Haustier beim Tierarzt im Wartezimmer aus dem Korb lassen?
Ich war heute Morgen mit meiner Katze in der Tierklinik. Ich hatte eine Wartezeit von etwa einer halben Stunde, so dass ich die anderen Tiere mit ihren Besitzern beobachten konnte. Jedenfalls mehr oder weniger, denn die meisten -mit Ausnahme der Hunde- saßen in Transportboxen, die wiederum auf dem Boden standen, zum Teil auch mit einer Decke bedeckt.
Wenn ich mit meinen Reptilien beim Tierarzt bin, dann nehme ich sie für gewöhnlich im Wartezimmer aus ihrer Transportbox und halte sie im Arm, damit sie -die sehr neugierig sind- sich die Umgebung anschauen können. Außerdem sind sie es gewöhnt, bei mir auf dem Arm zu sitzen und werden in ihren Transportboxen schnell unsicher und unruhig. Auch meine Katze war sehr interessiert an ihrer Umgebung. Ich habe sie aber noch nicht lange genug, um einschätzen zu können, wie sie sich verhält, wenn ich sie auf dem Arm halten würde. Deswegen saß sie dann nur im Korb auf meinem Schoß. Sollte ich mir mal sicher genug sein, werde ich auch sie im Wartezimmer aus der Box und auf den Arm nehmen, weil ich gemerkt habe, dass sie sich in der Box so gar nicht wohl fühlte. Natürlich sitze ich dann aber aus Rücksicht auf die anderen Wartenden mit meinen "ausgepackten" Tieren nicht mitten im Wartezimmer, sondern in der eher ruhigen Ecke.
Wie handhabt ihr das? Nehmt ihr eure Tierchen aus der Box? Oder fühlen sie sich in der Transportbox wohler und ihr habt sie aber zur Beobachtung und gegebenenfalls zur Beruhigung neben euch oder auf dem Schoß stehen? Oder stellt ihr sie auch mit einer Decke über der Box auf den Fußboden, weil sie so am ruhigsten sind?
Da ich Katzen habe, würde das sicher nicht funktionieren, wenn ich sie aus der Box lasse. Mit meiner Katze Kitty war ich in der Vergangenheit auch oft bei verschiedenen Tierärzten und ich habe sie immer in ihrer Box gelassen. Zum einen hat sie sowieso immer Angst, zum anderen denke ich, dass sie dann vermutlich so verwirrt wäre, dass sie sich dann irgendwo verstecken würde. Und nicht selten ist es auch so, dass noch andere Tiere, beispielsweise große Hunde, mit in der Praxis sind. Und da würde ich meine Katze niemals aus der Box lassen.
Allerdings habe ich es auch schon mal bei einer Katzenhalterin beobachtet, dass sie die Tragebox ein Stück geöffnet hat, so dass ihre Katze dann wenigstens heraus gucken konnte. Merkwürdigerweise war diese Katze aber auch ganz entspannt und machte keinerlei Anstalten, weg zu rennen oder sich zu verstecken. Mit meiner Katze könnte ich das aber nicht machen, weil sie eben sehr ängstlich ist und jeder Besuch bei einem Tierarzt Stress pur für sie bedeutet.
Ich habe auch einige Haustiere, mit denen ich öfters mal zum Tierarzt muss. Mein Hund ist immer an der Leine, ich würde sie auch nie abmachen, obwohl sie eine ganz Liebe ist. Manche Hundehalter lösen die Leinen bei ihren Vierbeinern, dieses Verhalten kann ich nicht nachvollziehen, es kann ja immer mal zu einem Zwischenfall mit einem anderen Tier kommen.
Wenn ich mit meinen Katzen einen Tierarztbesuch habe, werden sie in einer zugedeckten Box transportiert. Auch in der Praxis lasse ich die Box zugedeckt, ich entferne die Decke nur an einer Ecke, damit sie sich ein wenig umschauen können. Ich würde die Box nie öffnen, alleine schon, damit sie mir nicht vor Angst abhauen. Aber auch, weil nicht alle Hunde Katzen mögen, und es zu einem unschönen Aufeinandertreffen kommen kann. Das muss ich nicht haben.
