Welche Nachteile und Auswirkungen hat falsche Händigkeit?

vom 30.01.2013, 08:32 Uhr

Ich beschäftige mich gerade mit dem Thema Händigkeit. ich habe ja schon in einem anderen Beitrag nachgefragt, wo man einen Händigkeitstest machen lassen sollte. Bei unseren Kindern bin ich mir nämlich gar nicht sicher, ob sie sich für die tatsächlich richtige Hand entschieden haben. Welche Hand es ist, ist mir egal, sie sollen sich ihre vom Kopf her vorbestimmte Hand aussuchen. Allerdings liegen beide Hände dicht beieinander. Da die Benutzung der falschen Hand für Kinder negative Auswirkungen haben kann, würde ich gerne von Euch um Erfahrungen bitten, welche Auswirkungen das haben kann.

Im Internet kann man dazu sehr viel finden, aber ob das alles immer so stimmt und was davon in der Summe bei einem Menschen zutrifft bzw. zutreffen kann, würde mich mal interessieren. Wer von Euch wurde als Kind auf die falsche Hand geschult und welche negativen Erfahrungen im Alltag und in der Schule habt ihr bemerkt?

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Die häufigste Nebenwirkung ist wohl die Beidseitigkeit. Damit werden Beide Hände trainiert weil man als „normal“ gelten will und die Rechte benutzt obwohl man die Linke benutzen sollte. Das hat den Nachteil das die „falsche“ Hand ständig über belastet wird, sowohl in der Hand selbst als auch im Hirn. Dadurch wird man immer motorische Probleme in der Hand haben und vieles nicht so gut können wie andere Menschen. Die „richtige“ Hand hingegen bleibt untrainiert was dann wiederum bedeutet, das Funktionen und Feinheiten verkümmern. Man bekommt also im Volksmund gesprochen „2 Linke Hände“. Das Problem habe ich beispielsweise. Ich habe keine Feinmotorik.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Eigentlich würde ich jetzt davon ausgehen, dass die Kinder sich instinktiv, sofern man sie nicht beeinflusst, für die "richtige" Hand entscheiden. Für die Hand, mit denen sie sich am geschicktesten fühlen. Du schreibst nicht, wie alt Deine Kinder sind. Bei meiner Tochter stand im Kindergarten auch noch nicht so genau fest, für welche Hand sie sich entscheiden wird, sie hat mal mit links, mal mit rechts gemalt. Ich habe sie nicht beeinflusst und einfach nur mal genauer hingesehen und drauf geachtet. Als sie in die Schule kam, war dann eindeutig, dass sie Rechtshänderin ist.

Früher sprach man von der richtigen und der falschen, der "guten" oder gar der "schlechten" Hand und hat ein Kind, dass links geschickter war, bewusst umgeschult. Heute ist das Gott sei Dank nicht mehr der Fall, und eigentlich spielt es ja auch keine Rolle. Ein kleiner Linkshänder muss nur in der Schule ein bißchen aufpassen, dass er sich auf die "richtige" Seite der Bank setzt, damit die beiden Kinder sich beim Schreiben nichts ins Gehege kommen.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin schon der Meinung, dass es auch heute noch die "richtige" Hand gibt. Nur muss das nicht zwangsläufig die rechte sein, wie das früher der Fall war. Früher war die rechte Hand die richtige und es wurde früher auch unterbewusst den Kindern so vermittelt. Man hatte als Eltern regelrecht ein Problem damit, wenn ein Kind aus Versehen den Stift mal in die linke Hand nahm und bekam gleich Panik.

Mir ist wichtig, dass meine Kinder sich für die Hand entscheiden, die vom Hirn aus dafür angelegt ist. Welche das ist, also ob nun rechts oder links ist, das ist mir egal. Da es aber eben nachteilige Auswirkungen geben kann, wenn ein Kind mit der falschen Hand schreibt, möchte ich das lieber bei meinen Kindern untersuchen lassen, zumal beide Hände hinsichtlich der Feinmotorik sehr nahe liegen.

Unsere Kleine kommt im Sommer in die Schule und hat sich bereits auf die linke festgelegt. Allerdings habe ich eher das Gefühl, dass sie das aus verschiedenen Grünen heraus getan hat und nicht deshalb, weil es mit der Hand leichter geht oder ihr besser gefällt.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin eigentlich Linkshänderin und wurde "umerzogen" weil es meinen Eltern bei verschiedenen Stellen, unter anderem bei der Kinderärztin, so empfohlen wurde. Warum das so war, kann ich nicht sagen, weil ich eigentlich in einer Zeit aufgewachsen bin, in der es schon normal war, ein Linkshänder zu sein. Mein größter Nachteil lag darin, dass ich mich lange Zeit gar nicht entscheiden konnte, mit welcher Hand ich nun schreiben wollte. Meine Eltern haben es mir im Prinzip schon offen gelassen, mit welcher Hand ich schreibe und genau das war eigentlich mein Problem, dass ich auch in der Schule noch probiert habe, was mir lieber ist.

Genau so sollte es nicht sein, damit man als Kind, was gerade schreiben lernt, nicht noch damit überfordert ist, dass beide Hände möglich sind und man sich für eine entscheiden sollte. Deswegen finde ich es gut, dass man sich schon vor dem Schuleintritt Gedanken darüber macht. Ich habe mich mit dem Thema natürlich beschäftigt, aber andere Auswirkungen, die wohl möglich sind, habe ich bei mir nicht festgestellt. Mittlerweile habe ich mich schon lange für die rechte Hand entschieden, mit der ich schreibe und nur noch selten wechsle ich mal auf die linke Hand. Damit komme ich auch sehr gut zurecht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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