Kein Feuerwerk im Umkreis leicht entzündlicher Reetdächer

vom 06.02.2013, 00:09 Uhr

Im Norden Deutschlands gibt es traditionsmäßig viele Reetdachhäuser. Das Brandrisiko ist bei diesen Häusern, die mit Reet gedeckt sind größer, als wenn sie Dachziegel hätten, das ist klar. Ein einzelner Funke kann ein riesiges Feuer entzünden. Die Eigentümer wissen das und richten sich danach.

Es ist verboten, im Umkreis solcher Häuser und auch alter Fachwerkhäuser ein Feuerwerk zu zünden. Was passiert, wenn nun doch so unvernünftige Menschen, die vielleicht ihren Urlaub dort verbringen und an Silvester ein Feuerwerk veranstalten? Machen die Menschen sich strafbar, auch wenn nichts passiert? Sollte jedoch ein Feuerwerkskörper das Reetdach entzünden und eine Löschung durch die Feuerwehr keinen Erfolg haben, wer bezahlt den Schaden? Die bestehende Versicherung wird sicherlich ablehnen, das zu übernehmen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Die Leute machen sich strafbar, weil es ja verboten ist. Aber ich denke sehr wohl, dass die Haftpflichtversicherung bezahlt, wenn etwas passiert. Es wird ja nicht mit Absicht gemacht und oft wissen die Leute gar nicht, dass es verboten ist. Das würde wahrscheinlich von der Versicherung unter Leichtsinn fallen und sie wird für den Schaden aufkommen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wie sich letztendlich die Versicherung verhält vermag ich nicht zu beurteilen, möglich dass da auch von grober Fahrlässigkeit ausgegangen werden kann wenn es beispielsweise überall Verbotsschilder gab oder die Verbote wirklich jedem bekannt waren. Der Alkoholgehalt der Schadenverursacher könnte auch eine Rolle dabei spielen. Auf jeden Fall handelt es sich aber um Ordnungswidrigkeiten die durch die Polizei oder die Ordnungsämter aufgenommen werden, bei damit verbundenen Körperverletzungen wird es natürlich zu einem Fall für den Staatsanwalt.

Ich wohne in einer Gegend mit sehr vielen Fachwerkhäusern und ein Brand würde wirklich unwiederbringbare Bauten zerstören. So ist es im historischen Zentrum von Quedlinburg absolut untersagt ein Feuerwerk zu veranstalten oder mit Knallern zu hantieren. Komischerweise hatten sich zu Silvester 2012 auch wirklich alle daran gehalten. Sicherlich, ein paar halbstarke Jugendliche mussten in ihrem Suff zur Vernunft gerufen werden, aber im Großen und Ganzen hielt man sich wirklich an diese Verordnung. Die Einhaltung wurde natürlich auch durch verstärkte Kontrollen der Ordnungshüter überprüft, das ist natürlich auch wichtig dass so etwas trotz des eigentlichen arbeitsfreien Feiertages gemacht wird.

Vor einigen Jahren gab es dort zu Silvester mehrere schwere Brände mitten im Stadtzentrum. Leider gibt es dort auch noch sehr viele unsanierte Häuser die teilweise keinen Dachstuhl mehr haben und in denen sehr viel Müll liegt. Wenn dort eine Rakete einschlägt dann gibt es sofort Schwelbrände die niemand mitbekommt. Auch war es so dass ein frisch saniertes Gebäude komplett abgebrannt ist weil sich eine Rakete zwischen Traufkante und Dachrinne verklemmte. Dort befand sich wohl trockenes Gras welches durch Funkenflug und den damals herrschenden Wind entfachte.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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