Bei meinem Tierarzt hängt auch mittlerweile ein Schild im Wartezimmer, dass alle Tiere in ihren Boxen oder an der Leine bleiben sollen, und dass auch in direkter Nähe beim Besitzer.
Ich finde es ein absolutes No-Go, die Tiere beim Tierarzt aus der Box zu lassen. Egal ob Katze, Hase oder Hamster, sie gehören während der Wartezeit in die Transportbox, auch wenn es schwer fällt und eine Katze schon mal jammert, wenn sie zu lange in der Box sitzen muss. Hunde gehören für mich auch an die Leine in einem Wartezimmer, da gibt es gar keine Alternative. Ich wollte nicht, dass ein fremder Hund an der Transportbox meiner Katzen schnüffelt und meine Tiere so verängstigen könnte.
Was Reptilien angeht, so bin ich mehr wie erschüttert zu lesen, dass man diese in einer Tierklinik aus der Transportbox nimmt, um sie auf dem Arm zu halten während der Wartezeit. Reptilien sind absolut keine Kuscheltiere und gehören in ein Terrarium. Sollten sie zu einem Tierarztbesuch müssen, dann bleiben sie in der Transportbox, und zwar die gesamte Zeit, außer die Tierärztin muss sie zur Behandlung aus der Box nehmen.
Mir würde im Traum nicht einfallen, eines meiner Reptilien auf dem Arm zu halten, während ich auf einen Termin beim Tierarzt warte. Und auch zu Hause sitzen die Tiere im Terrarium, welches Artgerecht eingerichtet ist. Sicher, auch unsere Tiere sind neugierig, aber deswegen sitzen sie Abends nicht mit uns auf dem Sofa und gehören definitiv nicht dauerhaft auf den Arm zum kuscheln. Da solltest du dich wohl noch ein Mal über die Haltung solcher Exoten informieren.
Mir ist schleierhaft, warum man in einem Wartezimmer die Reptilien aus der Transportbox nehmen muss. Will man bei den anderen Wartenden Eindruck schinden? Aufmerksamkeit erwecken? Tier jeder Art gehören zum Transport in die davor vorgesehene Box und werden nicht heraus geholt. Und ich bin echt erschüttert, dass in der Klinik keiner was sagt, dann da die Besitzer ihre Tiere aus den Boxen holen. Unvorstellbar, wenn da mal ein Tier abhaut und sämtliche andere Tiere im Wartezimmer aufschreckt oder gar, wenn ein Hund nicht mit Katzen kann, aber mal eben eine aus der Box genommen wird, damit der Besitzer mit ihr Kuscheln kann. Ich kann da nur den Kopf schütteln und würde wohl als Mit-Wartende auch etwas sagen, wenn plötzlich jemand sein Tier aus der Box nimmt, damit es sich umschauen kann.
Na, P-P, mal locker bitte. Ich bin durchaus informiert über die Haltung meiner Reptilien. Ich habe es auch wahrlich nicht nötig, bei irgendwelchen Leuten Eindruck zu schinden und schrieb bereits, dass ich mich grundsätzlich in die letzte Ecke setze und das Tier grundsätzlich bei mir bleibt. Das läuft nicht rum, das klettert mir nicht auf der Schulter herum, sondern es sitzt bei mir im Arm. Ich würde das nicht machen, wenn ich mir nicht zu 100% sicher wäre, das Tier absolut unter Kontrolle zu haben. Das schrieb ich aber bereits.
Das Tier sitzt einfach nur bei mir im Arm. Und das ganz ruhig, ohne jede Aufregung, während in der Box permanent Theater gemacht wir was dann letzten Endes auch für den Tierarzt unangenehm ist. Denn wenn es komplett gestresst ist und der Tierarzt dann rein greift, kommt es zum Biss. Oft genug gehabt. Seit ich dazu übergegangen bin, sie dann einfach in den Arm zu nehmen, sind sie entspannter und es gibt keinen Stress mehr. Das hat weder etwas mit nicht artgerechter Haltung noch mit Kuschelei zu tun und so etwas lasse ich mir auch nicht unterstellen. Punkt.
