Wenn die Haustiere einen ärgern und nerven
Eigentlich lieben wir sie ja abgöttisch, aber so manches Mal schaffen sie es, uns mit ihrem Benehmen wirklich aufzuregen oder gar in den Wahnsinn zu treiben - die lieben Haustiere. Welche Situationen mit euren Lieblingen habt ihr schon erlebt, in denen ihr euch gefragt habt, was das Tier sich eigentlich dabei denkt? Situationen, in denen ihr nur noch den Kopf schütteln konntet oder in denen ihr dem Tier hättet den Hals umdrehen können? Oder sogar Situationen, in denen euer Haustier kurz davor war, euch in den Wahnsinn zu treiben?
Ich habe insgesamt 5 Haustiere, 4 Echsen und eine Katze, wobei ich relativ oft mehr oder weniger verzweifelt vor ihnen stehe und mir wirklich denke, was zur Hölle nur in denen vorgeht.
Beispielsweise meine Katze. Das werden wohl die meisten Katzenbesitzer kennen: man kauft etwas Tolles für das Tierchen, schleppt es nach Hause, packt es aus und präsentiert es hochgradig stolz der Katze. Und sie? Sie würdigt einen keines Blickes, läuft zur leeren Verpackung und spielt damit, während man mit der neuen Anschaffung daneben sitzt und verzweifelt versucht, sie dafür zu begeistern.
Womit meine Katze mich wirklich wahnsinnig gemacht hat: anfangs ging sie immer brav auf ihr Katzenklo, bis sie auf einmal immer in eine andere Ecke des Zimmers ihr großes Geschäft machte. Nachdem tagelanges schimpfen und motzen nichts brachte und sie immer in die selbe Ecke machte, stellte ich das Klo um, in ihre neue "Kack-Ecke". Was machte meine Katze? Genau. Sie ignorierte das Klo und machte nun an die Stelle, wo vorher ihr Katzenklo stand!
Auch meine Echsen schaffen es immer wieder, mich wirklich zu nerven. Sei es mein Echsenmännchen, das so lange an der Scheibe kratzt,bis man ihn rauslässt, um dann gezielt zu einem der anderen Terrarien zu rennen und den dortigen Bewohner zu mobben, dann aber kleinlaut wieder in sein Terrarien zu wollen, weil der Gemobbte sich wehrt, oder meine kleinste Echse. Die Kleine ist von klein auf sehr schmal, so dass sie öfter mal Extrafutter bekommt. So stand ich eines Tages etwa 20 Minuten in der Küche und schnitt 3 verschiedene Salatsorten, 2 Paprikas, Gurke, Zucchini, Brokkoli, Kresse, verschiedenes Obst usw. Das drapierte ich dann liebevoll in ihrem Napf und brachte es ins Terrarium. Die Kleine schaute mich mit großen Augen an, drehte sich um, lief zum Napf - und kackte mitten rein.
Das waren so die Situationen, die mir auf Anhieb einfallen, wo ich wirklich das Bedürfnis hatte, meinen Schätzen den Hals umzudrehen. Jetzt seid ihr dran. Ich bin gespannt auf eure Geschichten
Ich würde nie auf die Idee kommen, so etwas über mein Tier zu sagen. Ganz ehrlich ich finde das nicht besonders freundlich und man weiß doch eigentlich vorher, was man sich ins Haus holt und das Tiere nicht wie Menschen sind, dürfte einem auch klar sein.
Mein Hund hatte eine ganze Weile mal eine Eigenart. Immer, wenn einer voll konzentriert die Nachrichten schauen wollte, kam sie mit ihrem Spielzeug an und quietschte damit durch die Gegend. Das haben wir ihr insofern abgewöhnt, dass wir vor den Nachrichten eine große Runde drehen und dann den Hund so auspowern, dass sie dann keine Lust mehr auf Spielen hat.
Man kann bei einer Katze eben nicht so viel erziehen, wie bei einem Hund, aber es ein bisschen geht auch und so kann man dem Tier sicherlich auch beibringen das Geschäft nur noch im Katzenklo zu verrichten. Das hatte sicherlich einen Grund, warum sie da hingemacht hat.
