Bezahlte, professionelle Grabpflege oder sich selbst kümmern
Das Grab meiner Mutter wird von einer Friedhofsgärtnerei gepflegt. Auch viele Bekannte haben einen Gärtner für die Pflege der Gräber ihrer lieben Verstorbenen beauftragt. Wenn ich mal selbst zum Friedhof gehe, sehe ich aber auch immer wieder Leute, die sich selbst um das Grab kümmern. Wie macht ihr das? Pflegt ihr das Grab selbst oder lasst ihr es pflegen? Wie zufrieden seid ihr mit der Grabpflege? Wird immer alles so gemacht, dass ihr zufrieden seid?
Auch, wenn es natürlich richtig viel Arbeit macht, machen wir das selber. Meine Eltern machen das mit ihren Geschwistern im Wechsel und so sind beide Zweige der Familie bedient. Für meine Familie ist das sehr wichtig und es stand auch nie zur Debatte, dass man diese Arbeit einem Unternehmen übertragen will. Zwar machen die das sicherlich ganz toll, aber als Verwandter sollte man ja eh die Toten besuchen und so hat man eben einen Grund auf den Friedhof zu gehen.
Die werden sich auch alle einig, was da gemacht werden soll und solange deswegen kein Streit entsteht, kann es ja die Familie machen. Es sieht dann auch wirklich gut aus, weil es eben von allen entschieden wird. Der Aufwand ist aber wirklich auch hoch, wenn man mehrere Gräber macht. Aber man macht es ja auch gerne, sonst könnte man diese Arbeit ja abgeben.
Cid hat geschrieben:Wenn ich mal selbst zum Friedhof gehe, sehe ich aber auch immer wieder Leute, die sich selbst um das Grab kümmern.
Ja, das ist ja mal schon eine sensationelle Feststellung. Auf welchen Friedhöfen bist du denn unterwegs? Also, wir pflegen die Gräber unserer Angehörigen soweit alle selbst und ich schätze mal den Anteil der "Selbstpfleger" mal bestimmt so an die 80%.
Sich selbst um die Gräber der lieben Verstorbenen zu kümmern ist ja eigentlich nur vernünftig möglich, wenn sie alle am gleichen Ort bestattet sind. Regelmäßig quer durch Deutschland und das umliegende Ausland zu fahren, um die Gräber diverser Verwandter zu pflegen, kann sich kaum jemand leisten. Von daher finde ich es auch ganz gut, dass es Friedhofsgärtnereien gibt, die den Service übernehmen, Gräber in gepflegtem Zustand zu halten.
Ich und meine Geschwister lassen das Grab meiner Eltern pflegen und ich muss zugeben, dass ich seit drei Jahren nicht mehr da war. Wir Geschwister wohnen über ganz Deutschland verstreut. Nur meine Schwester wohnt am Ort und es wäre ein bisschen unfair, sie das alleine machen zu lassen. Der Friedhofsgärtner macht wohl alles zur Zufriedenheit, sagt meine Schwester. Das Grab wird eh bald aufgelöst.
Ich gehe sehr gerne auf Friedhöfe und habe auch Spaß daran, Gräber zu pflegen, daher kam eine beauftragte Pflege bislang noch nicht in Frage. Das käme dann ins Spiel, wenn ich wegziehen würde oder aus anderen Gründen es lange Zeit nicht zum Friedhof schaffen würde. Denn ich möchte schon verhindern, dass die Gräber dann verwildern. Aber nach Möglichkeit will ich immer selbst pflegen, weil ich da schon gerne individuelle Sachen umsetze und konkrete Vorstellungen habe und gerne mal spontan etwas ändere, ich würde das nur ungern in fremde Hände abgeben.
