Machen Autos faul?

vom 29.01.2013, 09:34 Uhr

Ich fahre eigentlich auch gern Auto auch für meinen eigentlich nicht so langen Arbeitsweg. Allerdings finde ich, dass es oft recht schwierig ist, das Auto dabei zu haben, weil es einfach stört, wenn man es mal eben irgendwo abstellen will. Daher gehe ich bestimmte Strecken auch zu Fuß beziehungsweise greife ich auch wieder verstärkt zum Fahrrad und überlege, ob das Auto gerade Sinn macht - was schon mal nicht gegeben ist, wenn man 500 m zum Bäcker möchte und dafür das Auto erst aus der Garage holt.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich musste erst einmal schmunzeln, als ich deinen Beitrag gelesen habe. Ich gehöre auch zu den Menschen, die auf ein Auto verzichten. Deshalb habe ich auch oft die Diskussionen, dass ich der Meinung bin, dass Autofahrer mit der Zeit "faul" und "bequem" werden. Ich bewältige auch all meine Wege entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Wenn ich weiter weg muss, nutze ich auch schon einmal die öffentlichen Verkehrsmittel. Dieses kommt aber eher seltener vor.

Ich wunder mich immer wieder darüber, wie schnell sich Menschen an das Auto gewöhnen, und auch nicht mehr darauf verzichten können. Sie fahren schon die kürzesten Strecken mit dem Auto. Ein Nachbar von uns, der 4 Häuser weiter wohnt, fährt bis ungefähr zu uns, um dort Briefe in den Postkasten einzuwerfen. Erst dachte ich, dass er nur kurz anhält, die Briefe hinein schmeißt, und dann weiter fährt. Aber nichts da, er fuhr wieder nach Hause. Darüber war ich gleichzeitig verwundert und total geschockt. Wie kann man nur so angewiesen sein auf ein Auto. Diese 20 m kann man ja wohl zu Fuß gehen.

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» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich würde nicht sagen, dass mein Auto mich faul gemacht hätte. Ich habe zwar ein Auto, weil ich es auch für den täglichen Arbeitsweg benötige, aber ich erledige nach wie vor gerne viele Dinge zu Fuß. Ich kenne auch viele Menschen, die den kleinsten Weg mit dem Auto zurücklegen, aber zu denen gehöre ich nicht.

Wenn ich nicht viel kaufen möchte, gehe ich auch gerne mal die 10-15 Minuten zum nächsten Supermarkt zu Fuß. Das können meine Kolleginnen nicht verstehen, wenn ich mich in der Mittagspause auf den Weg mache, weil ich ja ein Auto habe. Aber erstens möchte ich mein Auto nicht für ein paar Meter in Bewegung setzen und zweitens ist es so auch besser für meine Gesundheit.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ein Auto kann schon sehr faul machen, ist aber auch sehr nützlich. Da mein Auto über eine Woche in der Werkstatt war weiß ich jetzt, was es bedeutet, keines zu haben. Insgesamt habe ich das Auto bald schon zwei Jahre.

Da ich sowieso mindestens eine Stunde täglich mit dem Hund spazieren gehen muss denke ich, dass ich in jedem Fall genügend Bewegung habe, zumal ich in meinem Vollzeitjob fast ausschließlich körperlich arbeite. Auch kleinere Erledigungen oder Gänge in die Stadt erledige ich fast ausschließlich zu Fuß, da man in die Stadt so schlecht fahren kann mit dem Auto. Natürlich neigt man mit Auto auch öfters mal dazu, aus Faulheit irgendwo hin zu fahren. Aber auch die zwei Kilometer täglichen Weg zur Arbeit lege ich fast ausschließlich zu Fuß zurück, außer ich muss direkt nach der Arbeit schnellstens irgendwo hin.

