für kurze Zeit 5000 Euro leihen könnte.

Das Geld wäre für mich kein Problem aber ich bin mir nicht sicher, ob es richtig ist, ihm das Geld zu geben. Da ich schon einmal von einem Mann nur ausgenutzt wurde, bin ich vorsichtig geworden. Oder habe ich vielleicht zu viel über Heiratsschwindler gelesen?

Ich denke auch, dass ein gewisses Maß an Vorsicht nie falsch ist. Daher würde ich dem Mann auch nicht gleich, so eine hohe Summer leihen. Wenn du ihm sagst, dass du schlechte Erfahrungen gemacht hast und ihm das Geld so nicht einfach geben möchtest, sollte er das schon verstehen. Dann wirst du ja an seiner Reaktion sehen, ob er nur auf dein Geld aus ist oder ob ihm wirklich was an dir liegt.

Stehst du denn allgemein finanziell etwas besser da? Dann wäre ich noch etwas vorsichtiger. Ich denke, dass es ganz normal ist, seinem Partner nach 11 Monaten Beziehung, nicht gleich so eine hohe Summer leiht.

Wenn er es wirklich ernst meint und kein Heiratsschwindler ist, dann dürfte er nichts dagegen haben, wenn ihr zusammen zu einem Notar geht und die 5000 euro schriftlich mit einem Schuldschein fest auf Papier bringt und der Notar auch prüft, ob alles seine Richtigkeit hat.

Wenn er dich wirklich liebt und es nicht nur auf dein Geld abgesehen hat, wird er auf alle Fälle auch damit einverstanden sein.

Ich weiß nicht, ob eine Vereinbarung, unterschreiben beim Notar etwas ändern würde. Papier ist ja bekanntlich geduldig. Und ein Notar wird eher keine Abfrage im Strafregister machen, ob er schon vorbestraft ist oder nicht. Da ich selber ein gebranntes Kind in dieser Hinsicht bin, trenne ich Freundschaft / Liebe und Geld immer strickt. Und Summen in dieser Höhe herborgen, wäre mir viel zu riskant.

Wenn alles in Ordnung ist mit ihm und alles koscher, warum bekommt er keinen ÜBerbrückungskredit bei der Bank?

Ich wäre da sehr vorsichtig. Eigentlich sollte man ja einen Kredit bekommen, wenn man arbeitet und das ist ja keine kleine Summe. An deiner Stelle würde ich einen Vertrag mit ihm machen. Dabei ist es aber auch wichtig, dass dort alles gut geregelt ist und vielleicht würde ich dann auch zum Notar gehen. Wenn er es dir nicht wiedergeben will, dann würde er das sicherlich nicht unterschreiben. Bei so einem Vertrag müssen aber auch die Daten stimmen.

Weißt du, was für ein Geschäft er betreibt und welcher Art die Schwierigkeiten sind? Heiratsschwindler sind immer charmant, aber das muss ja nicht sein, dass er einer ist. Ich würde nicht einfach so Geld verleihen. 5.000 Euro sind viel Geld, da sollte er schon nachweisen, wofür er das Geld so dringend braucht. Geld bekäme er von mir nicht in der Höhe. Trotzdem würde ich ihn zu einer Bank schicken.

Gleich böses zu vermuten halte ich da für etwas übertrieben. Aber man sollte schon dabei sehen wie viel man von dem Partner weiß. Kennt man das Geschäft, weiß man wo es betrieben wird und um was es dabei eigentlich geht? Sicher sein kann man sich zwar nie, aber je mehr man darüber weiß, desto geringer ist doch die Chance, dass man betrogen werden soll.

Ich finde es von einem Mann erbärmlich, um Geld zu bitten, vor allen Dingen, wenn die Partnerschaft erst ein knappes Jahr alt ist. Ich würde in diesem Fall vermuten, dass er dich ausnützt. Stelle dir doch einmal die Frage, ob du deinen Freund um 5000 Euro bitten würdest, wenn du Probleme hättest. Wahrscheinlich nicht. Man wendet sich doch gerade bei so kurzer Bekanntschaft zuerst einmal an die eigene Familie oder an alte Freunde. Mir kommt die Sache eher merkwürdig vor.

Ich würde es nach Möglichkeit immer vermeiden, eine größere Summe Geld zu verleihen. Dazu kommt noch, dass ich finde, dass finanzielle Dinge in einer Partnerschaft nichts verloren haben, weil sie diese meistens nur negativ beeinflussen. Jeder sollte seine finanziellen Angelegenheiten selbst regeln. Das führt insgesamt einfach zu viel weniger Problemen und beugt Misstrauen vor.

Mich irritiert alleine der Ausdruck, dass der Mann geschäftliche Schwierigkeiten hat. Daraus entnehme ich, dass er selbstständig ist. Weißt du, um was für eine Tätigkeit es sich dabei handelt? Hat er dir nähere Informationen zu seinen Schwierigkeiten genannt? Die Geschichte von den geschäftlichen Schwierigkeiten klingt fast schon ein bisschen zu typisch für Leute, die nicht unbedingt die besten Absichten haben.

Vor allem fände ich es merkwürdig, wenn jemand, der tatsächlich in solchen Schwierigkeiten steckt, als erstes seinen relativ neuen Beziehungspartner anbetteln würde. Ich persönlich würde das nie machen und fände es auch ziemlich unverschämt, einen Partner um Geld zu bitten. Wenn man überhaupt jemanden fragen will, würde ich innerhalb der Familie fragen oder mich einem wirklich sehr guten Freund anvertrauen. Einen Partner, mit dem ich gerade einmal ein knappes Jahr zusammen bin, würde ich nicht bitten. Ansonsten kann man auch einen Kredit bei der Bank bekommen.

Ein Papierstück aufzusetzen bringt dir keine Sicherheit, sofern es sich tatsächlich um einen Schwindler handelt. Ein Betrüger wird seine Schulden sicher nicht bezahlen wollen. Ich würde mich nicht darauf einlassen. Falls dein Partner wirklich solche Schwierigkeiten hat, würde ich ihm höchstens direkt helfen, indem ich ihm vielleicht mal etwas einkaufe, sofern es gerade knapp ist. Eine größere Leihgabe wäre aber definitiv ausgeschlossen.