Verpflichtet sein ein Hausaufgabenheft zu führen?

vom 29.01.2013, 19:11 Uhr

Wir waren von der fünften bis zur zehnten Klasse verpflichtet, ein Hausaufgabenheft zu führen. Dazu konnten wir am Schuljahresanfang entweder eines von der Schule aus bestellen oder mussten es uns selbst besorgen. In der zweiten oder dritten Schulwoche kontrollierten die Lehrer dann, ob wir alle ein Hausaufgabenheft besitzen. Effektiv war das allerdings nicht, denn die meisten haben sich nur ein Hausaufgabenheft gekauft, weil es der jeweilige Lehrer eben so angeordnet hat und haben es dann während des Schuljahres kaum gebraucht, weil sie sich die Aufgaben, die wir zu Hause lösen sollten, entweder gar nicht oder direkt ins Heft oder aufs Blatt geschrieben haben.

Inzwischen wurde die Verpflichtung, ein Hausaufgabenheft führen zu müssen, abgeschafft. Die Lehrer legen es uns zwar nach wie vor ans Herz, am Jahresanfang ein Hausaufgabenheft zu besorgen, aber sie kontrollieren nicht mehr jeden einzelnen Schüler. Wir sind nun in der Oberstufe und selbst für unsere schulischen Leistungen verantwortlich. Die Lehrer bestehen auch im Gegensatz zu früher nicht mehr darauf, dass wir die Hausaufgaben zuverlässig machen, sondern überlassen es uns, ob wir es für nötig halten, zu Hause zu üben oder nicht. Meistens besprechen wir die Hausaufgaben am Anfang der Stunde, aber so explizit wie früher wird nicht mehr darauf eingegangen.

Wie wird das bei euch an der Schule gehandhabt? Seid ihr verpflichtet ein Hausaufgabenheft zu führen oder stellen euch das die Lehrer frei? So weit ich weiß, stand das damals sogar in der Klassenordnung, dass jeder Schüler ein eigenes Hausaufgabenheft zu führen hat und dass Lehrer diejenigen Schüler bestrafen können, die diese Pflicht nicht erfüllen.

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» Pointer » Beiträge: 1772 » Talkpoints: 20,77 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also soweit ich mich erinnere, war so ein Hausaufgabenheft bei uns nur in der Grundschule Pflicht. Da ist die Lehrerin dann auch durch die Reihen gegangen und hat geschaut, ob sich jeder die Aufgaben notiert hat. Bei Grundschülern ist das ja aber auch noch normal, dass man da noch ein bisschen mehr dahinter her sein muss.

Auf der weiterführenden Schule immer noch so streng damit zu sein, finde ich allerdings sehr übertrieben. Bei uns wurde in der 5. Klasse nicht mehr darauf geachtet, ob wir uns die Hausaufgaben aufgeschrieben haben. Mit 10 Jahren sollten man das meiner Meinung nach auch schon selbstständig hinbekommen. Wer sie in der nächsten Stunde nicht hatte, hat eben einen "Strich" bekommen und nach 6 Mal durfte man einen Nachmittag nachsitzen.

Ein Hausaufgabenheft macht für mich ja schon irgendwo Sinn. Immerhin hat man darin die Aufgaben aller Fächer auf einen Blick und muss nicht in den Unterlagen für jedes einzelne Fach nachschauen. Ich hatte nach der Grundschule aber trotzdem keines mehr. Wenn, dann habe ich die Hausaufgaben in meinen Taschenkalender notiert, kommt ja aufs selbe raus und man braucht nicht noch ein extra Heft.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich unsinnig, es noch in der Mittelstufe zur Pflicht zu machen, ein Hausaufgabenheft zu führen. In der Grundschule kann so etwas ganz hilfreich sein, da muss man die Schüler noch mehr oder weniger an die Hand nehmen und ihnen zeigen, wie sie am besten und effektivsten in der Schule zu guten Noten kommen. Da gehört ein Hausaufgabenheft meiner Meinung nach auch definitiv dazu. Ob es bei mir in der Grundschule Pflicht war oder nicht, weiß ich aber ehrlich gesagt gar nicht mehr. Ich glaube, unsere Klassenlehrerin hat damals nur immer wieder erwähnt, dass wir die Hausaufgaben aufschreiben sollen, egal ob nun in ein extra Heft oder auf unsere Hand.

In der fünften bis zehnten Klasse, also praktisch in der Realschule, war es dann aber definitiv keine Pflicht mehr und das finde ich auch gut so. Ich finde, man ist dann alt genug und muss einfach lernen, dass man sich um solche Dinge eigenständig kümmern muss. Manche machen nach der zehnten Klasse bereits eine Ausbildung, die sind ja völlig überfordert, wenn sie bis zuletzt immer vorgeschrieben bekommen haben, wie sie dies und das handhaben müssen. Ich finde das ganz schlimm, in dem Alter sollte man wirklich in der Lage sein, sich selbst darum zu kümmern, dass die Hausaufgaben gemacht werden, dazu muss man sie ja nicht einmal unbedingt aufschreiben.

