Haben Frauen grundsätzlich mehr Rechte als Männer?

Ausgelöst durch die Debatte um Rainer Brüderle, habe ich mir zum Thema Frauenrecht einige Gedanken gemacht. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass die Frau von Heute gewaltig bevorzugt wird, dies aber meiner Meinung nach völlig zu unrecht geschieht.

Es gibt hier einige Beispiele, worauf ich meine Annahme begründe. Es fängt bei den Frauenparkplätzen im Parkhaus an. Warum gibt es die? Zum Schutz der Frau? Das halte ich für eine Ausrede, denn wenn ein Triebtäter auf der Suche nach einem potentiellen Opfer ist, wird er den Frauenparkplatz zuerst ansteuern. Häufig sind solche Parkplätze deutlich näher am Eingang des Kaufhauses oder des Supermarkts gelegen, wird die Frau da vielleicht einfach nur bevorzugt?

Auch bei Triebtaten ist in den Köpfen vieler Menschen automatisch das Bild vorhanden, dass der Mann als Täter und die Frau als Opfer fungiert. Wenige Menschen denken darüber nach, dass es auch Frauen gibt, die ihre Kinder oder andere Frauen missbrauchen, die Fälle kommen seltener an die Öffentlichkeit, aber ich Jahre 2013 sollte in den Köpfen der Menschen das klassische Täterbild Mann doch langsam verschwinden?

In Sorgerechtsprozessen ist es seit jeher so, dass die Frau bevorzugt wird, die Männer haben fast immer nur die Aufgabe zu zahlen, während die Frau das Sorgerecht für das Kind bekommt. Der Mutterrolle wird viel mehr Bedeutung zugeschrieben als dem Vater, warum ist das so? Eigentlich ist der Verzicht auf ein Elternteil doch immer schlimm, egal ob auf Mutter oder Vater.

Zu guter Letzt, zeigt mir die Affaire um Rainer Brüderle deutlich, dass der Mann eigentlich immer noch das "Schwein" der Gesellschaft ist, obwohl Frauen häufig keinen Deut besser sind. Freizügige Kleidung, die mehr zeigen als verbergen, sexuelle Anspielungen und schräge Anmachen werden bei Frauen komischerweise immer toleriert oder als sexy bezeichnet, handelt ein Mann so, wird er öffentlich an den Pranger gestellt, warum?

Empfinde ich (als Frau) das völlig falsch oder gibt es hier noch andere Frauen und Männer die der Ansicht sind, dass Männer zu Unrecht immer noch die Rolle des Bösewichts haben? In meinem Empfinden nutzen Frauen ihr Geschlecht oftmals schamlos aus und können sich dadurch viel mehr erlauben als ein Mann.

Ich sehe den Mann nicht in der Rolle des Bösewichts. Aber es lässt sich nicht leugnen, dass fast alle Triebtäter Männer sind. Das heißt natürlich nicht, dass jeder Mann ein Triebtäter ist. Frauenparkplätze halte ich sehr wohl für sinnvoll, weil viele Frauen in dunklen Ecken der Parkhäuser Angst haben. Außerdem sind es meistens die Frauen, die ihre Kinder dabei haben, und da ist es sinnvoll, dass sie in der Nähe des Eingangs stehen.

Ich glaube nicht, dass die Männer als Bösewichte gesehen werden. Aber gewisse Verhaltensweisen von einigen Männern dürfen nicht mehr toleriert werden. Viele selbstbewusste Frauen können damit umgehen, aber gerade junge Mädchen sind noch nicht so weit.

Ich weiß noch, wie meiner Schwester und mir früher an den Baustellen hinterhergepfiffen wurde. Das war so demütigend, dass ich einen langen Umweg in Kauf nahm, wenn ich alleine war, nur um dort nicht vorbeigehen zu müssen. Das war vor über vierzig Jahren und damals war ich sechzehn Jahre alt. Ich glaube, das ist heutzutage besser geworden. Die Gepflogenheiten können sich also durchaus ändern.

Ich sehe nicht, dass Frauen bevorzugt werden. Es ist immer noch so, dass Frauen in vielen Berufen für dieselbe Tätigkeit weniger verdienen. Immer wenn ich beim Rewe einkaufen gehe, ärgere ich mich über einen männlichen Mitarbeiter. Die Frauen tun und machen und er steht meistens nur rum und ist extrem langsam. Aber wetten, dass er irgendwann Chef ist?

anlupa hat geschrieben:Außerdem sind es meistens die Frauen, die ihre Kinder dabei haben, und da ist es sinnvoll, dass sie in der Nähe des Eingangs stehen.

