Wie viel Kontakt zum Vermieter?
Wir haben eine Mietwohnung in einem mittelgroßen Haus und unsere Vermieterin wohnt zwar in derselben Straße, aber nicht im selben Haus. Ganz am Anfang unseres Einzugs hatten wir natürlich Kontakt mit ihr, um den Mietvertrag zu unterschreiben und die Formalitäten zu regeln, aber inzwischen haben wir eigentlich keinen Umgang mehr mit ihr. Das Geld wird von uns überwiesen und der Rest erledigt sich von selbst.
Nun haben wir aber ein paar Bekannte, die letztens nachfragten, ob wir denn eine Weihnachtskarte an unsere Vermieterin geschickt hätten, da sie das regelmäßig täten. Auch einige Besuche, die mehr oder minder einer Inspektionen glichen hätte ihr Vermieter schon bei ihnen vorgenommen und sie hatten so einen relativ häufigen Kontakt.
Auf die Idee, eine Karte an unsere Vermieterin zu schicken, wäre ich ehrlich gesagt nie gekommen und auch Besuche ihrerseits fände ich unangebracht. Wie sieht es denn da bei euch aus? Habt ihr regelmäßig Kontakt zu eurem Vermieter, oder andersherum: Meldet ihr euch bei euren Mietern? Würdet ihr Karten oder ähnliche Dinge verschicken?
Unser Vermieter lebt in den USA, wir haben ihn noch nie persönlich kennengelernt, sondern bislang nur E-Mail Kontakt gehabt. Wir schicken ihm keine Weihnachtskarte und haben auch nur dann Kontakt zu ihm, wenn es Dinge zu klären gibt. Sonst besteht hier gar kein Kontakt.
Auch zu meinem letzten Vermieter, der nur einen Ort weiter wohnte, hatte ich keinen Kontakt, außer wenn es sein musste. Im Grunde genommen zahlte ich meine Miete und nur wenn es ein Thema gab, habe ich mich bei ihm gemeldet.
Ich finde es total übertrieben, so viel Kontakt zum Vermieter zu haben. Auch solche "Kontrollbesuche" würde ich unterbinden, da er nicht das Recht dazu hat, diese durchzuführen, solange jemand dort wohnt. Ich müsste ihn also nicht einmal hinein lassen.
Unser Vermieter lebt in einem anderen Bundesland und ist in Gesprächen auch nicht wirklich angenehm und freundlich. Deswegen versuchen wir den Kontakt zu ihm minimal zu halten und ihn eben nur zu kontaktieren, wenn wir seine Hilfe benötigen oder etwas klären müssen.
Ich finde es auch irgendwie nicht so schön, wenn man ständigen Kontakt zum Vermieter hat. Gegenseitige Besuche sollten da einfach nicht an der Tagesordnung stehen und man sollte sich seine Freunde auch noch selber aussuchen dürfen und unterschreibt mit dem Mietvertrag ja keine Freundschaftsanfrage.
Also ich verzichte auch gerne auf regelmäßigen Kontakt zum Vermieter. In meiner letzten Wohnung hatte der Vermieter im selben Haus gewohnt und das war echt absoluter Horror. Anfangs war er super nett und hat auf Freundschaft gemacht und uns auch zu sich zum Essen eingeladen, seine Hilfe beim Umzug und den Renovierungen angeboten etc. Aber schon kurze Zeit nach Einzug wurde ständig kontrolliert, ob wir uns ja an alle Regeln halten (wie z.B. die Treppenhausreinigung, Ruhezeiten etc.) und was für Besucher bei uns ein und aus gehen etc. Nie wieder würde ich deshalb ein zu enges Verhältnis zum Vermieter haben wollen.
Unsere jetzige Wohnung haben wir über eine Immobilienverwaltung angemietet und dies ist viel angenehmer. Die Miete wird von unserem Konto eingezogen und wenn es Probleme gibt, sende ich eine Email mit z.B. dem Reparaturwunsch. In seltenen Fällen wende ich mich auch mal telefonisch an den Vermieter. Das war es auch und ich bin wie gesagt sehr froh darüber.
