Habt ihr schon mal den Kampf um einen Partner verloren?
Man hört und liest ja immer viel von Auseinandersetzungen zum Thema Partnerschaft und den Kampf um den jeweiligen Partner oder auch Partnerin. Ich für meine Person kann sagen, dass ich wahrscheinlich um keinen Partner der Welt kämpfen würde, weil mich das selbst schon irgendwie herabwürdigen würde.
Wie haltet ihr es denn beim Thema „Partnerschaftskampf“ und möglicherweise rivalisieren Nebenbuhlern oder Nebenbuhlerinnen? Habt ihr euch schon an derartigen Auseinandersetzungen beteiligt und habt den Kampf am Ende verloren?
Ich würde um keinen Partner kämpfen. Entweder man versteht sich oder nicht. Die Zuneigung muss ja auf beiden Seiten bestehen und wenn der andere nicht will, dass habe ich nichts von einem gewonnenen Kampf. Mit welchen Waffen sollte ich denn auch kämpfen? Mit Geld? Mit Attraktivität? Mit Schwangerschaft? Das wäre alles entwürdigend.
Nein, ich würde nicht kämpfen. Ich glaube, wenn es schon soweit ist, dass mein Partner eine andere Frau ins Auge gefasst hat und ich damit eine Nebenbuhlerin habe, dann ist es schon zu spät. Ich habe da weniger verletzte Würde im Kopf, als die Tatsache, dass ich die Erfahrung gemacht habe, dass man Gefühle nunmal nicht steuern kann. Entweder jemand will mich oder eben nicht, da kann ich selber nicht viel für tun, ohne mich zu verrenken oder zu verstellen.
Ich würde auch nicht um einen Partner kämpfen, weil ich finde, dass eine Situation, in der so etwas wie ein „Kampf“ stattfindet, ja schon zeigt, dass die Partnerschaft nicht besonders toll sein kann. Klassischerweise denke ich da etwa an eine andere Frau, die vielleicht Interesse an meinem Partner haben könnte oder er an ihr und ich finde, wenn er anfangen würde, sich so sehr für andere Frauen zu interessieren, dass ein „Kampf“ entstehen könnte, dann ist er es auch nicht wert, dass man um ihn kämpft. Da würde ich die Beziehung lieber sein lassen und mir jemand anderen suchen. Wahrscheinlich würde ich dann eine gewisse Wut dem Partner gegenüber empfinden und ihm noch etwas schaden – aus Rache – aber nicht um ihn kämpfen.
Ich habe den Fehler einmal als Teenager gemacht und meinte, wenn ich nur stark genug kämpfen würde, dann würde ich meinen damaligen Freund halten können. Das war Falsch!!! Am Ende war der Partner weg und meine Würde und Stolz auch. Am Ende habe ich mich so geschämt, dass ich mich selbst so erniedrigt und offenbart habe, dass sich mein Partner beschämt abwandte.
Daraus habe ich gelernt, dass es manchmal besser ist, erstmal los zulassen und dann schauen, was passiert. Manchmal findet man ja dann auf wundersame Weise wieder zusammen. Solche Paare gibt es ja auch, die nach einer Pause wieder zueinander fanden. Wenn aber einer der beiden Partner mit den Gedanken und vielleicht auch schon mit dem Herzen bei einer / einem anderen ist, dann bringt kämpfen meiner Meinung nach nichts mehr.
Ich bin der Meinung, dass ein Partner bzw. eine Beziehung um die man kämpfen muss nicht die richtige Wahl sein kann. Wenn alles perfekt zusammen passt und auch ansonsten alles stimmt, kommt man gar nicht erst in die Situation kämpfen zu müssen. Ob nun gegen den Alltag oder Nebenbuhler. Ganz ehrlich, eine Nebenbuhlerin kann mir nur zur Gefahr werden, wenn mein Partner mich nicht wirklich liebt. Sollte er sich für eine andere interessieren, habe ich eh kein Interesse mehr an ihm und der Beziehung. Was bringt es mir den einen Kampf zu gewinnen, wenn man dann Angst haben muss immer wieder in diese Situation zu geraten.
Mein Freund bspw. hat sehr viel mit attraktiven Frauen zu tun aber das stört mich nicht weil ich weiß, dass er mich will und wir super zueinander passen. So lange Annäherungsversuche nur von den Frauen ausgehen, sehe ich mich bzw. meine Beziehung nicht bedroht. Und wenn es doch mal so sein sollte, war es einfach nicht der richtige Partner für mich. Ich würde wegen einer anderen Frau niemals vor einem Mann auf die Knie fallen, ihn anbetteln oder mit bestimmten Sachen an mich binden zu wollen. Das ist erniedrigend und kein "Glück" der Welt wert.
Ich habe auch noch nie selbst um einen Partner gekämpft und ich denke, dass ich das auch nicht machen würde. Gerade dann, wenn auch noch eine andere Frau im Spiel wäre, würde ich wohl akzeptieren, dass es mit meiner Beziehung zu Ende wäre und ich würde nicht um meinen Freund kämpfen wollen. Ich fände es wahnsinnig erniedrigend, wenn mein Freund sich nicht zwischen mir und einer anderen Frau entscheiden könnte und auch wenn er sich im Endeffekt für mich entscheiden würde, wäre fraglich, ob ich so eine Beziehung dann überhaupt noch wollen würde. Immerhin hätte er ja offensichtlich starkes Interesse an einer anderen Frau und ich hätte dann wohl auch immer das Gefühl, dass er mit seiner Wahl nicht hundertprozentig zufrieden wäre. Würde mein Partner nämlich nur mich haben wollen, wäre eben auch keine andere Frau im Spiel und von daher hätte ich immer Angst, er könnte seine Wahl nur halbherzig getroffen haben oder dass er es irgendwann bereuen könnte, sich für mich entschieden zu haben.
