Ändert sich unser Geschmack alle 5 Jahre?

vom 28.10.2012, 20:08 Uhr

Vor einiger Zeit habe ich eine Dokumentation gesehen, in der gesagt wurde, dass sich unser Geschmack alle 5 Jahre ändert. Das würde bedeuten, dass wir plötzlich unser Lieblingsessen verabscheuen, Spinat doch gar nicht so schlimm finden oder andere plötzliche Geschmacksänderung verspüren.

Ich weiß nicht, ob das stimmt, oder ob man sich das auch nur einbilden kann. Zumindest habe ich schon in letzter Zeit das Gefühl, dass ich manche Gerichte plötzlich doch irgendwie mag, dass ich Spinat essen kann ohne mich zu übergeben, dass ich haufenweise Radieschen esse und Obst über alles liebe. Andere Gerichte wie Kartoffeln zum Beispiel mag ich nicht mehr so.

Kennt ihr das? Habt ihr auch von der Theorie gehört, oder ist das ein Mythos? gibt es eine Erklärung dafür, warum sich unser Geschmack regelmäßig ändert oder liegt es an unserer Umwelt und Umgebung?

» MissCuriosity » Beiträge: 566 » Talkpoints: 25,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde diese Theorie sehr interessant, glaube aber nicht so ganz daran. Ich konnte bei mir selbst beobachten, dass ich, als ich älter wurde, plötzlich Dinge sehr gern mochte, die ich als Kind noch verabscheut habe. Dazu gehören beispielsweise Auberginen und Zucchini. Diese Gemüsesorten esse ich inzwischen ständig und sehr gern, früher waren sie mir verhasst. Bei anderen Lebensmitteln konnte ich eine solche Veränderung hingegen nicht feststellen. So konnte ich mein Leben lang nichts essen, das mit Kümmel gewürzt wurde und ich kann es auch heute noch nicht.

Mich würde es also sehr interessieren, woran es liegt, dass sich der Geschmack bezüglich einiger Lebensmittel ändert, in Bezug auf andere jedoch unverändert bleibt. Wenn jemand das erklären könnte, dann würde ich das sehr spannen finden!

» nafti » Beiträge: 425 » Talkpoints: 13,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Diese Theorie stützt sich wahrscheinlich darauf, dass der Körper seine Zellen erneuert und diese Prozess je nach Menschen nach zwischen fünf bis sieben Jahren einmal vollständig abgeschlossen hat. Bedeutet im Klartext: Jede Zelle des Körpers erschafft sich neu innerhalb von fünf bis sieben Jahren. Nach diesem Zeitraum sind wir quasi ein ganz neuer Mensch, bestehen aus frischen Zellen. Da dieser Prozess fortlaufend ist, kann man das aber nicht so krass betrachten, doch Forscher haben in Studien tatsächlich festgestellt, dass in diesen Abständen von sieben Jahren besonders große Schwankungen passieren, was Geschmack von Kleidung, aber auch Geschmack von Essen, Vorlieben und Gemüt, stattfinden.

Man spricht ja bekanntlich in Beziehungen von dem "verflixten 7. Jahr". Auch dieses Phänomen wird darauf zurückgeführt, dass der Partner nach sieben Jahren eben exakt einmal ausgetauscht ist und sich der Geschmack gegebenenfalls komplett verändert hat. Ich glaube daran nicht wirklich, da aber Langzeitstudien wirkliche Ballungen beobachten und es mit Zahlen belegen können, muss irgendwie etwas dran sein. Ich kann mir also vorstellen, dass es so ist, dass sich auch der Geschmack teilweise verändert. Wenn man sich das mal bildlich vorstellt und seinen Geschmack in 100 Lieblingsgeschmäcker aufteilt, die zufällig während des Lebens eingeteilt werden, dann findet innerhalb dieser sieben Jahre eine zufällige Neuverteilung statt. Doch wer sagt einem, dass ein neuer Geschmack nicht durch das Zufallsprinzip ein alter, schon bekannter Lieblingsgeschmack wird.

So oder so ähnlich würde ich mir vorstellen können, dass man in Bezug auf manche Lebensmittel sehr sprunghaft ist, was Kindheit, Erwachsenalter, mittleres Alter und hohes Alter angeht, aber manche "Geschmacksfavoriten" immer die gleichen bleiben. Das ist eine sehr laienhafte Erklärung dessen und viel Ahnung habe ich von solchen zellulären Geschichten nicht, aber stimmig ist es in meinen Augen irgendwo schon irgendwie. Ich habe viel dazu gelesen, aber mir nicht alles gemerkt, deswegen muss das nicht exakt stimmen. :-)

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich kann dieses Phänomen bei mir eigentlich nicht beobachten, zumindest nicht so gravierend. Es wird sicher so sein, dass sich der Geschmack auch schon mal ändert, das habe ich auch schon bei mir feststellen können. So habe ich als Kind keinen Spargel gegessen und inzwischen mag ich ihn ganz gerne. In umgekehrter Richtung habe ich die Erfahrung aber noch nicht gemacht, dass ich als Kind etwas gerne gegessen habe, was mir nun verhasst ist. Auch die Tatsache, dass sich der Geschmack genau alle 5 Jahre ändert, finde ich falsch, bzw. bei mir ist es nicht so.

