Zeigen Eure Haustiere Euch, wenn sie Euch vermisst haben?

Da mein Freund und ich (noch) eine Wochenendbeziehung führen, ist es so, dass meine Katzen dann alleine in meiner Wohnung sind, wenn ich bei ihm bin. Natürlich stelle ich ihnen ausreichend Futter und Wasser zur Verfügung, aber meine Eltern fahren trotzdem zwischendurch in meine Wohnung, um nach dem rechten zu sehen und gegebenenfalls etwas nach zu füllen, auch, um das Katzenklo zu leeren.

Wenn ich dann am Montag Nachmittag wieder zu Hause bin, habe ich das Gefühl, dass meine Katzen mich wirklich vermisst haben. Sie kommen mir beide entgegen und begrüßen mich quasi. Kitty, meine kleine Katze, setzt sich dann schon neben meinen Laptop, weil sie ganz genau weiß, dass ich mich dort hinsetzen werde. Oder sie wartet auf meinem Stuhl. Und auch mein Kater, Mauzi, sitzt dann meistens auf dem Schreibtisch, wenn Kitty sich derweil schon auf meinem Schoß platziert hat.

Abends, wenn ich schlafen gehe, liegen auch beide in meinem Bett, Kitty auf der Zudecke oder auf dem Kopfkissen und Mauzi bevorzugt das Fußende. Aber man merkt deutlich, dass sie meine Nähe suchen, zumindest würde ich das so deuten.

Wie ist das bei Euch, wenn Ihr mal weg wart und Eure Tiere alleine waren? Zeigen Sie Euch dann auch, dass/ob sie Euch vermisst haben? Und wenn ja, wie?

Als ich meine erste Katze bekam war ich arbeitslos, das heißt sie war es gewöhnt, dass immer jemand da war. Ich habe dann eine Praktikumsstelle an einem Theater bekommen, und musste wirklich sehr lange fahren und arbeiten. Jeden Abend wenn ich nach Hause kam saß meine Sommi am Küchenfenster und hat gewartet. Ich konnte sie schon immer miauen hören, wenn ich unten die Haustür aufgeschlossen habe, und dann wurde erstmal ausgiebig gekuschelt.

Wie sie da immer am Fenster saß und gewartet hat war wirklich herzergreifend und hat mich schlussendlich auch dazu gebracht eine zweite Katze zu adoptieren.

Als ich an Weihnachten allerdings bei meiner Familie war, und die Katzen mit meinem Mitbewohner alleine waren, habe ich nur ein ziemlich unangenehmes „Geschenk“ auf meiner Bettdecke gefunden. Ich glaube zwar, dass das auch passierte, weil die Katzen mich vermissten, allerdings hätte ich darauf lieber verzichtet.

Ich führe ebenfalls eine Wochenendbeziehung und verbringe im Zuge dessen die meisten Wochenenden bei meinem Partner. Zu behaupten, meine Katzen würden mich in dieser Zeit vermissen, würde ich dann doch für vermessen halten, aber sie nehmen meine Abwesenheit vermutlich zumindest mit Missfallen zur Kenntnis. Wenn ich am Sonntagabend wieder nach Hause komme und sie streicheln möchte, werde ich meist mit Missachtung gestraft, ich darf die Katzen nicht anfassen und wider ihrer Gewohnheit schläft die eine auch nicht bei mir im Bett. Die beleidigte Phase hat sich meist erst gegen Montagabend erledigt, dann ist wieder alles wie gewohnt. Glücklicherweise verzichten die beiden aber auf sonstige Protestaktionen wie Verwüstung der Wohnung oder Missachtung der Katzentoilette.

Die Katze meines Partners ist da völlig anders und bei ihr würde ich schon sagen, dass sie die Menschen und ihre Ansprache vermisst. Scheinbar hört sie bereits im Treppenhaus unsere Schritte und Stimmen, denn wenn wir vor der Wohnungstür stehen, hört man sie schon ganz kläglich und Herzerweichend miauen. Ist man dann in der Wohnung angelangt, ist es eigentlich unmöglich, seinen Alltag fortzusetzen, ohne die Katze wenigstens fünf Minuten gekrault zu haben, das fordert sie einfach ein.

Meine Zwergkaninchen hat es wohl eher weniger gestört, wenn ich mal länger weg war, obwohl einige von ihnen anschließend, wenn ich wieder zurück war, auffallend häufig meine Nähe gesucht haben und auch öfter bei mir lagen, hinter mir hergelaufen sind, wenn ich aufgestanden bin und solche Dinge. Allerdings hielt sich das in Grenzen und man konnte das eher an kleinen Zeichen wahrnehmen.

Unsere kleine Hündin wohnt noch nicht lange bei uns und ich habe sie die meiste Zeit über bei mir. Es gibt eigentlich nur eine Ausnahme im Alltag, nämlich, wenn ich sie mittwochs mit in die Arbeit nehme und dann sechs Stunden arbeiten muss, denn da wird sie irgendwann von meinem Partner abgeholt, damit sie nicht ganz so lange in meinem Büro festsitzen muss. Wenn sie dann nach Hause kommt, sucht sie mich irgendwann, habe ich gehört. Auch, wenn ich sie mal nicht mit in die Arbeit nehme, weil mein Partner frei hat oder krankgeschrieben ist, was beides schon vorgekommen ist, sucht sie mich laut seiner Aussage, läuft zur Wohnungstür und ist recht unruhig. Wenn ich nach Hause komme, ist sie jedenfalls voller Freude und macht ein ziemliches Theater, pfeift und wackelt. Die Begrüßung fällt dann jedenfalls deutlich stürmischer aus als sonst.

Ansonsten war ich in dem einen Monat, den wir die Kleine jetzt gerade mal haben, noch nicht länger weg, es handelte sich immer um höchstens dreieinhalb Stunden. Auch haben wir noch nicht eine wirkliche Trennung von ihr erlebt, wo wir beide einen oder mehre Tage weg von ihr gewesen wären, das fände ich auch noch deutlich zu früh. Es ist glücklicherweise kein Problem, sie überallhin mitzunehmen, denn ich besitze einerseits die Erlaubnis, beispielsweise von meinem Arbeitgeber, und sie führt sich außerdem gut auf, wenn ich sie mitnehme, sodass ich das auch gerne tue. Eine Trennung über einen längeren Zeitraum ist daher glücklicherweise bisher noch nicht erforderlich geworden und ich würde das ehrlich gesagt auch nur ungern tun. Wenn es irgendwie geht, habe ich meine Tiere schon am liebsten bei mir und ich bin froh, dass das mit einem Hund in der Regel ganz gut umsetzbar ist.

Wenn ich einmal länger weg bin - zum Beispiel meine Eltern besuchen, in der Zeit übernehmen Freunde die Katzenpflege - und dann wieder zurück komme, würde ich schon sagen, dass meine beiden Kater mich definitiv vermisst haben. Eine beleidigte Phase bleibt völlig aus, stattdessen kleben beide regelrecht an mir und schlafen die erste Woche meistens auch grundsätzlich nicht neben, sondern auf mir. Nach etwa einer Woche ist dann wieder alles beim Alten. Aber das ist für mich schon ein deutliches Signal, dass ihnen meine Abwesenheit nicht egal war.