Ich habe zwei Zwergkaninchen, ein Männchen und ein Weibchen. Beide habe ich zusammen gekauft und sie sind vom Charakter auch sehr verschieden. Mein Männchen z.B. muss immer das ganze Einstreu aus der oberen Etage nach unten wühlen oder buddelt solange rum, bis das Einstreu dann rings um den Käfig liegt. Mein Weibchen hingegen ist eher vorsichtig und schaut sich das alles erstmal an. Beim Futter hingegen ist sie unmöglich. Sie ist ein Hase und wenn ich Möhren oder Kartoffeln in den Käfig lege, dann schnuppert sie dran und schaut mich an als ob ich sie vergiften wollte, anschließend geht sie dann weg und rührt das Gemüse nicht an. Genauso ist es auch wenn ich anderes Körnerfutter kaufe, sie würde lieber verhungern anstatt mal andere Körner zu fressen.
Wenn ich beide raus lasse, dann bewegt sich mein Männchen garnicht und schaut nur stur nach vorne und das Weibchen rennt rum und klopft die ganze Zeit bis meine Tochter darauf aufmerksam wird und ihr hinterher rennt. Dann rennt sie eine Runde um den Tisch und hüpft schnell in den Käfig wo meine Tochter ja nicht hinkommt und klopft dort weiter. Manchmal frage ich mich auch was meine Tiere wohl damit bezwecken wollen, aber trotzdem habe ich sie gern.
Der rationale, vernünftige Teil von mir weiß natürlich, dass Haustiere ihrem mehr oder weniger natürlichen Verhalten folgen und geistig gar nicht in der Lage sind, uns in böser Absicht zu ärgern oder zu provozieren. Diese charmanten Eigenschaften sind nur dem Menschen eigen, der dann das Verhalten seiner Mitgeschöpfe entsprechend interpretiert. Außer bei Hunden ist ja in Sachen "Erziehung" oft nicht viel zu machen: Kaninchen nagen trotzdem gerne, Hamster rumoren nachts und Katzen sind sowieso hoffnungslose Egoisten!
Daher finde ich es aber auch ganz natürlich, sich über die Viecher auch mal schwarz zu ärgern, auch wenn man sie eigentlich liebt und sich immer gut um sie kümmert. Das macht einen noch nicht zu einem schlechten Menschen - über die eigenen Kinder oder Eltern ärgert man sich ja schließlich auch oft genug!
Die Katze meiner Eltern stiehlt beispielsweise gern kleine Gegenstände. Die Lösung wäre zwar einfach (keinen Schmuck, Tabletten oder Ohrenstöpsel offen herumliegen lassen), aber das Tier hat gute Reflexe! Außerdem kaut sie gerne Lederbändel und Kopfhörerkabel durch. Da müsste man schon ein Heiliger sein, wenn man dieses Verhalten des haarigen Lieblings immer nur gutheißen würde, da sie es ja nicht böse meint!
Ramones hat geschrieben:Ich würde nie auf die Idee kommen, so etwas über mein Tier zu sagen. Ganz ehrlich ich finde das nicht besonders freundlich und man weiß doch eigentlich vorher, was man sich ins Haus holt und das Tiere nicht wie Menschen sind, dürfte einem auch klar sein.
Naja, es sagt ja niemand, dass man das Tier deswegen weniger lieb hat oder dass man sich nicht drum kümmert oder sich unüberlegt irgendein Tier ins Haus geholt hat. Es hat auch eigentlich nichts mit "unfreundlich" zu tun, sein Tier ab und zu mal zu verfluchen, weil es sich -aus menschlicher Sicht- daneben benimmt. Wenn man sich die Wohnung teilt, egal ob mit Mensch oder Tier, dann ist es völlig normal, sich mal gehörig auf die Nerven zu gehen. Ich finde, da darf man sich dann auch schonmal schwarz ärgern und beschweren, solange man sein Tier dennoch liebt und gut behandelt (dieses "den Hals umdrehen" also nicht wörtlich nimmt!), auch wenn es mal nervt. Irgendwie gehört das doch dazu. Wie langweilig wäre es, wenn einen die "Untaten" des Schatzes so gar nicht tangieren würden?
Mich hat unser Hund früher manchmal genervt, wenn er frühmorgens an der Türe gekratzt hat, um in den Garten zu kommen. Ich musste dann wohl oder übel aufstehen, um ihn hinausgelassen. Kaum war ich wider im Bett, ging das Kratzen wieder von außen los, weil er wieder hineinwollte. Aber sonst hat er mich eigentlich nie genervt, sondern im Gegenteil eher beruhigt.