Auch wenn du in der "letzten Ecke" sitzen magst, bleibt es nicht aus, dass die anderen Wartenden bemerken, dass du ein Tier aus der Transportbox holst, um es auf den Arm zu setzen. Viele könnten sich daran einfach ein schlechtes Beispiel nehmen, und eben den Eindruck eines Kuscheltieres bekommen. Daher achte ich darauf, dass meine Tiere in den Boxen bleiben und so verpackt sind, dass sie nicht unruhig werden. Also relativ dunkel, so geräuscharm wie möglich und vor Allem vor den Blicken Neugieriger Tiere und anderer Besitzer geschützt. So bleibt das Tier ruhig, ist nicht übermäßig gestresst und gebissen hat bisher keines meiner Tiere. Dazu muss ich sie nicht auf den Arm nehmen und den anderen Wartenden Gesprächsstoff liefern oder gar den Gegnern der Reptilienhaltung auch noch Futter für ihre Propaganda.
Vielleicht sollte man sich bei einem solch nervösen Tier überlegen, es zu Hause behandeln und durchchecken zu lassen, wo es den Transport nicht auf sich nehmen muss. Zudem frage ich mich, wie willst du deine Tiere an das Sitzen auf dem Arm gewöhnen, wenn du es nicht zu Hause mit ihnen "trainierst"? Das wiederum ist dann nämlich nicht artgerecht, denn ein Reptil gehört zu Hause die meiste Zeit in das Terrarium und nur zur Kontrolle sollte es heraus genommen werden. Diese Kontrolle beinhaltet aber kein Training für das "auf dem Arm sitzen", sondern ein kurzer Blick auf Augen, Ohren und (wenn vorhanden) Füße/Zehen, und dann sollte das Tier wieder in sein Terrarium gesetzt werden.
Natürlich habe ich meine Tiere "trainiert", um es einfacher zu haben. Vielleicht sei dazu mal angemerkt, dass es sich um Bartagamen handelt, die von Natur aus nicht wirklich scheu sind. Man sieht ihnen sehr, sehr schnell an, wenn sie sich unwohl fühlen, weil sie dann entweder die Augen schließen oder den Bart dunkel färben. Entsprechend -und auf ihre Körpersprache achtend- zwinge ich keins meiner Tiere dazu, auf den Arm zu gehen. Die kommen schon von selbst und klettern mir den Arm hoch, wenn ich die Hand ins Terrarium strecke. Das habe ich aber nie trainiert, sondern das war von Anfang an so.
Meine Kleinste, die ich aus miserabler Haltung übernommen habe, war damals so gut wie tot und ich habe gut 6 Monate gebraucht, um sie aufzupäppeln. Ständige Kontrolle beim Tierarzt, Zwangsernährung etc. Für die war das damals total stressig, weil sie es natürlich nicht gewöhnt war, auf dem Arm sitzen zu bleiben und sich begrabbeln zu lassen. Als wir dann mal einen Wurmbefall hatten und es ein totales Drama war, den Tierchen die Medizin einzuflößen, habe ich mir geschworen, mir und meinen Tieren das Leben weniger stressig zu gestalten und sie einfach daran zu gewöhnen, auf dem Arm zu sitzen und aus Spritzen (ohne Nadeln) zu fressen. Der Erfolg - nämlich gesunde, ruhige und entspannte Tiere, die nicht mit Gewalt behandelt werden müssen- gibt mir in meinen Augen Recht, dass es der richtige Weg war. Ein weiterer Grund, warum ich Wert darauf lege, dass sie sich auf dem Arm wohlfühlen, ist die Tatsache, dass ich leider keinen Balkon mehr habe und ihnen so im Hochsommer und bei Windstille auch mal ein Echt-Sonnenbad gönnen kann.
