Wo fängt für euch "gute Bezahlung" an?

Sicher hat jeder andere Ansprüche und auch jeder hat einen anderen Beruf. Deswegen will ich auch nicht allgemein wissen, was eine "gute Bezahlung" ist, sondern wo bei euch eine gute Bezahlung anfängt. Arbeitet ihr für euch in einem Beruf und in einer Firma wo ihr für eure Verhältnisse gut bezahlt werdet oder seit ihr mit eurem Verdienst weniger zufrieden und hofft, dass ihr irgendwann man für euch eine gute Bezahlung bekommt?

Ich mache gerade noch einen Nebenjob, aber ich verdiene dort eigentlich ganz gut, dafür, dass ich das nicht gelernt habe. Ich bekomme über 10 € in der Stunde und das finde ich eigentlich sehr gut, weil es sehr leichte Arbeit ist. Ich denke es kommt immer darauf an, wie viel Spaß die Arbeit macht. Eine Bezahlung ist ja nicht alles, und wenn man viel Spaß hat, ist auch eine geringere Bezahlung gut.

Da ich im Moment eine Ausbildung mache, bin ich natürlich sehr schlecht bezahlt, da ich alleine mit meinem Lebensgefährten wohne und meine Unkosten auch selber zu tragen habe, im Gegensatz zu anderen Auszubildenden. Später werde ich allerdings wesentlich mehr verdienen und bin damit jetzt schon sehr zufrieden. Da ich davor schon diverse Vollzeit-Jobs gemacht habe und entsprechend bezahlt wurde, habe ich schon eine gewisse Vorstellung von guter Bezahlung, muss allerdings dazu sagen, dass für mich zur guter Bezahlung auch eine gewisse Würdigung gehört. Keine 5000 Euro im Monat können diese ersetzen und ich würde die Arbeitsstelle wohl umgehend wechseln, würde es kein gutes Arbeitsklima geben.

Generell kann man eine gute Bezahlung, wenn es rein um Zahlen geht, wohl nicht an diesen Messen, sondern muss auch die Lebenshaltungskosten des Einzelnen berücksichtigen, was einen Vergleich wieder schwieriger macht. Generell für mich persönlich würde ich wohl sagen, dass wenn alle Lebenshaltungskosten komplett gedeckt sind und man einiges über hat, fängt die gute Bezahlung an.

Da wir durch diverse Umstände sehr günstig wohnen und auch sonst keine größeren Verpflichtungen haben wie zum Beispiel einen Kredit oder ein Darlehen, würde für uns, zu zweit, wohl eine Bezahlung pro Person von netto 1500 Euro anfangen, was durchaus auch für unsere beiden Berufe sehr realistisch ist. Generell ist dies aber wohl eher eine Einstellungssache, als eine Frage von Zahlen.

Ich fühle mich gut bezahlt und bekomme umgerechnet ca. 20,00 EUR brutto die Stunde. Das war aber nicht von Anfang an so. Nach der Ausbildung habe ich erstmal sehr wenig verdient, klar, als Berufsanfänger kann man auch nicht viel erwarten. Dann habe ich einige Weiterbildungen gemacht und dann habe ich mich auf meinen jetzigen Job beworben und konnte ein gutes Gehalt verhandeln. Bin dahingehend sehr zufrieden.

Ich würde nicht sagen, dass ich in dem Beruf, den ich mittlerweile ausübe, für meine Verhältnisse gut bezahlt werde, denn ich habe schon etwas mehr verdient. Aber ich werde für die Arbeit, die ich mache, immerhin durchschnittlich bezahlt, bekomme also das Geld, das jemand anders, der diesen Beruf erlernt hat, auch bekommen würde, ich selbst bin aber ungelernt, denn ich habe die Ausbildung, die meinem Beruf zugrunde liegt, nicht absolviert. Ich denke, dass das der entscheidende Punkt ist, der über ein gutes Gehalt Auskunft gibt, denn wenn ich nur für meine Verhältnisse schlecht bezahlt wäre, dann würde das nicht gleichzeitig zwingend auch bedeuten, dass mein Arbeitgeber knauserig ist, sondern es kann auch einfach bedeuten, dass ich bisher einfach überdurchschnittlich bezahlt wurde.

Wenn ich mir also ansehe, was man durchschnittlich in diesem Beruf, den ich ausübe, verdient und dann auch noch berücksichtige, dass ich nicht in einer größeren Stadt, sondern in einer ziemlich ländlichen Gegend wohne, wo die Gehälter ohnehin etwas niedriger sind, muss ich sagen, dass ich über mein Gehalt nicht klagen kann. Hier sind vor allem für Aushilfsarbeiten, die also auf geringfügiger Basis ausgeübt werden, aber deshalb nicht zwingend keine beruflichen oder persönlichen Voraussetzungen mit sich bringen oder gar lediglich Hilfsarbeiten darstellen, eher schlecht bezahlt und ich habe auch schon einige Male etwas von sechs oder sieben Euro Stundenlohn gehört, was ich persönlich nun nicht als gute Bezahlung ansehen würde. Der Stundenlohn ist im Vergleich zu einem Vollzeitjob allerdings grundsätzlich niedriger, jedenfalls hier in meiner Gegend, und so gesehen verdiene ich tatsächlich alles andere als schlecht. Wenn ich also die ländliche Gegend, in der ich wohne, den üblichen Stundensatz für die Arbeit, die ich mache und die Tatsache nehme, dass ich diesen Beruf nicht erlernt habe, würde ich sogar meinen, dass ich ziemlich gut bezahlt werde. Jedenfalls kann ich wirklich nicht klagen.

Grundsätzlich verdiene ich Tariflohn, der an sich nicht der schlechteste ist und es gibt auch nur wenige Betriebe, die von diesem Tariflohn abweichen. Von daher gibt es da auch wenig Möglichkeiten besser oder schlechter bezahlt zu werden. Allerdings krieg ich zumindest anfangs jetzt erstmal jedes Jahr eine kleine Gehaltsanpassung und habe die Möglichkeit sehr viele bezahlte Überstunden zu leisten, wodurch am Monatsende schon eine gute Bezahlung rauskommt.

Als Stundenlohn denke ich aber, dass dieser gemessen an Ausbildung und Verantwortung eigentlich zu gering ist, aber das gilt ja nicht nur für mich, sondern für die meisten, die in meinem Beruf als Angestellte tätig sind. Aber dafür macht mir mein Beruf auch Spaß und ich nage trotzdem nicht am Hungertuch.