Temperaturmethode zur Verhütung oder Kinderplanung?

Ich überlege mir schon sehr lange, ob ich nicht die Temperaturmethode nutzen sollte. Nun frage ich mich aber,
ob das zur Verhütung das Richtige ist, oder ob man diese Methode eher bewusst anwendet, wenn man Kinder bekommen möchte. Denn es ist doch so, dass die Körpertemperatur der Frau während dem Eisprung ansteigt.

So könnte man genau heraus finden, wann die fruchtbare Zeit ist und das würde sich ja wiederum gut zur Kinderplanung eignen. Aber ist diese Methode auch die Richtige, um einer Schwangerschaft vorzubeugen
oder würdet ihr da eher davon abraten?

Die Temperaturmethode alleine ist wohl nicht ganz ausreichend, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. Besser ist es, sich die sympto-thermale Methode anzueignen. Da werden neben der Temperaturkurve auch andere körperliche Symptome protokolliert und ausgewertet. Es spielt da je nach Methode noch eine Rolle, wie der zervikale Schleim beschaffen ist und wie weit der Muttermund geöffnet und weich ist.

Für diese Methode gibt es sogar Kursangebote, man kann sie aber auch im Selbststudium aus Büchern und Arbeitsheften lernen. Sicherer ist es aber, im Kurs das nötige Wissen zu erwerben, weil man da auch Rückfragen stellen kann.

Auf jeden Fall würde ich die Methode nur Menschen empfehlen, die notfalls damit leben können, wenn man sich doch vertut und eine unerwartete Schwangerschaft entsteht. Das Problem bei dieser Methode ist nämlich, dass man eigentlich nur die unfruchtbare Zeit nach dem Eisprung sicher bestimmen kann. Wann nach der Menstruation die fruchtbare Zeit tatsächlich anfängt, kann eigentlich auch erst am Ende des Zyklus sicher gesagt werden.

Selbst wenn man die Methode perfekt drauf hat, gibt es noch einen Pferdefuß: Wenn man einen fruchtbaren Tag ermittelt hat, und dennoch Verkehr haben will, muss man für eine Verhütung sorgen. Für solche spontanen Aktionen eignen sich dann aber eben nur die Barrieremethoden. Wenn dann ausgerechnet an einem fruchtbaren Tag das Kondom reißt, wird das sehr ungemütlich für die Frau.

Eine ähnliche Frage stelle ich mir auch zur Zeit. Ich habe jahrelang mit der Pille verhütet, möchte das aber nun aus verschiedenen Gründen nicht mehr und bin auf der Suche nach einer nicht hormonellen Verhütung.

Ich habe nun schon viel gelesen und bei mir wird es wohl auf einen Cyclotest hinauslaufen. Dieser basiert auf der morgendlichen Temperaturmessung. Grundsätzlich verspricht der Herstelle eine 97 % ige Sicherheit. Wenn man zusätzlich noch andere körperliche Symptome mit aufgenommen werden, soll es bis zur 99 % igen Sicherheit gehen. Bei richtiger Anwendung ist es also fast eben so sicher wie die Pille. Natürlich muss an den fruchtbaren Tagen verhütet werden.

Wer absolut keine (weiteren) Kinder haben möchte, dem würde ich diese Methode nicht empfehlen. Da bei uns die Familienplanung aber noch nicht gänzlich abgeschlossen ist, werde ich mir wohl das genannte Gerät kaufen.

Mein Frauenarzt hat mir davon abgeraten die Temperaturmethode zur Verhütung zu verwenden. Temperaturen können sich auch wegen anderer Dinge ändern als wegen der Hormone und deswegen kann man das für die Kinderplanung eher nutzen als für die Verhütung. Es wäre, laut meinem Frauenarzt, viel zu unsicher, dass man mit der Temperaturmethode verhütet. Man muss ja auch bedenken, dass Sperma nicht nach einem Tag völlig abgestorben ist und dass man eben auch, wenn die Temperatur (noch) anzeigt, dass man unfruchtbar ist und am nächsten Tag die unsicheren Tage beginnen, es doch nicht ungefährlich ist, wenn man kein Kind mehr haben will.