Ich (als Frau) finde dass das ein schwieriges Thema ist. In erster Linie würde ich sagen, dass eine Frau auf gar keinen Fall mehr Rechte als ein Mann hat. Trotz Emanzipation und Frauenrechte haben es Frauen heutzutage doch noch schwerer als Männer. Allerdings ist das ein Thema was sehr weit führend ist und wahrscheinlich den Umfang des Forums sprengen würde. Ich gehe einfach erst mal auf deine Beispiele ein.

Ja, Frauenparkplätze dienen zur Sicherheit der Frauen, und ja, das mag gut sein dass Triebtäter diese eher aufsuchen würden. Aber diese Frauenparkplätze sind oft so gelegen, dass Frauen entweder schneller fliehen oder Hilfe suchen können, oder dass die Kameras oder Parkhauswächter es eher mitbekommen, wenn dort jemand angegriffen wird. Ich kenne es nicht so, dass Frauenparkplätze näher an Eingängen von Supermärkten und Co. sind, dafür aber an Ausgängen. Was wie gesagt damit zusammen hängt, dass Frauen im Notfall schneller "abhauen" können. Über den Sinn oder Unsinn solcher Plätze kann man sich streiten, im Prinzip steckt aber ein guter Gedankengang dahinter.

Wenn bei Triebtaten in erster Linie an einen Mann als Täter gedacht wird, hat dass zum einen damit zu tun, dass sich das in vielen Köpfen so verankert hat und einfach der weitere Horizont fehlt, oder aber auch dass es einfach so ist, dass statistisch gesehen mehr Männer als Täter agieren als Frauen. Dass auch Frauen Männer vergewaltigen können oder Kinder misshandeln sollte jedem klar sein, aber es kommt einfach nicht so häufig vor. Dass "klassische" Täterbild Mann gibt es sicher nicht; dass auch Frauen sehr oft ihre eigenen Babys töten wurde besonders in den letzten Jahren immer deutlicher, da dies viel durch bekannte Fälle in den Medien diskutiert wurde. Hierbei verstehe ich worauf du hinaus willst und teile auch deine Meinung, aber es nun mal so, dass tatsächlich die Frau öfter das Opfer ist, als der Mann.

Bei dem Thema Sorgerechtsstreit kenne ich mich nicht gut genug aus, aber ganz ehrlich; da wundert es mich auch oft, dass verhältnismäßig oft den Frauen das komplette Sorgerecht zugesprochen wird. Das was du ansprichst was Frauen angeht, die sich sehr sexy kleiden und so, bei denen ein solches Verhalten aber toleriert wird und sobald Männer irgendwelche Versuche starten und als perverses Schwein gelten kann ich auch nachvollziehen. Ich finde es albern wenn es heißt, dass eine Frau durch ihr Auftreten Anmachen provoziert, aber dennoch stimmt das schon, dass bei Frauen immer ein Auge zugedrückt wird und der Mann der Blöde ist, dem etwas vorgeworfen wird und die Frau es ausnutzt, dass sie das "schwache" Geschlecht ist.

Was mir zu dem Thema immer noch einfällt ist die Frauenquote. Ich als Frau finde es unangenehm dass ich bevorzugt werden könnte. Es heißt ja immer dass bei gleicher Qualifikation und so weiter die Frau eingestellt wird, aber ich persönlich würde mich nicht über ein Jobangebot freuen, bei dem ich "nur" angenommen wurde weil mein Kontrahent ein Mann war. Mit dieser Frauenquote habe ich so meine Probleme.

Ansonsten kann ich grundsätzlich verstehen was du sagen möchtest, aber nicht alles nachvollziehen. Es gibt Gründe dafür, dass oft der Mann als "Bösewicht" dar steht (wobei dieses Wort extrem übertrieben ist), und das ist eben, weil die meisten Verbrechen von Männern begangen werden, sowohl allgemein, als auch die an Frauen. Es gibt bestimmt Frauen die ihr Geschlecht ausnutzen und den Mann als Dummkopf dar stehen lassen, aber dass sich Frauen mehr erlauben könnten das glaube ich nicht.