Auswandern mit Kind?
Ich habe ein sehr gutes Angebot aus Südamerika bekommen und würde es auch gerne annehmen. Das Problem ist, dass ich eine kleine Tochter habe und ich nicht weiß, ob ich ihr es zumuten kann in eine neues Land zu gehen und eine neues Sprache erlernen zu müssen. Zwar hat man mir gesagt, dass es auch Hilfen in der Schule gibt, damit Kinder aus dem Ausland sich leichter einfinden.
Würdet ihr eurem Kind zumuten ins Ausland gehen zu müssen? Für mich wäre es eine riesen Chance und ich denke es wäre eine sichere Zukunft für mich, aber kann ich mein Glück darauf aufbauen, dass meine Tochter unglücklich ist?
Geht deine Tochter schon in die Schule? Wenn nein, umso besser. Natürlich kann es für ein Kind belastend sein, aus der natürlichen Umgebung herausgerissen zu werden. Gleichzeitig finden sich Kinder teilweise viel schneller zurecht als Erwachsene. Du wirst sehen, die Sprache wird sie in ihrem zarten Alter sicher sehr schnell lernen! Gerade Spanisch (oder Portugiesisch, falls das Angebot für Brasilien gilt) ist sehr leicht zu lernen.
Ich glaube, selbst wenn sie am Anfang vielleicht traurig sein wird, in ein paar Jahren wirst du sie aus Südamerike fast nicht mehr rauskriegen. Die Mentalität dort ist anders, sie wird sich sicher wohlfühlen. Die Menschen sind einerseits entspannter (nicht umsonst sind Südamerikaner für ihren Zeitbegriff bekannt), andererseits viel fröhlicher als hier in Europa. Alles ist familiärer und wenns um Party geht - diese Leute wissen wirklich, wie man Spaß haben kann! Wenn die Kinder spielen, dann spielen sie einfach, sie können einfach Kinder sein und dort wird es nicht passieren, dass sie, wenn sie Hof spielen, Leute aus den umliegenden Häusern herausschreien, sie sollen gefälligst still sein! Sowas gibt es dort einfach nicht! Lärm ist dort keine Belastung, sondern ein Teil des Lebens (also ich meine jetzt natürlichen Kinderlärm). Also um deine Tochter würde ich mir da jetzt keine Gedanken machen!
Du wirst sehen, es wird eine tolle Erfahrung für dich und auch für deine Tochter werden, die euch beiden in der persönlichen Entwicklung weiterbringen! Aber ich möchte dich vorwarnen: Es besteht die Gefahr, dass ihr dort dann nicht mehr wegwollt!
Ich würde sagen, solange der Job einigermaßen sicher ist und du Unterstützung bekommst (es gibt ja in manchen Ländern sogar deutsche Schulen), steht deinem Glück nichts im Weg.
Klar ist es für ein Kind nicht einfach, aus seiner vertrauten Umgebung genommen zu werden, aber gerade kleinere Kinder verkraften das ganz gut. Ist das Kind erst mal im Teenageralter, ist das viel schwerer, wenn es Freundschaften, die es über Jahre hinweg aufgebaut hat, aufgeben muss. Ein Kindergartenkind jedoch oder evtl. auch ein Kind im Grundschulalter verkraftet das meist ganz gut und passt sich oft schneller an, auch im Bezug auf die Sprache, als seine Eltern. Mein Sohn hat einige Migrantenkinder in seinem Kindergarten, die im Gegensatz zu ihren Eltern innerhalb weniger Monate perfekt Deutsch gelernt haben und sich dort mittlerweile sehr wohlfühlen.
Man kann sich nicht pauschal sagen, dass es gut oder schlecht ist mit einem Kind auszuwandern. Ganz wichtig ist in jedem Fall das Alter und die Einstellung deines Kindes zu diesem Thema. Wenn sich das Kind absolut wehrt und auf keinen Fall auswandern möchte, könnte es schwierig werden. Wobei es deiner Tochter ja selbst dann gut gefallen könnte, wenn sie erst einmal dort ist.
Bezüglich der Sprache würde ich schon vor dem Auswandern versuchen die wichtigsten Dinge und Wörter zu erlernen. Bei Kindern klappt das meist ja noch recht gut und man kann vieles spielerisch erarbeiten.