Ich sehe es ebenso wie CCB86: man liebt zwar die Tiere und weiß, was auf einen zukommt, aber manchmal können sie einen doch ganz schön in den Wahnsinn treiben. Ich halte drei Katzen: 2 etwas jüngere Kater und eine ältere Dame. Hier ist immer was los. Der Jüngste schafft es, Schränke und Schubladen zu öffnen. Oft kommt es ihm mitten in der Nacht in den Sinn, den "Katzenschrank" zu öffnen und sich selbst Leckerchen zu spendieren. Dabei müssen natürlich alle Spielzeuge mit ausgepackt und verteilt werden. Das ist morgens eine tolle Beschäftigung, alles wieder aufzuräumen!
Größtenteils kann ich mir das Lachen oder Grinsen dann nicht verkneifen, denn irgendwo spricht es ja auch für den Ideenreichtum der Tiere, wenn sie sich wieder etwas "Besonderes" ausdenken. Letztlich bin ich selber schuld, wenn ich Gegenstände herumliegen lasse, die dann verschleppt werden. Oder wenn Essen geklaut wird, das man nur 2 Sekunden aus den Augen lässt. So etwas gehört zur Tierhaltung dazu und sind wir mal ehrlich: es erzieht einen selbst auch irgendwo zur Ordnung
Meine Katzen wissen, was sie dürfen und was nicht, es gibt hier nur wenige Einschränkungen, an die sie sich zu halten haben, damit fahren wir hier ganz gut. "Geschimpft" werden muss so gut wie gar nicht, denn das meiste nehme ich letztlich mit Humor und denke eher darüber nach, wie ich solche Situationen in Zukunft umgehen kann.
Ich kann Dich gut verstehen, finde es auch kein bisschen unfreundlich, denn wer Tiere beheimatet, wird wohl schon mal in einer ähnlichen Situation gewesen sein. Ich habe auch einen kleinen Zoo zu Hause, zwei Kater und zwei Zwergwidder, die mich regelmäßig auf die Palme bringen, dann aber so drollig schauen, dass man sowieso nie böse sein kann.
Mein Kater hat die Eigenart, dass er sehr penibel ist mit seinem Futter. Manchmal ist er zickig, dann frisst er so lange nichts, bis ihm der Magen knurrt und er sein Futter doch anrührt. Sobald ich aber anfange für die Kaninchen Salat zu waschen und zuzubereiten, steht er schreiend hinter mir und möchte auch Salat. Würde ich nicht aufpassen, wäre sein direkter Weg mit in den Käfig, um sich dort den Salat zu klauen. Er muss sich aber sofort übergeben wenn er Salat frisst, deswegen bekommt er keinen. Da denke ich manchmal schon, was stimmt mit diesem Kater nicht, glaubt er, dass er ein Kaninchen ist?
Meine zwei Kaninchen sind aber die deutlich größeren Chaoten. Manchmal buddelt das Mädchen die ganze Nacht. Sie benutzt nicht etwa die Buddelkiste, nein das wäre zu langweilig. Sie scharrt und gräbt auf dem Boden des Käfigs, so dass auch im weit entfernten Schlafzimmer jeder mitbekommt, dass sie ein nachtaktives Tier ist. Da könnte ich manchmal echt wahnsinnig werden.
Genau das Buddelkaninchen ist es auch, was mich beim Freilauf immer wieder auf die Palme bringt. Sie haben Holzkisten, Spielsachen, Nagematerial überall herumstehen, so dass mein Wohnzimmer eher einer Zoohandlung gleicht. Allerdings ignoriert sie das mit sturer Freude und sucht permanent nach Möbelstücken und Kabeln, die sie anfressen kann. Tischbein = Lecker, extra gekaufte Zweige fürs Kaninchen = viel zu langweilig. Da könnte ich wirklich die Wand hoch gehen.
Ich liebe meine Tiere und sauer sein kann ich ihnen auch nicht lange, aber es gibt so Eigenarten, wo ich mir regelmäßig die Haare raufe und mich frage, warum ausgerechnet meine Tiere so bekloppt sein müssen. Ich denke aber, fast jeder Besitzer hat mit den Eigenarten seines Lieblings dann und wann zu kämpfen.
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