Zu meinen bisherigen Vermietern hatte ich immer nur jeweils dann Kontakt, wenn es um irgendwelche Belange ging, die mit der Wohnung zu tun hatten. Einmal lief die Heizung beispielsweise in einer kalten Winternacht nicht mehr an, sodass wir bei der Vermieterin anrufen mussten, um zu erfragen, was wir nun tun sollten, denn immerhin war eine Reparatur mit Kosten für sie verbunden und wir wollten sicherstellen, dass es keinen Ärger gibt, wenn wir einen 24-Stunden-Heizungsinstallateur benachrichtigen und beauftragen, die Heizung wieder in Gang zu bringen. Ein anderes Mal gab es ein Problem mit dem Wasserdruck und wir mussten die Vermieterin anschreiben, um sie aufzufordern, dem Problem auf den Grund zu gehen und zu reparieren, was kaputt war. Auch bei Erhalt der Nebenkostenabrechnungen müssen wir regelmäßig Kontakt mit ihr aufnehmen, weil unsere Vermieterin in wirklich jeder einzelnen Nebenkostenabrechnung mehrere Fehler macht. Sie schreibt die Werte auf Rechnungen, die sie für das Haus erhalten hat, teilweise falsch ab und rechnet auf der anderen Seite nicht richtig.
Dennoch kann ich nicht sagen, dass das Verhältnis zu dieser Vermieterin irgendwann einmal schlecht gewesen wäre. Wenn sie Fehler in der Nebenkostenabrechnung gemacht hat, die nicht zu ihren Gunsten ausfielen, haben wir sie ehrlicherweise auch darauf aufmerksam gemacht, wie es richtig ist, denn ich finde, dass sich das einfach so gehört. Umgekehrt kommt sie unseren Bitten und Aufforderungen jeweils nach und ich kann nicht behaupten, dass es mit ihr irgendwelche Probleme gäbe oder jemals gegeben hätte.
Bei meinem letzten Vermieter in meiner eigenen Wohnung lief es dann genauso, ich habe zu ihm innerhalb kurzer Zeit zwar recht viel Kontakt für meine Verhältnisse gehabt, aber dieser wurde notwendig, weil irgendetwas nicht funktionierte oder weil ich Fragen hatte, die er mir beantworten musste. Mehr Kontakt will ich zu einem Vermieter ehrlich gesagt auch nicht, ich komme lediglich meinen Pflichten aus dem Mietvertrag nach und erwarte von der anderen Seite nichts anderes. Freundschaften will ich hier keine schließen und Weihnachtskarten fände ich relativ übertrieben, jedenfalls fand ich das bisher. Nur, weil jemand mein Vermieter ist, muss ich solch einen Aufwand jedenfalls nicht betreiben, sondern eher aus Sympathie, wenn überhaupt. Von entsprechend großer Sympathie kann ich aber nicht sprechen, obwohl ich die Vermieterin ganz gern mag, aber im Endeffekt kenne ich die Frau kaum und ich lege auch keinen Wert auf ein besseres Kennen.
Aktuell wohne ich ja nicht mehr zur Miete, aber das war ja nun nicht immer so. In meiner letzten Wohnung hatte ich ein wenig Kontakt zum Vermieter, da er im gleichen Gebäude wohnte. Genauer gesagt wohnte er eine Etage über mir. Es war ein Ehepaar um die 50. Die beiden waren immer recht nett zu mir und man hat auch mal einen längeren Plausch gehalten, wenn man sich begegnet ist. Wir haben uns beim Einzug mal zusammengesetzt und etwas getrunken. Sonst treffen wir uns aber nicht mehr zu bestimmten Anlässen. Wenn man sich zum Jahreswechsel gesehen hat dann wünschte man natürlich dem anderen entsprechende Sachen, aber zusammen gefeiert haben wir nie. Das Thema Karten ist hier natürlich schon selbsterklärend, da sie direkt über mir wohnten. Ich habe also nie eine Karte oder ähnliches zu ihnen geschickt.