Ich kann ja nur von mir selber sprechen, aber mein Geschmack ist in den letzten Jahren eigentlich konstant geblieben, bis auf gewisse Ausnahmen, wie z.B. den Spargel. Mich würde aber mal interessieren, wie man das in einer Studie untersuchen möchte, das stelle ich mir sehr schwer vor, da ja die Geschmäcker der Menschen doch sehr unterschiedlich sind. Woran es liegt, dass sich der Geschmack schon mal ändert, weiß ich leider nicht, aber interessieren würde mich das auch.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Das Einzige was sich an meinem Geschmack, was die Essgewohnheiten angeht, verändert hat, ist das ich nun mehr Fleisch bzw. überhaupt Fleisch esse. Früher habe ich so gut wie vegetarisch gegessen, aber irgendwann habe ich dann doch mal das ein oder andere Fleisch probiert und gemerkt, dass es mir ganz gut schmeckt.

Ansonsten mag ich die meisten Sachen noch genauso gern wie früher oder eben wie vor 5 Jahren. Ich würde da eher sagen, dass ich immer so Phasen habe, wo ich etwas nicht essen mag oder etwas anderes eben besonders gern. Aber das ist eher dann Wochen abhängig und nicht Jahre.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich habe davon auch schon gehört, wobei ich bisher nur kannte, dass sich der Geschmack alle sieben Jahre verändern soll und nicht alle fünf Jahre. Dies soll damit zusammenhängen, dass sich alle sieben Jahre sämtliche Körperzellen erneuert haben. Ich denke jedoch nicht unbedingt, dass man nun sagen kann, dass man von einem auf den anderen Tag plötzlich bestimmte Dinge nicht mehr mag, andere jedoch schon, obwohl man diese vorher nicht ausstehen konnte.

Aber generell ist es schon so, dass sich der Geschmack verändern kann. Insbesondere wenn man etwas sogar jahrelang nicht probiert hat, es dann jedoch irgendwann wieder probiert, könnte es sein, dass es auf einmal schmeckt obwohl man es vorher nicht gegessen hat. Andererseits kennt es bestimmt auch fast jeder, dass man einige Dinge vielleicht irgendwann nicht mehr so gerne isst, die man früher ständig essen konnte und total gerne mochte.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Das kann ich zumindest bei mir nicht bestätigen; ich habe schon seit vielen Jahren die gleichen Lieblingspeisen, eigentlich seit der Kindheit. Es gibt nur ein paar Dinge, die ich als Kind nicht mochte und heute zumindest einigermaßen okay finde (wie Rosenkohl) oder sogar lecker finde im Gegensatz zu früher (purer Spargel, als Kind mochte ich nur Spargelcremesuppe). Aber ansonsten esse ich seit vielen Jahren immer wieder die gleichen Dinge und freue mich darauf und sie werden mir nicht langweilig.

» Gingerhead » Beiträge: 500 » Talkpoints: 65,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kann mir schon vorstellen, dass sich der Geschmack ca. alle fünf bis sieben Jahre ändert. Ob das allerdings mit der Erneuerung der Körperzellen zusammenhängt, wage ich zu bezweifeln, weiß es aber nicht. Doch denke ich, dass dabei ja nicht die Geschmackszellen erneuert werden, soweit ich mich mit Biologie auskenne, also glaube ich nicht, dass diese Erneuerung der Körperzellen damit etwas zu tun hat.

Ich denke eher, dass sich der Geschmack deshalb ändert, weil man irgendwann von allem genug hat, also keine Lust mehr hat, das zu essen und unterbewusst etwas neues "probieren" möchte. So hat ein Kartoffelliebhaber sicher irgendwann nicht mehr so viel Lust, weiterhin viele Kartoffeln zu essen, und fängt dann z.B. mit Spargel an, den er früher verabscheut hat.
Jetzt ist der Spargel aber mal wieder etwas "Neues" und so wird er doch gegessen und auch bald sehr gemocht, bis man ein paar Jahre später wieder keine Lust mehr auf Spargel hat und wieder etwas Neues probiert.

Das alles geschieht meiner Meinung nach aber recht unterbewusst und ist nur eine Theorie von mir, wobei ich etwas ähnliches schon mal im TV gesehen habe und es deshalb für wahrscheinlich halte.

» lina-sunshine » Beiträge: 161 » Talkpoints: 11,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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