Ich persönlich halte nichts von Grabpflege, denn meist sind es ja die Gräber der eigenen Eltern, die man pflegt oder pflegen lässt. Und man sollte sich mal daran erinnern, was die Eltern zu ihren Lebzeiten alles für ihre Kinder getan haben und wie sie sich zum Teil aufgeopfert haben. Ist es denn dann wirklich zu viel verlangt das Grab der eigenen Eltern zu pflegen und so ein wenig Fürsorge und Aufopferung zurückzugeben? Das ist die letzte Ruhe der Toten und die sollte man mit Würde behandelt und die Pflichten für die Ruhestätten nicht einfach abgeben, ist meine Meinung. Stellt euch vor eure Eltern hätten eure Pflege einfach abgegeben.
Des Weiteren kann man so auch besser mit der Trauer umgehen, wenn man trotz allem immer noch für seinen Eltern da sein kann, auch wenn sie tot unter der Erde liegen. Denn erst wenn es zu spät ist, merkt man meist erst, dass man gern noch viel mehr Zeit mit den Liebsten verbracht hätte und dann merkt man meist auch erst wie viel sie einem bedeuten und was nun fehlt. Deswegen finde ich es wichtig, sich um das Grab selbst zu kümmern, denn so kann man sich und den Verstorbenen zeigen, wie viel sie einem bedeutet haben.
Wenn man aus verschiedenen Gründen das Grab nicht pflegen kann, dann gibt es auch andere Bestattungsmethoden, wie man bestattet werden kann, zum Beispiel auf der grünen Wiese, wo dann nur der Grabstein steht oder so. Aber aus religiöser Sicht ist ein Grab da, um von den Angehörigen gepflegt zu werden und um einen Ort zu haben, wo man trauern kann.
Also das ist meine Meinung dazu, aber an sich muss jeder eine eigene Entscheidung treffen und wenn man das macht, dann muss man mit sich im Reinen sein.
Bei uns ist es so, dass meine Mutter und meine Oma die Gräber pflegen. Beide haben einen entsprechenden Freiraum, der ihnen das gestattet. Wenn ich mal in die Situation gerate bin ich mir noch nicht ganz sicher wie ich die Grabpflege gestalten würde. Ich denke, ich würde es relativ einfach halten, so dass ich nicht zu oft dahin muss, wenn ich wirklich kaum Zeit dafür aufbringen kann. Eine bezahlte Kraft, die das Grab pflegt würde ich nicht unbedingt wollen. Der verstorbene würde sich auch wollen, dass sich jemand aus der Familie um sein Grab kümmert. Ich würde es ebenso wollen. Wenn man so einen Dienst mal für einen gewissen Zeitraum in Anspruch nimmt ist das in meinen Augen in Ordnung, aber es sollte nicht über lange Zeit so gehandhabt werden.
Ich habe absolut keinen Bezug zu Friedhöfen und zu der Motivation, Gräber zu pflegen. Obwohl ich meine Oma über alles geliebt habe, war ich seit sie gestorben ist (1998) vielleicht 5 mal auf dem Friedhof. Und das auch nur, weil ich von meiner Mutter dazu verdonnert wurde, irgendwelche Blumen zu wechseln. Auf dem Grab meines Vaters liegt nur ein Stein, Rindenmulch und mittendrin eine Kerze, damit es nicht zu kahl aussieht. Ich verstehe den Sinn von Friedhöfen nicht. Also, mir ist klar, dass andere Leute es als Trauerstätte nutzen, für mich macht es aber keinen Sinn, weil die Erinnerung in meinen Augen auch ohne ein Grab aufrecht erhalten werden kann. Entsprechend habe ich auch veranlasst, dass das Grab meines Vaters nicht weitergeführt wird und neu belegt werden kann. Ebenso das Familiengrab.
Wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, werde ich meine Mutter auf jeden Fall anders bestatten lassen, um für so etwas nicht unnötig Geld auszugeben. Und bevor hier jetzt "herzlos!" geschrien wird - sie ist damit einverstanden und findet Grabpflege eigentlich eben so unsinnig wie ich, ist aber der Meinung, dass "man das halt macht".
Sollte ich dennoch genötigt sein, einen Friedhof für die Bestattung meiner Mutter zu nutzen, überlasse ich die Pflege des Grabes gerne der Friedhofsgärtnerei.
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