Allerdings habe ich gemerkt, dass das Auto für mich auch sehr wichtig und sinnvoll sein kann. Einen tag zum Beispiel hatte ich drei Termine zu erledigen, in jeweils ganz unterschiedlichen Stadtteilen. Statt der ungefähren einen Stunde pro Termin und jeweils zehn Minuten Fahrtzeit ungefähr pro Hinfahrt oder Rückfahrt benötigte ich etwa eine Stunde. Somit waren für 3 Termine neun Stunden um und bereits um 18 Uhr war ich sehr müde. Das Fahrrad fahren im Schnee und Eis hat leider nicht geklappt, mir ist immer das Hinterrad weg gerutscht.

Öffentliche Verkehrsmittel fahren weder immer wann man das möchte, noch wohin man möchte. Auf dem Land ist man dann sowieso vollkommen aufgeschmissen und ohne Auto ist es fast unmöglich, wenn man ein aktives Leben führt. Auch für die meisten Einkäufe bin ich sehr froh, ein Auto zu haben. Sechs Flaschen Wasser zu Fuß mitzunehmen ist meiner Meinung nach fast ein Ding der Unmöglichkeit, gerade wenn der nächste Supermarkt mehr als drei Kilometer entfernt ist und man zierlich gebaut ist.

Um täglich zwei Flaschen Wasser zu kaufen fehlt auch die Zeit und finde ich nicht sinnvoll. Auch für größere Einkäufe ist man zumeist aufgeschmissen ohne Auto. Das habe ich diese Woche erleben müssen. Die Umhängetasche war vollgefüllt mit Lebensmitteln für gerade mal zwei Tage und schon so schwer, dass ich davon zwei Tage Schmerzen an den Schultern hatte. Da könnte mir also keiner verbieten, mit dem Auto zu fahren. Wegen jeder Kleinigkeit das Auto zu benutzen finde ich aber auch nicht sinnvoll.

» crazykris1 » Beiträge: 605 » Talkpoints: 37,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin nicht der Ansicht, dass das Auto an sich die Leute faul macht. Eigentlich ist es mehr der Mensch selbst, der das Auto als Anreiz für seine Faulheit sieht. In erster Linie könnte man ja auch damit argumentieren, dass man sein Auto auch nutzen möchte. Wozu hat man es sich schließlich gekauft? An sich ist das ja auch korrekt, aber es gibt eine Grenze. Diese Grenze wird in meinen Augen deutlich überschritten, wenn man sich dazu entschließt die 400 Meter bis zum Bäcker mit dem Auto zu fahren. Das kann wirklich als faul bezeichnen. Wenn man krank ist oder einfach sehr schlecht laufen kann, warum auch immer, ist das natürlich noch eine andere Sache.

Ich persönlich würde mich in dieser Hinsicht keinesfalls als faul betrachten. Ich wohne sehr ländlich und auch dort ein wenig abseits des Dorfes. Im Dorf selber gibt es eine Sparkasse, einen Bäcker, einen Zahnarzt und einen kleinen Laden. Alles liegt recht nah beisammen. Von mir sind es ungefähr 700 bis 800 Meter bis dahin. Ich bin dort noch nie mit dem Auto hingefahren. Das lohnt sich in meinen Augen überhaupt nicht. Sicher, es spart Zeit, aber es kostet am Ende mehr Geld. Wenn ich es doch mal etwas eiliger habe setzte ich mich auf mein altes Rad und fahre halt mit dem Teil dorthin, wenn mir das laufen mal zu lange dauern sollte.

Ich muss aber auch sagen, dass ich mir ein Leben ohne Auto nicht vorstellen kann. Wie schon erwähnt, wohne ich auf dem Dorf. Meine Arbeitsstelle liegt über 20 Kilometer von mir entfernt. So bin ich mehr oder weniger auf das Auto angewiesen, da es auch keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt, die meinem Zeitplan entsprechen könnten. Auch an den Wochenenden bin ich an mein Auto gebunden. Ich fahre so gut wie jedes Wochenende zu Wettkämpfen und diese sind nun mal nicht um die Ecke. Das sind gut und gerne 2 oder 3 Stunden Autofahrt auf einer Strecke. Hier brauche ich also schon mein Auto und das hat dann auch absolut nichts mit Faulheit zu tun.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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