Davor hatte ich jedoch einen anderen Vermieter, als ich noch in einer anderen Wohnung gewohnt habe. Dieser wohnte in der Stadt, die vielleicht 15 Kilometer entfernt war. Dementsprechend hat man den guten Mann auch so gut wie nie gesehen. Er kam auch nie zu uns, es sei denn es gab Ärger oder er wollte welchen machen. Wir hatten kein gutes Verhältnis zueinander. Er gehört zu der Sorte Mensch, die sofort ausrasten, wenn irgendetwas nicht stimmt. Der Typ war schon regelrecht krank im Kopf und ein sachlicher Umgang war unmöglich. Pünktlich jedes Jahr zu Weihnachten gab es dann immer eine neue Mieterhöhung. Genau wegen dieser sind wir dann auch in eine andere Wohnung umgezogen.
Unsere jetzige Vermieterin ist meine Schwester, da haben wir natürlich regelmäßig Kontakt und es gibt auch Weihnachtskarten und dergleichen. Aber das ist wohl die Ausnahme.
Früherer Vermieter haben aber auch eine Weihnachtskarte bekommen, weil das eine ganz nette Familie war, die im selben Ort wohnten und man sich ab und zu auch mal auf der Straße getroffen hat. Diese Vermieter hatten eine Gärtnerei und brachten zu besonderen Anlässen wie Geburtstag, Hochzeit, Nachwuchs, taufe auch immer Blumen und ein kleines Geschenk vorbei. Damit brachten sie zum Ausdruck, wie zufrieden sie mit uns als Mieter waren, mit einigen unser Vormieter lief da nicht immer alles so glatt.
Ein anderer Vermieter hat auch zu Weihnachten eine Karte bekommen, wenn gleich das Verhältnis zu ihm nicht so herzlich war, wie zu der beschriebenen Familie. Aber es war halt doch ein gutes Verhältnis und da war es meiner Frau wichtig, auch ihn zu Weihnachten mit einer Karte zu bedenken.
Wir hatten mal einen Vermieter, der direkt unter uns gewohnt hatte. Es war ein älterer Mann, der wohl ziemlich einsam war. Teilweise wenn ich nach Hause kam, kam es mir vor, als hätte er hinter der Tür gewartet um uns abzufangen und zu reden.
Der Höhepunkt war, dass er eines Abends unter einem Vorwand bei uns klingelte. Nachdem das von meinem Mann abgewiegelt wurde an der Tür, da, was auch immer er wollte nicht realisierbar war. Ich weiß es nicht mehr genau, irgendwas mit Internet war es, Zumindest hatte er dann gemeint, dass er gesehen hatte dass wir ja an dem Tag eine Couch geliefert bekommen hatten und er sie aber nur eingepackt gesehen hatte. Er würde sie sich aber gerne anschauen. Also kam er rein um unsere Couch anzusehen. Der Garten war zur gemeinsamen Nutzung, aber wenn ich Besuch von meinen Eltern hatte und wir im Garten saßen kam er regelmäßig dazu. Das fand ich etwas unverschämt.
Wir hatten uns danach eigentlich vorgenommen nirgends mehr einzuziehen wo die Vermieter in der Nähe wohnen. Hier hatten wir es aber anfangs auch. Nur war das komplett anders. Es war eine Familie mit denen wir uns von Anfang an gut verstanden. Später habe ich dort auch aushilfsweise gearbeitet und mein Mann hatte ebenfalls auch eine Geschäftsbeziehung aufgebaut. Das hatte einfach gepasst, man war sich einfach sympathisch.
Ich denke verallgemeinern kann man es also nicht. ich würde jetzt nicht einfach nur Kontakt zu meinem Vermieter haben wollen, nur weil es eben einfach der Vermieter ist, sondern eben nur wenn man sich abgesehen davon wirklich sympathisch ist.
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