Ganztägige Fremdbetreuung - absolut nötig oder schlecht?

Ich denke das man das nicht allgemein sagen kann ob es schlecht ist oder gut. Für manche Kinder wäre es vermutlich besser den ganzen Tag fremd betreut zu werden als zu Hause bei den Eltern zu sein. Und wieder andere sind natürlich am liebsten zu Hause bei den Eltern.

Aber ich denke wenn dein Sohn selber den Wunsch geäußert hat den ganzen Tag dort zu bleiben, wüsste ich nicht was dagegen sprechen sollte. Er hat vermutlich seine Freunde dort und genießt es den ganzen Tag mit ihnen zu spielen. Sicher ist es für manche Leute unverständlich und ich könnte es mir im Moment auch nicht vorstellen das mein Kind den ganzen Tag wo anders ist aber meine Tochter ist ja auch erst zwei.

Allerdings habe ich eine Verwandte deren Tochter ab dem Alter von 11 Monaten ganztags in der Kinderkrippe war. Das könnte ich mir nicht vorstellen, aber mit einem Alter von fünf Jahren ist das kein Problem mehr. Vor allem nicht wenn es sich das Kind so gewünscht hat. Und wenn das Kind in der Kita ist kann man alles an Hausarbeit und so weiter schön erledigen und wenn das Kind nach Hause kommt hat man sehr viel Zeit zum Spielen. Sehe ich jetzt auch als Vorteil.

Ich denke auch, dass es in erster Linie auf das Kind ankommt. Es gibt Kinder die lieber zu Hause sind und denen der Trubel im Kindergarten einfach zu viel ist. Bei solchen Kindern würde ich es nicht richtig finden, wenn sie dann den ganzen Tag im Kindergarten ausharren müssen.

Allerdings würden diese Kinder dann eben auch nicht den eigenen Wunsch äußern, dass sie gerne länger bleiben wollen. Aber das dürfte ja in diesem Fall der Fall sein. Das Kind will es ja selber. Vielleicht hat dieses Kind sehr gerne viel Animation und ein sehr großes Spielbedürfnis mit Altersgleichen? Dann ist es sicher nicht verkehrt, wenn man das Kind den ganzen Tag dort lässt. Da braucht man dann denke ich auch keinerlei schlechtes Gewissen haben.

Manchmal muss man auch ein wenig abwägen, ob die Kinder selber wissen, was sie sich da wünschen? Bei einer Freundin war es auch so, dass die Kleine zunächst einmal halbtags im Kindergarten war. Dann wollte die Kleine auch unbedingt länger dort bleiben und eben auch mit den Freunden schlafen und so weiter. Meine Freundin war dann damit auch einverstanden, aber dann hat die Kleine nach einer Woche nur noch geweint, weil es ihr doch zuviel war und sie sich das wohl doch anders vorgestellt hat. Aber man kann es ja zumindest ausprobieren, zumindest probeweise.

Ich denke, dass das vom Kind und auch von den Eltern abhängig ist, ob es als gut zu betrachten ist oder nicht. Das Kind muss sich auf jeden Fall wohlfühlen und Freunde haben. Es muss ihm schlichtweg Spaß machen, dort zu sein. Das ist hier ja auf jeden Fall gegeben.

Ansonsten bin ich auch der Meinung, dass man sein Kind nicht abschieben sollte, also sollte man dann auch arbeiten gehen und da meine ich beide Eltern. Wenn einer immer zu Hause ist, kann ich so eine Ganztagsbetreuung nicht verstehen.

Leider gibt es auch viele Eltern, die den ganzen Tag zu Hause sind und ihre Kinder dann trotzdem ganztägig in die Betreuung schicken. Das finde ich sehr verwerflich, aber nicht das, was du machst. Du scheinst ja auch sehr auf das Wohl deines Kindes zu achten und das spielt dabei eine große Rolle.

Die gemeinsame Zeit, die man dann noch zusammen hat, sollte man aber auf jeden Fall sinnvoll nutzen. Immerhin muss das Kind ja auch wissen, wo es hingehört und wer die Eltern sind.