Nach erfolgreichem Studium Ausbildung machen - Rückschritt?

vom 27.01.2013, 23:21 Uhr

Die Tochter einer Bekannten hat im letzten Sommer erfolgreich ihr Architekturstudium abgeschlossen. Nun scheint sie aber nicht ganz glücklich mit dieser Wahl zu sein. Als ich sie letztens traf, erwähnte sie, dass sie darüber nachdenkt, eine Ausbildung zu machen. Sie würde gerne im sozialen Bereich arbeiten und ihrer Aussage nach fehlt ihr der Bezug zu den Menschen in ihrem Beruf. Sie erwähnte, dass sie gerne Heilerziehungspflegerin werden würde und mit behinderten Menschen arbeiten möchte.

Sie meinte, dass viele Leute aus ihrem Umfeld und auch einige ihrer ehemaligen Kommilitonen ihr davon abraten. Auch im Freundeskreis wurde ihr schon gesagt, dass eine solche Ausbildung doch einen Rückschritt darstelle, zumindest im Vergleich zu dem abgeschlossenen Studium. Ich habe mir später noch eine Weile Gedanken über diese Aussagen gemacht. Auf der einen Seite kann ich ihre Freunde verstehen. Wenn sie aber nicht glücklich wird als Architektin sollte sie vielleicht doch den Schritt wagen und die Ausbildung machen und mit Behinderten arbeiten. Würdet ihr eine Ausbildung im Anschluss an ein Studium als Rückschritt sehen?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich finde nicht, dass es einen Rückschritt darstellt. Man hat den Abschluss ja in der Tasche, und wenn man dann eben einen anderen Beruf machen möchte, ist es doch in Ordnung. Sicherlich hätte man das auch vorher machen können, aber es ist besser nun zu starten, als in einem Beruf zu arbeiten, den man eigentlich nicht mag.

Gerade Heilerziehungspflege sehe ich eher finanziell als Rückschritt. Da bekommt man leider sehr wenig Geld und es ist schon ein bisschen schade, wenn man das macht, nachdem man studiert hat. Immerhin bekommt man nach einem Studium meistens ganz gutes Geld und dann einen Beruf zu wählen, bei dem man kaum Geld bekommt, ist schon wirklich mutig und auch ein bisschen komisch.

Ich bin aber fest der Meinung, dass man das machen sollte, was einem Spaß macht und wenn man dafür 10 Ausbildungen machen muss, um zu merken, was man mag finde ich es auch nicht schlimm. Dieses Studium wurde vielleicht benötigt, um zu merken, was man machen möchte und von daher ist die Ausbildung kein Rückschritt, sondern ein Schritt in eine Zukunft.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wieso denn Rückschritt? Ist eine Ausbildung weniger wert als ein Studium? Das sehe ich gar nicht so. Jeder sollte den Beruf ergreifen, der ihm Spaß macht. Das geht in unserer heutigen Zeit, Gott sei Dank auch. Leute, die eher praktisch begabt sind, ist ein Beruf, der sie von der Theorie her überfordert, doch der reinste Horror. Auch wenn sie nicht überfordert sind, aber keine Freude an dem haben, was sie tun, werden sie unglücklich.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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