Wie sieht für euch gute Nachhilfe für Schüler aus?
A wird bald zum ersten Mal Nachhilfe für einen Schüler im Fach Deutsch geben. Dabei kommen A viele Überlegungen, schließlich möchte sie möglichst gute Nachhilfestunden geben und ihr Nachhilfekind dort abholen, wo es gerade schulisch steht. Da A noch nie individuelle Förderung betrieben hat, versucht sie sich besonders gut auf ihre bevorstehende Aufgabe vorzubereiten.
Was wäre euch bei einer Nachhilfe für euer Kind wichtig? Was erwartet ihr vom Nachhilfelehrer? Wie viel Zeit würdet ihr pro Woche in die Nachhilfe investieren wollen? Und wo sollte die Nachhilfe stattfinden? Würdet ihr es bevorzugen, wenn der Nachhilfelehrer im Kontakt mit dem Fach-/Klassenlehrer eures Kindes steht?
Bei der Nachhilfe finde ich Engagement und persönliche Abstimmung mit dem Klassenlehrer extrem wichtig.
Wenn ein Nachhilfelehrer nur seinen Stoff macht, ohne groß darauf zu achten, in welchem Bezug dieser nun mit den wirklichen Unterrichtsstoff steht, macht das ganze sehr wenig Sinn.
Wie viel Zeit man in die Nachhilfe investiert, ist immer sehr abhängig, wie ein Schüler steht. Fehlt ihm nur der Anschluss zum Unterricht, so genügen wohl wenige Stunden wöchentlich. Sind jedoch eklatante Mängel im Basiswissen vorhanden, so muss definitiv mehr Zeit investiert werden, um gute Noten zu erreichen.
Wo die Nachhilfe stattfinden sollte, ist erstmal unwichtig. Ich selbst kann am besten an ruhigen (sowohl akkustisch, wie auch visuell) Orten lernen.
Auf jeden Fall sollte ein Nachhilfelehrer zumindest Grundwissen darüber haben, wie man unterrichtet. Manche Leute sind die geborenen Lehrer und absolut begnadete Naturtalente. Aber das kommt auch nicht so häufig vor. Alle anderen müssen sich das Unterrichten können erst erarbeiten. Entweder man hat guten Kontakt zu Lehrern und kann sich ein paar Techniken zeigen lassen oder man liest sich selbst das nötige Wissen an.
Wichtig ist natürlich heraus zu finden, wo der Schüler gerade steht. Dazu würde ich in erster Linie ein Gespräch mit den Eltern des Schülers oder der Schülerin suchen und Stärken und Schwächen erfragen. Es ist nicht immer sinnvoll direkt am Schulstoff zu bleiben. Manchmal sind die fatalen Lücken die jetzt zu Problemen führen schon Jahre früher entstanden. Wenn diese geschlossen sind, kann man mit dem aktuellen Stoff weiter machen. Aber es macht wenig Sinn, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Am besten hat man dafür einen Fragebogen, damit man an alles wichtige denkt. Dann kann man die Eltern eben auch fragen, ob sie für dieses Kind wünschen, dass man als Nachhilfelehrer in Erscheinung tritt. Das wird durchaus unterschiedlich von Eltern gehandhabt. Ich hatte auch schon Schüler, wo das den Eltern nicht recht war, das muss man dann respektieren.
Für einen Einsteiger als Nachhilfelehrer würde ich fast empfehlen, sich ein seriöses Nachhilfeinstitut zu suchen. Manche von denen stellen auch Schüler und Studenten als Lehrkräfte ein. Das hat für den Nachhilfelehrer viele Vorteile. Man hat immer Mentoren, die einem Starthilfe geben und einen beraten können. Das Institut kann eine gute Lernstand-Erhebung machen, so dass man weiß, wo welche Lücken zu füllen sind. Außerdem kann man auf gute und bewährte Materialien zurück greifen, die die Institute selbst entwickelt haben. Das ist gerade für Anfänger eine nicht zu unterschätzende Hilfe, wenn man Unterrichtsmaterial nicht selbst auf Tauglichkeit prüfen muss, sondern das schon jemand erledigt hat, der damit Erfahrung hat.
Auf jeden Fall sollte man als Nachhilfelehrer immer versuchen zu verstehen, warum das Kind diesen und nicht einen anderen Fehler macht. Daraus kann ein erfahrener Lehrer sehr viel ablesen. Wichtig ist auch, sich vom Kind erklären zu lassen wieso es etwas so macht, um den Denkfehler zu verstehen.
Gute Nachhilfe erkennt man am ebenso guten Resultat. Wenn der Nachhilfeschüler Erfolge erzielt und nachweislich besser wird in der Schule, scheint wohl der Nachhilfeunterricht ganz gut zu sein. Ansonsten müsste der Nachhilfelehrer natürlich nett sein und sollte auch nur eine gerechte Summe für seine Dienste einfordern. An unserer Schule gibt es ein tolles Projekt, da geben Schülern anderen und schlechteren Schülern Nachhilfe. Dafür bekommen die Nachhilfe-"Lehrer" dann 6€ für 1 1/2 Stunden Unterricht. Das klappt in den meisten Fällen sehr gut und beide, der Schüler der Nachhilfe gibt, wie auch der Schüler der Nachhilfe nimmt, sind letztendlich zufrieden.
Im Grunde wäre es mir wichtig, dass ein Nachhilfelehrer nicht nur über Wissen verfügt, sondern auch gut Wissen vermitteln kann, sprich er sollte unterrichten können. Es gibt viele Menschen die zwar viel wissen, aber nichts erklären können.
Ich habe selbst eine Weile Nachhilfe gegeben und dafür eigentlich immer recht positive Kritik bekommen, deswegen versuche ich mal, meinen Weg zu schildern. Mir war es immer sehr wichtig, das Kind dort abzuholen, wo es zum Beginn des Nachhilfeunterrichts stand. Daher habe ich meist schon im Vorhinein ein Gespräch mit dem jeweiligen Fachlehrer geführt, um über Stärken, Schwächen und Problematiken des zukünftigen Nachhilfeschülers zu sprechen. Desweiteren habe ich meine Schüler zu Beginn der ersten Stunde mit einem Test ihres Basiswissens konfrontiert, anhand dessen ich mir selbst ein Bild machen konnte. In Deutsch hätte ich vermutlich ein wenig Rechtschreibung, Grammatikkenntnisse und Informationen zum aktuell behandelten Stoff, beispielsweise einer Lektüre, abgefragt. Alleine daran kann man schon wunderbar erkennen, ob es an Grundlagen oder eher dem aktuellen Stoff zu fehlen scheint.
Anhand dieser Ergebnisse habe ich dann meinen Unterricht gestaltet, bemühte mich aber um Abwechslungsreichtum. Im Nachhilfeunterricht für das Fach Latein fragte ich beispielsweise Vokabeln ab, machte Grammatikübungen und übersetzte Texte, manchmal versuchte ich aber auch, Farbe in den Unterrichtsraum zu bringen und die Schüler für eine kreative Schreibaufgabe oder ein bestimmtes Buch zu begeistern. Zeitlich sollte der Nachhilfeunterricht den Schüler nicht überlasten, 90 Minuten pro Woche halte ich für ein gutes Mittelmaß. Den Ort des Nachhilfeunterrichts habe ich persönlich immer so gewählt, dass ein langer Anfahrtsweg für den Schüler vermieden werden konnte, ich wählte dann meist entweder die Wohnung oder die Schule des Kindes.
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