Kann man hyperaktive Kinder zur Einsicht bringen?
Das Kind meiner Nachbarin ist 5 Jahre alt und ein richtiger Wirbelwind. Er hat einen enormen Bewegungsdrang, den die Eltern eigentlich auch nicht eindämmen wollen. Aber sie würden dem Jungen gerne dabei helfen, zu lernen, dass er merkt, wenn es einfach zu viel wird. Dass er von sich aus Strategien erlernt, mit denen er ein wenig ruhiger wird und sich auch besser konzentrieren kann.
Kann man da einen fünfjährigen zur Einsicht bringen? Muss ja nicht sofort passieren, aber auf Dauer würde sich sein Leben dadurch erleichtern. Welche Strategien fallen euch ein? Oder habt ihr eventuell schon Erfahrungen mit hyperaktiven Kindern gemacht und wie waren diese?
Ich habe selber ein Kind zu Hause, welches ich als hyperaktiv bezeichnen würde. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man den Kindern genug Möglichkeiten bietet, ihre Kraft auszupowern, dass sie sich dann genau so auf die wesentlichen Dinge konzentrieren können und auch ruhiger werden.
Meine Tochter besuchte eine Zeit lang die Waldgruppe im Kindergarten und ich muss sagen, sie war nachher immer sehr ausgeglichen. Hier können die Kinder sich einfach ausleben und es ist ein Ausgleich, den sie einfach brauchen. Sitzen die Kinder aber den ganzen Tag nur drinnen herum, womöglich noch vor Computer und Fernsehen sitzen, dann ist es klar, dass sie nicht wissen, wohin mit ihrer Power.
Die Kinder, die mehr Bewegungsbedürfnis haben, denen muss einfach die Möglichkeit geboten werden, diese auszuleben, das ist alles. Irgendwann hat jedes Kind einmal keine Energie mehr und fällt müde ins Bett. Wenn die Möglichkeit in Schule und Kindergarten nicht geboten wird, muss man selber solche Arrangements treffen, beispielsweise ein Trampolin aufstellen oder eben viel mit dem Kind in die Natur gehen.
Es kommt meines Erachtens darauf an, ob das Kind wirklich eine medizinische Diagnose aufweist oder einfach nur temperamentvoll, lebendig und sportlich ist. Ich finde sowieso, dass solche Diagnosen im allgemeinen Sprachgebrauch fast schon zu verbreitet sind und den Unterschied zwischen behandlungsbedürftigen Problemen und ganz normalen menschlichen Stimmungen verschleiern. Nicht jedes aktive Kind ist "hyperaktiv", genauso wie nicht jeder, der mal traurig ist, gleich als "depressiv" bezeichnet werden sollte.
Ich würde auch für "Auspowern" plädieren, da ich nicht glaube, dass man in dem Alter schon seinen Bewegungsdrang so gut im Griff hat. Es gibt bestimmt eine Sportart oder einfach nur eine Spielgruppe, wo der Kleine rennen und rennen und toben und springen und schreien kann, bis er todmüde ins Bett fällt. Zumindest kann ich mir vorstellen, dass diese Lösung dem Kind mehr Lebensqualität ermöglicht als Ermahnungen oder gar Tabletten, wenn sie nicht absolut nötig sind.
Es ist ein großer Unterschied, ob ein Kind hyperaktiv ist, also ADHS hat, oder einfach nur sehr temperamentvoll ist. Das sollte zuerst einmal diagnostiziert werden. Aber da würde ich auch nur dazu raten, wenn die Probleme nicht in den Griff zu bekommen sind, denn Ärzte stellen diese Diagnose viel zu häufig und sind oft auch nicht dafür ausgebildet.
Einsicht können ADHS-kranke Kinder zwar haben, aber ihr Verhalten können sie nicht ändern. Wenn das Kind nur temperamentvoll und unruhig ist, sollte man es viel toben lassen.
Also ich denke gerade in dem Alter wird es schwierig dem Kind zu erklären, dass es den Eltern mal zu viel wird, wenn er die ganze Zeit herum wirbelt. Da müssen erst mal die Eltern aktiv werden; wie soll denn ein fünfjähriger selber Strategien entwickeln um ruhiger zu werden? Das kriegen viele Erwachsene nicht mal gebacken.
Ich denke auch dass es erst mal am besten ist, dass sich das Kind richtig austoben kann. Wie das statt findet kommt auf das Kind an, was er gerne macht, welche Möglichkeiten es gibt (Sportvereine für Kinder, spielen mit anderen Kindern, eventuell mit dem Vater "joggen" beziehungsweise Spaziergänge machen). Ansonsten könnten die Eltern versuchen feste Ruhezeiten einzulegen. In denen wird dann gemeinsam etwas gespielt oder gelesen, gemalt oder was weiß ich; dem Kind quasi spielerisch beibringen, dass man manchmal ruhig und konzentriert sein muss.
Oder die Eltern suchen sich mal was zum Thema Kinderyoga raus. Meine Neffen waren letztens voll begeistert als ich ihnen 2-3 "Stellungen" aus dem Yoga gezeigt habe und wollten diese sofort nachmachen. Da hatten sie auch Bewegung bei, mussten sich aber gleichzeitig konzentrieren um die Figur ein wenig halten zu können.
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