Schwanger und Schichtdienst?

A hat vor einer Woche erfahren, dass A in der 6. Woche schwanger ist. As Chef B hat A noch nichts erzählt, A wollte bis zur 10. Woche abwarten. Mich würde im Vorfeld mal interessieren, ob A überhaupt weiter in dem Beruf arbeiten darf? A arbeitet in der Altenpflege und macht Schichtarbeit. Es ist quasi ein 24-Stunden-Job, die Schichten wechseln alle paar Tage durch. Eine Freundin von mir hat gemeint, dass A keine Nachtschichten mehr machen dürfte.

Stimmt das? Ich dachte immer, man darf nur keine Überstunden mehr machen. Hat jemand von euch Kenntnisse auf diesem Gebiet? Danke!

Grade in der Altenpflege sollte A schnellstmöglich dem Arbeitgeber Bescheid geben. Soweit mir bekannt ist, sollte man auch sofort, wenn man es erfährt dem Arbeitgeber Bescheid sagen. Denn gerade die ersten Monate sind kritisch und da sollte man besonders aufpassen, dass nichts passiert. Grade beim Heben der alten Leute kann es da zu Gefährdungen kommen.

A sollte B es schnell sagen, damit sie auch nicht mehr schwer heben muss und das Recht hat eine Hilfe zu holen, wenn sie einen alten Menschen anheben muss. Außerdem darf A nicht mehr vor 6 Uhr morgens und nach 22 Uhr arbeiten. Also keine Nachtschicht mehr leisten. Auch Wechselschicht ist in manchen Berufsgruppen nicht mehr machbar und verboten. Ich weiß nicht, wie es heutzutage ist, aber als ich damals schwanger war, durfte ich keine Wechselschichten mehr machen, weil das für den Körper eine zu große Anstrengung und Umgewöhnung ist.

Hab gerade mal die entsprechenden Gesetze überflogen. Also das mit der Nachtarbeit stimmt soweit. Ansonsten muss der Arbeitgeber so schnell wie möglich informiert werden, da A erst danach einen entsprechenden Schutz geniest, was die Tätigkeiten angeht. Dazu gehören auch ständig schweres Heben, viel laufen oder stehen. Der Arbeitgeber muss dafür sorgen, das sie sich zwischendrin öfter mal setzen kann und solche Dinge.

Also die erste Frage, die mich interessieren würde, ist doch nicht, ob es überhaupt erlaubt ist, als Schwangere in Schichtarbeit zu arbeiten. Viel wichtiger ist doch, ob es gesundheitlich nicht fragwürdig ist, im schwangeren Zustand Schichtarbeit zu leisten! Man will ja schließlich dem noch ungeborenen Kind keine Schäden zufügen und Schichtarbeit ist ja nicht als besonders gesundheitsfördernd bekannt!

Schichtarbeit sorgt für Schlafstörungen, ebenso wie für Magen- oder/und Darmbeschwerden, außerdem haben Schichtarbeitende ein erhöhtes Unfallrisiko. Bei langfristiger Schichtarbeit drohen Herz-Kreislauf-Krankheiten und kaputte Verdauungsorgane sowie eine Schwächung des Immunsystems. Augeprägte Ein- und Durchschlafprobleme sind die Folge. Ich meine, das sind die normalen Folgen von Schichtarbeit, allerseits bekannt, aber ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es ist, als Schwangere diesen Belastungen ausgesetzt zu sein. Dem Kind tut das bestimmt nicht gut.

Ganz besonders belastend sind Wechselschichten. Selbst wer dauerhaft immer nachts arbeitet und damit ein bisschen mehr Ruhe in sein chronologisches Problem bringen kann, leidet mit einer fünfundfünfzig prozentigen Wahrscheinlichkeit an einem gestörten Schlaf.

Also, als werdende Mutter würde ich mir auf jeden Fall dreimal überlegen, ob ich mir Schichtarbeit überhaupt noch antun möchte, dem Kind zu liebe! Es ist keine Frage, ob es erlaubt ist, es ist ganz eindeutig die Frage, ob es Mutter und Kind gut tut!

Ich würde in so einem Fall dem Arbeitgeber sofort Bescheid geben. Immerhin ist es ja keine leichte Arbeit, wenn man in der Altenpflege tätig ist. Man muss schwer heben und steht ständig unter Druck. Für ein Baby ist das nicht besonders gut. Gerade in den ersten paar Wochen kann da einiges passieren und da muss man wirklich aufpassen. Deswegen ist es wichtig, dass man dem Arbeitgeber Bescheid gibt, damit dieser einen entlasten kann. Wegen den Schichten muss man eben auch mal den Arbeitgeber kontaktieren, weil das so in der Form nicht mehr möglich ist.