Ich gebe dir insofern Recht, dass Andere das möglicherweise mitbekommen und sich daran ein Beispiel nehmen oder darüber das Maul zerreißen könnten. Aber wie gesagt, ich mache das nicht aus Spaß, sondern weil ich -und das haben mir die behandelnden Tierärzte bestätigt- gemerkt habe, dass meine Tiere auf diese Art und Weise einfach wesentlich entspannter sind als wenn ich sie in der Box lasse.
Für mich ist das aus-der-Transportkiste-holen auch keine gute Idee. Seit frühester Kindheit habe ich die verschiedensten Tiere gehalten, war also sicher schon einige hunderte Mal bei diversen Tierärzten. Dort bekommt man dann leider auch nicht selten mit, wie unberechenbar so manches "Kuscheltier" sich unter dem Stress des Tierarztbesuches entwickelt. Die Mehrzahl der Tiere ist schon im Vorraum oder Wartezimmer des Arztes in Panik, zumindest aber in einer Ausnahmesituation, da kann der kleinste Auslöser Grund für Beißerein, Streitigkeiten oder unkontrolliertes Verhalten sein.
Dabei muss das nicht einmal das eigene Tier sein, das austickt, sondern vielleicht auch der Hund gegenüber oder die Katze auf dem Nebenstuhl. Und wenn dann jemand austickt, machen alle mit und es gibt ein riesiges Chaos, so schnell kann man als Halter gar nicht reagieren. Dann büchst das Tier aus, beißt sich im Nachbarn fest oder pinkelt sich vor Angst ein. Das alles habe ich leider schon mehrere Male erlebt, weswegen ich nie auf die Idee käme, meine Katzen aus ihrem Transportkorb zu lassen.
Wie gesagt: so lieb die Tiere normalerweise auch sind, der Tierarztbesuch ist immer immenser Stress, der so manche "schlechte Seite" zum Vorschein bringen kann. Zu meiner, der meiner Tiere und der Tiere der anderen Wartenden Sicherheit bleiben meine Katzen drin, egal, wie viel sie jammern. Normalerweise wird die Transportbox auch abgedeckt, nur selten öffne ich eine Ecke, damit sie ihre Neugier befriedigen können. Kraulen geht zur Not auch durch die Gitterstäbe. Ist zwar nicht schön, aber es passiert ja nur selten, dass man zum Tierarzt muss.
Meine Güte, jetzt regt Euch doch mal nicht so auf. Ich nehme mal an, dass es hier nicht um einen Leguan oder ein Krokodil geht, das eventuell im Wartezimmer andere Tiere anfällt, sondern eine Schildkröte oder einen Gecko – irgendetwas Kleines eben. Und es macht einen Unterschied, ob man einen Hund ableint, der wirklich für andere Tiere gefährlich werden kann oder ein winziges Etwas, das noch nicht einmal den Kampf gegen eine Maus gewinnen würde. Ach so, ich lese gerade, dass es um Bartagame geht – die sind ja auch relativ klein.
Vor allem sollte man in dem Zusammenhang auch bitte nicht vergessen, dass es sich um wechselwarme Tiere handelt, deren Körperwärme von der Außentemperatur abhängig ist, wobei sie die Wärme in erster Linie vom Licht aufnehmen und nicht etwa von einer Wärmflasche. Auf dem Arm profitieren sie somit zwar von meiner Körperwärme, aber nicht insofern als dass sie eine hohe Betriebstemperatur bekommen. Das heißt, dass sie ohnehin auf Grund der temperaturbedingten Langsamkeit absolut kontrollierbar sind. Also nochmal: Ich würde im Leben nicht auf die Idee kommen, irgendwen oder eines meiner Tiere einer Gefahr auszusetzen, wenn ich mir nicht absolut sicher wäre, die Situation kontrollieren zu können.
Es ist gut, wenn man auf mögliche Gefahren und Bedenken diesbezüglich aufmerksam macht und das anspricht und ich danke auch für eure ehrlichen Meinungen. Aber bitte lest auch, was ich schreibe und unterstellt mir nichts.
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