Wenn eine Beziehung funktionieren soll, dann müssen beide auch etwas dafür und beide Partner müssen gemeinsam für eine Beziehung kämpfen. Es bringt dann nichts, wenn die ganze Mühe nur von einem ausgeht, während der andere es genießt, umworben zu werden. Stattdessen müssen beide etwas dafür tun und wenn mein Partner nur um sich kämpfen lassen würde, ohne selbst Initiative zu zeigen, hätte ich auch das Gefühl, dass ihm nicht sonderlich viel an der Liebe liegen würde.
Gerade dann, wenn man sieht, dass der Partner sich in eine andere Frau verliebt hat, dann kann man selbst wohl auch nichts dagegen tun. Man kann dem Partner ja schlecht seine Gefühle verbieten und auch wenn man den Kampf gewinnen sollte, so kann man es ja trotzdem nicht verhindern, dass der Partner an die andere Frau denken wird. Aus diesem Grund halte ich es dann auch nicht für besonders ratsam, um jeden Preis an der Beziehung festhalten zu wollen und wenn man ganz einfach merkt, dass der Partner einfach nicht mehr mit einem zusammen sein möchte, dann sollte man das auch akzeptieren können. Man selbst hat ja auch einen Stolz und ich denke, dass es auch einfach nur erniedrigend ist, wenn man als Frau um einen Mann kämpft, der selbst überhaupt nichts für die Liebe oder die Beziehung tut. Das ist es dann auch einfach nicht wert und man verletzt sich mit diesem Kampf dann auch nur selbst.
Ich sehe nicht ein, warum ich um einen Mann kämpfen sollte. Wenn da eine andere Frau im Spiel ist würde ich definitiv das weite suchen. Entweder er weiß, was er will oder er weiß es eben nicht. Wenn er sich für eine andere interessiert sind die Gefühle zu mir offensichtlich nicht stark genug, sonst hätte er ja nur Interesse an mir. Und wenn die Gefühle für mich nicht stark genug sind, sehe ich nicht an, warum ich mehr oder weniger zwanghaft versuchen sollte ihn vom Gegenteil zu überzeugen.
Ich frage mich bei diesen Floskeln immer, was es genau bedeuten soll, um einen Partner zu kämpfen. Für mich ist das eine hohle Phrase, nicht mehr und nicht weniger. Daher frage ich mich auch, wie so ein Kampf um einen Partner aussehen soll und was allgemein darunter verstanden wird. Zwar benutzen viele Leute diesen Begriff, aber es wird meistens nicht klar, was diesen Kampf um den Partner eigentlich ausmacht.
Wenn Leute um einen Partner kämpfen wollen, läuft es meistens vermutlich auf verzweifelte Bemühungen hinaus, den anderen so lange zu bequatschen, bis er dann vielleicht doch zurückkommt. Manche werden sicher auch versuchen, sich selbst zu verbiegen, in der Hoffnung, dass sie den anderen wieder an sich binden können, wenn sie sich möglichst stark anpassen und ihm dann vielleicht wieder besser gefallen. Das sind Dinge, die ich in der Vergangenheit schon bei Bekannten mitbekommen habe und die ich weder sinnvoll noch irgendwie zielführend finde. So ein Verhalten ist aber mehr Krampf als Kampf und es ist doch eigentlich absehbar, dass das nichts bringt, sondern das Verhältnis der beiden ehemaligen Partner zueinander noch weiter erschwert.
Ich kämpfe nicht um Partnerschaften. Es gab bisher auch nur eine Situation, in der mich eine Trennung wirklich mitgenommen hat. Die ging auch nicht von mir aus, sondern von meiner damaligen Freundin. Ansonsten habe ich mich getrennt, so dass ein „Kampf“ dann ohnehin reichlich blödsinnig gewesen wäre. Auch wenn es mir bei der Trennung von der einen Freundin sehr schlecht ging und ich eigentlich am liebsten alles getan hätte, um sie weiterhin an meiner Seite zu haben, hätte ich nicht versucht, ein albernes Kämpfchen anzufangen. So viel Selbstachtung sollte man eigentlich haben, auch wenn es einem noch so schlecht geht. Das muss man dann einfach auch aushalten, aber es ist albern, dann mit irgendwelchen plumpen Mitteln zu versuchen, eine kaputte Partnerschaft fortzuführen.
Eine Beziehung wird ja in der Regel nicht einfach so beendet. Es gibt sicher Leute, die sich leichtfertig und wegen Lappalien trennen. Da hat sicher auch jeder seinen eigenen Maßstab. Aber grundsätzlich gibt es eben Gründe, die zu der Trennung geführt haben und die bestehen auch weiter, selbst wenn jemand versucht, um den Partner zu kämpfen. Es bringt nichts, die Beziehung dann auf Biegen und Brechen fortzuführen, obwohl es doch eigentlich genug Gründe gibt oder gab, wieder getrennte Wege zu gehen.
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