Jobsuche - bin ich pessimistisch oder nur realistisch?

vom 06.02.2013, 12:42 Uhr

Ich hatte gestern abend mit meinem Freund telefoniert und unter anderem ging es auch um meine Jobsuche. Ich erklärte ihm, dass das aber auch noch eine ganze Weile dauern kann, weil gerade in großen Firmen das Bewerbungsverfahren viel Zeit in Anspruch nimmt. So ein Auswahlverfahren kann unter Umständen auch Monate in Anspruch nehmen.

Es ging dabei auch um unser Vorhaben, gegen Jahresende zusammen zu ziehen. Und da sagte er, dass es doch besser wäre, wenn ich erst mal einen Job habe und wir uns dann eine Wohnung suchen. Für mich klang das aber eher so, als würde er es nur herauszögern wollen. Jedenfalls fragte ich ihn, was denn wäre, wenn ich bis Jahresende keinen Job kriege.

Da meinte er, ich wäre schon wieder total pessimistisch und das wäre die falsche Einstellung. Allerdings habe ich diesbezüglich auch einschlägige Erfahrungen sammeln können, denn als ich im jahr 2009 arbeitslos war, habe ich 130 (!) Bewerbungen geschrieben, also ich weiß schon, wovon ich rede! Und daher denke ich, dass ich nicht pessimistisch, sondern eher realistisch bin und durchaus damit rechne, dass es eben auch nichts werden kann. Zumal ich mich bisher nur initiativ beworben habe.

Was denkt Ihr, bin ich diesbezüglich wirklich zu pessimistisch oder ist es so, dass ich nur realistisch bin? Klar sieht es immer besser aus, sich aus einer Anstellung heraus zu bewerben, aber trotzdem, die Firmen warten ja nun nicht alle nur auf mich!

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



In erster Linie bist du schon realistisch, denn es besteht eben die reale Möglichkeit, dass du bis zum Jahresende keine neue Anstellung gefunden hast. Und ich denke es ist schon gut, dass man diese Alternative auch anspricht, immerhin habt ihr beide ja einen Plan, der davon abhängig ist, wie es bei dir läuft. Darüber zu sprechen, was wäre wenn ist auf jeden Fall in Ordnung.

Ein bisschen pessimistisch ist deine Einstellung aber schon, was aber wohl eher daran liegt dass ich der Meinung bin dass man möglichst erst mal nicht vom Schlechten ausgehen soll, zumal das Jahresende ja auch noch lange hin ist und dir noch viel Zeit bleibt. Im Hinterkopf zu haben, dass es nichts werden könnte ist natürlich richtig, aber ich bin da eher auch jemand der meint, dass man erst mal positiv denken sollte und auch davon ausgeht, dass es irgendwie schon klappen wird. Die richtige Mischung aus Realismus und Optimismus ist gefragt.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich denke, dass du das Ganze ein bisschen positiver betrachten solltest. Du hast nun ja auch eine gute Berufserfahrung und das ist ja bei einer Bewerbung schon ein ganz guter Pluspunkt. Außerdem bewirbst du dich ja bisher nicht auf Stellen, die auch tatsächlich ausgeschrieben sind.

Sicherlich bist du realistisch, weil es immer sein kann, dass man keine Arbeit bis zu einem bestimmten Zeitpunkt bekommt, aber ich bin der Meinung, dass man nicht immer alles so negativ sehen sollte.

Außerdem kann man doch auch zusammenziehen, wenn einer keine Arbeit hat und wenn du dich weiter bewirbst, kann es ja auch durchaus sein, dass du kurz nach Jahresende einen Job bekommst. Zusammenziehen solltet ihr auf jeden Fall, wenn ihr es wollt und ihr solltet es nicht an einer Arbeit festmachen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Du schreibst zum einen von Initiativbewerbungen und auf der anderen Seiten von Bewerbungsverfahren über mehrere Monate. Das passt für mich nicht zusammen. Natürlich gibt es Firmen, die lange Auswahlverfahren haben, aber bei Initiativbewerbungen sollte das nicht der Fall sein. Wobei es auch dabei natürlich sein kann, dass sie aktuelle keine vakante Position haben und vielleicht erst in einigen Monaten auf dich zukommen. Aber auch dann wäre das Jahresende nach meinem Kalender noch nicht erreicht.

Außerdem kommt es natürlich darauf an, wie hoch die eigenen Ansprüche sind. Wenn du zum Beispiel sagen würdest, dass nur bestimmte Stadtteile in Frage kommen, die neue Position auf jeden Fall eine Verbesserung sein soll und das Gehalt höher sein muss, dann ist dies natürlich schwieriger, als wenn du auch bereit bist Kompromisse einzugehen.

Davon abgesehen strahlt man natürlich auch viel von seiner inneren Einstellung aus. Wenn du zu einem Gespräch gehst und dir die ganze Zeit denkst, dass man dich dort sowieso niemals einstellen wird, dann kommt es auch weniger glaubhaft rüber, wenn du erklärst, warum sie gerade dir einen Job geben sollten.

Was eure Wohnungssuche betrifft, so macht es natürlich keinen Sinn, wenn ihr euch jetzt eine Wohnung sucht, die zum Jahresende beziehbar ist. Es sei denn, es soll ein Neubau werden, der nach eure Vorstellungen in den nächsten Monaten fertiggebaut und eingerichtet wird. Ich habe es auch so verstanden, dass du erst einen vergleichbaren Job haben möchtest und erst dann umziehen willst. Wenn dem nicht so ist und auch andere Tätigkeiten in Frage kämen, sollte es kein Problem sein, eine Anstellung zu finden.

Auch frage ich mich, was du von deinem Freund erwartest? Sollte er dir zustimmen, dass du bestimmt niemals einen Job finden wirst und dir zum Trost ein Buch über die perfekten Wochenendbeziehung schenken? Natürlich besteht die Möglichkeit, dass du keinen geeigneten Job findest. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass du oder dein Freund oder ihr beide zum Jahresende schon nicht mehr lebt, ihr euch getrennt habt, einer von euch spontan zu einer großen Geldsumme kommt und ihr beide nicht mehr arbeiten müsst. Solche Möglichkeiten möchtest du doch auch nicht jetzt schon durchplanen.

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» Trisa » Beiträge: 3271 » Talkpoints: 20,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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