Ich bin momentan auch in der Oberstufe, da ist es natürlich ebenso keine Pflicht, ein Hausaufgabenheft zu führen. Hier fände ich es dann wirklich lächerlich, wenn das noch von uns verlangt und kontrolliert werden würde. In der Oberstufe sind die Schüler teilweise nach deutschem Recht sogar schon erwachsen und da kann man dann auch erwarten, dass man es hinbekommt, sich die Hausaufgaben selber aufzuschreiben, wenn man denn vorhat, sie überhaupt zu machen.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Diese lästige Pflicht kenne ich aus meiner Schulzeit auch noch, denn an unserem Gymnasium war es allen Schülern der fünften bis zehnten Klasse auferlegt, ein Hausaufgabenheft zu führen, wobei diese Pflicht sogar in der Schulordnung festgehalten wurde. Die Anschaffung der Hefte wurde durch den jeweiligen Klassenlehrer streng kontrolliert, zumindest erinnere ich mich noch an kleinere Strafen, die denjenigen auferlegt wurden, die sich um die Anschaffung drücken wollten.

Das Heft selbst fand ich immer komplett sinnlos, da es unter dem Jahr eigentlich von niemandem wirklich benutzt wurde; diejenigen, die sich ihre Hausaufgaben aufschrieben, hätten auch ohne das Heft einen geeigneten Weg gefunden, alle Anderen blieben sowieso bei ihrer Methode und merkten sich die Hausaufgaben, denn die regelmäßige Eintragung der Aufgaben in das Heft wurde ohnehin nicht mehr kontrolliert. Auch Informationen für die Eltern kamen eigentlich im Gegensatz zur Grundschule nicht mehr wirklich in dieses Heft, alles, was für die Erziehungsberechtigten wichtig war, wurde sowieso auf einem Zettel mit nach Hause gegeben und musste unterschrieben wieder mit in die Schule gebracht werden.

Diejenigen, die dem Heft kritisch gegenüber standen und es nicht nutzen wollten, mussten es zwar kaufen, konnten dessen Existenz dann aber getrost ignorieren, weswegen ich die Regelung schon immer sinnlos fand, zumal man Schülern ab einem gewissen Alter wirklich freistellen kann, ob und wo sie sich ihre Hausaufgaben aufschreiben wollen. Wer sie mehrmals vergisst und die Quittung dafür erhält, wird sich auf die Dauer schon eine nachhaltige Methode überlegen.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich glaube, dass es bei mir nur in der Grundschule Pflicht war, ein Heft für die Hausaufgaben zu führen. Zu der Zeit mussten wir auch immer alle Hausaufgaben in das Heft eintragen. Das wurde von den Lehrern auch kontrolliert.

Als ich dann auf die Realschule kam, war es jedem selbst überlassen, sich ein solches Heft für die Hausaufgaben zu besorgen oder nicht. So kam es auch, dass viele meiner Mitschüler gar kein solches Heft hatten, sondern die Hausaufgaben auf ein Blatt schrieben. So besorgte ich mir dann etwa in der achten Klasse auch einen Terminkalender, den ich besser fand, als ein Heft für die Hausaufgaben. Immerhin konnte ich so auch meine privaten Termine darin eintragen.

Auf dem Gymnasium dann, hatte dann niemand ein Heft für die Hausaufgaben. Stattdessen hatten die meisten Leute auch ganz einfach einen Terminkalender benutzt, den man auch privat nutzen konnte.

Auf dem Gymnasium war es dann auch so, dass die Lehrer es nicht so streng mit den Hausaufgaben nahmen. So musste man im Fach Mathematik die Hausaufgaben auch gar nicht machen. Es blieb uns selbst überlassen, ob wir die Hausaufgaben machten, oder nicht. So besprachen wir die Hausaufgaben aber trotzdem jede Stunde. Diejenigen, die die Hausaufgaben immer machten und sich so auch melden konnten, um die richtige Lösung vorzutragen, bekamen dann auch eben eine bessere Note für die mündliche Mitarbeit. Die, die die Hausaufgaben aber nie machten und sich so auch nicht meldeten, bekamen si eben eine nicht sonderlich gute Note für die mündliche Mitarbeit.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich muss ehrlich sagen, dass ich das gar nicht so schlimm finde. Ein Hausaufgabenheft ist ja nichts anderes als eine Art Terminplaner. Solange es nur wenig ist, was man sich für eine Woche merken muss, kommt man natürlich auch ohne Hausaufgabenheft klar. Insbesondere dann, wenn Hausaufgaben von einem auf den anderen Tag aufgegeben werden.

Ich hatte bis zur 12. Klasse eine Art Hausaufgabenheft. Ich bin dann zwar auf einen Kalender umgestiegen, aber im Grunde war es nichts anderes als ein Hausaufgabenheft. Ich habe mir die Klausuren und Leistungskontrollen eingetragen und andere wichtige Termine. Natürlich standen da auch die Hausaufgaben drin.

Später im Berufsleben müssten ja auch die meisten einen Kalender führen. Insofern finde ich das nicht falsch und auch nicht schlimm, wenn eine Schule die Schüler dazu verpflichtet, ein Hausaufgabenheft zu führen bzw. eines zu haben. Ob man nun wirklich alles einträgt, wird ja in den größeren Klassen nicht mehr kontrolliert.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde es vollkommen in Ordnung, dass man verpflichtet wird, ein Hausaufgabenheft zu führen. Früher mussten wir das sogar wöchentlich von unseren Eltern unterschreiben lassen, sodass der Lehrer sichergehen konnte, dass die Eltern auch aktiv an der Erziehung der Kinder teilnahmen. Nach der Grundschule war das dann glaube ich bei uns nicht mehr verpflichtend, ich hätte es aber auch in Ordnung gefunden die Verpflichtung beizubehalten. So kann man zumindest die Voraussetzungen dahingehend legen, dass die Schüler ihre Hausaufgaben zumindest eintragen - ob sie diese dann auch erledigen, dass bleibt ihnen leider überlassen.

» Aeliaron » Beiträge: 260 » Talkpoints: 11,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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