Es kommt sicherlich auch auf die Art deines Kindes an. Schließt es schnell mit anderen Kinder Freundschaft? Dann dürfte das sicherlich kein Problem sein. Außerdem lernen Kinder neue Sprachen wirklich sehr schnell und wenn du dich genug mit ihm beschäftigst und das neue Land gemeinsam mit ihm erkundest wird es sich dort sehr schnell wohlfühlen.
Außerdem kann man Kinder sehr leicht beeinflussen, das heißt: Kauf dir ein Buch mit ganz vielen tollen Bildern von der Landschaft und den Tieren des Landes und guck es dir mit deinem Kind gemeinsam an, lies ihm etwas daraus vor usw.. Es ist wichtig, dass dein Kind etwas positives (wie hier das gemeinsame Lesen) mit dem Land verbindet und du wirst sehen, dass es sich dann wahrscheinlich mehr auf die neue Heimat freut als du selbst
Ich finde es kommt sehr auf das Kind drauf an. Wenn das Kind an sich sehr offen und auch kontaktfreudig ist, kann es schon gehen. Ist das Kind aber schüchtern, kann man ihm damit wohl noch den Rest geben und hat dann einiges beim Kind versaut.
Außerdem muss man dem Kind eben auch eine Grundlage bieten können. Also eine Wohnung sollte da schon drin sein und auch gesichert sein, dazu natürlich noch die Möglichkeit einer guten Bildung. Das muss man ja auch bedenken, dass es in einen Kindergarten oder in eine Schule muss und dort dann auch eine gute Bildung bekommen muss. Ich denke nicht, dass das in jedem Land so gut gegeben ist.
Ansonsten kann man mit einem kleinen Kind viel machen und das Kind wird sicherlich auch leicht die Sprache lernen, aber es ist eben schon eine schwere und harte Sache, das alles mit einem Kind zu machen. Wohl auch, weil man nicht nur sich zum Durchhalten bewegen muss, sondern auch ein Kind, was keinen versteht. Es kann also gut gehen, aber es muss nicht gut gehen und im Notfall muss man eben auch zurück gehen können, für das Kind.
Das Thema auswandern ist immer sehr schwierig. Man hört ja oft, dass sehr viele Auswanderer nach einiger Zeit wieder zurückkommen, weil sie sich nicht mehr über Wasser halten können. Ich würde mir das sehr gut überlegen. In erster Linie sehe ich das Problem bei den Kindern. Wenn sie einen großen und festen Freundeskreis haben ist es sehr schwer sie aus diesem herauszureißen. Das schadet der Familie enorm. Wenn es jedoch noch ein sehr kleines Kind ist sieht das ganze schon mal viel anders aus. Ich persönlich würde so einen Schritt wohl erst wagen, wenn die Kinder erwachsen sind und auf eigenen Beinen stehen, oder sie mit 15 oder 16 sagen, dass sie damit einverstanden sind.
Ich denke, es käme auf einen Versuch an. Natürlich ist ein Umzug für ein Kind immer blöd, wenn es einen festen Freundeskreis hat und sich in der Schule oder im Kindergarten wohl fühlt. Gerade kleine Kinder tun sich manchmal sehr, sehr schwer damit, sich auf Neues einzulassen. Ich glaube aber, dass das Auswandern auch für das Kind eine tolle Chance sein kann.
Als ich 11 war, bin ich mit meiner Familie nach Spanien gezogen. Anfangs hatte ich wahnsinnige Angst davor, weil ich dort niemanden kannte. Ich musste in eine neue Schule, verstand die Sprache nicht und Geld für einen Crashkurs war auch nicht vorhanden. Mein Zimmer war kleiner als das in Deutschland und ich hatte unglaubliche Angst vor dem, was mich erwartet. Als es dann soweit war, war es ein riesen Abenteuer. Die ersten Wochen waren sehr schwierig für mich, aber ich gewöhnte mich schnell an die neue Sprache, meine Mitschüler hatten viel Verständnis für mich und ich begann mich wirklich wohlzufühlen. Das Lernen der Sprache fiel mir damals auch wesentlich leichter als heutzutage. Wenn du dort eine gesicherte Existenz hast und vielleicht jemanden vor Ort, der euch am Anfang etwas hilft, würde ich es an deiner Stelle versuchen.
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