Tutorien - bringen sie etwas?

Hallo!

Also bei mir wurden und werden auch Tutorien angeboten, bis ca. zum 4. Semester. Ich besuche die meistens auch, finde aber, dass es auf das Tutorium selbst ankommt, ob es einem etwas nützt oder nicht.

So hatte ich beispielsweise mal ein Tutorium, bei dem die Leiterin die Aufgaben immer nur vorgelesen hatte, uns die Lösung in Stichworten erzählt hatte und niemand es verstanden hat. Auf Nachfragen hat sie dann nicht wirklich reagiert, sie hat einfach nochmal alles wiederholt und gesagt, wir sollen es im Lehrbuch nachlesen. Dieses Tutorium ist natürlich nicht sinnvoll gewesen.

Dagegen habe ich andere sehr gute Tutorien, in denen man echt gut gefördert wird, wenn man denn auch entsprechend mitarbeitet. Dazu muss man dann natürlich auch zu Hause etwas nach- oder vorbereiten, damit man mitkommt und auch etwas beitragen kann.

In die Tutorien zu kommen, ist grundsätzlich kein Problem. Es werden immer genug angeboten. Das einzige Problem dabei ist, dass man vielleicht nicht in das Tutorium kommt, in das man gerne möchte, sondern beispielsweise Freitag nachmittags zur Uni muss. Das ist aber zu verkraften, denn man kann ja immer noch tauschen.

Dieses Semester gab es bei uns einige Probleme mit den Tutorien. Es gab zum ersten Mal die Online-Anmeldung dafür und die hat nicht so ganz geklappt, so dass viele ohne Tutorium dastanden; die Online-Anmeldung war zu dem Zeitpunkt natürlich nicht mehr verfügbar. Allerdings kann man dann auch einfach so zu dem Tutorium hingehen und sich per Hand auf die Liste schreiben, die Leiter haben da meistens nichts dagegen und spätestens nach 3 Wochen im Semester leert sich das Tutorium sowieso und der Leiter ist froh, wenn er nicht alleine da ist.

LG!

Bei uns ist es so, dass die Tutorien verpflichtend sind. Gibt es zu einem Seminar oder zu einer Vorlesung ein Tutorium, dann muss man es in der Regel auch besuchen. Das stört mich aber nicht, da ich die Tutorien ohnehin auch sowieso alle besuchen würde, da ich sie als sehr sinnvoll ansehe.

Ich mache es nun zum Teil auch so, dass ich nicht zu der Vorlesung, sonder nur zum dazugehörigen Tutorium gehe. Die Vorlesung bringt mir einfach nichts, da der Dozent einfach nur seine Folien abliest und mit seinen dummen Witzen auch immer wieder abschweift. Von daher beschränke ich mich auf das Tutorium, welches wirklich toll ist. Es wird alles im Detail noch einmal erklärt, so dass man auch nichts verpasst hat, wenn man nicht in der Vorlesung war.

Sicherlich kommt es auch immer auf das jeweilige Tutorium und auch auf den jeweiligen Tutor an, ob einem das Tutorium etwas bringt, oder nicht. Dabei habe ich dieses Semester wohl wirklich Glück, da ich mit meinen Tutorien wirklich sehr zufrieden bin und sie mir sehr weiterhelfen. Immerhin kann ich die Tutoren jederzeit alles mögliche über den Stoff fragen, was ich mich bei manchen Dozenten nicht trauen würde. Außerdem helfen einem die Tutoren auch bei allgemeinen Fragen zu den Klausuren oder zu dem Studium allgemein. Von daher bin ich wirklich froh darüber, die Tutorien besuchen zu können.

Da ich derzeit im ersten Semester Rechtswissenschaften studiere, durfte ich in den letzten Monaten auch einige Tutorien erleben und bin im Großen und Ganzen recht angetan davon. Ich besuche zwei Grundkurse, öffentliches Recht und Zivilrecht. Zu beiden Grundkursen wird wöchentlich ein Tutorium angeboten, meist von wissenschaftlichen Mitarbeitern des jeweiligen Professors. In diesen Tutorien wird ein anwendungsbezogener Fall besprochen, den es im Gutachtenstil zu lösen gilt und der sich meist auf den zuvor durchgenommenen Vorlesungsstoff bezieht. Wir lösen den Fall im Tutorium gemeinsam, wobei der jeweilige Dozent oft Fragen in die Runde stellt und nur durch Erläuterungen weiterhilft, wenn wir mit unserem Latein am Ende sind.

Mir haben diese beiden Tutorien bisher wirklich weitergeholfen. Der Stoff in der Vorlesung ist oft unglaublich theoretisch und überfrachtet, an Tipps zur Umsetzung des Gelernten fehlt es völlig. Im Tutorium verbessert man zudem die juristische Ausdrucksweise und hat die Möglichkeit, nicht Verstandenes noch einmal nachzufragen. Ich muss aber auch sagen, dass die Tutorien ohne vorheriges Selbststudium nichts nutzen würden. Es ist wichtig, dass ich den jeweiligen Fall vor der Veranstaltung komplett durcharbeite, nur dann kann ich mich am Geschehen beteiligen, erhalte Feedback und verzeichne einen gewissen Lernerfolg.

Um ehrlich zu sein, unterscheidet sich die Qualität der jeweiligen Dozenten aber auch gewaltig und ich bin sehr froh, dass ich mich nicht für eine Veranstaltung anmelden musste und entsprechend mehrere ausprobieren konnte, bis ich den für mich passenden Dozenten gefunden hatte. Manche Dozenten halten lediglich einen Vortrag und gehen nicht auf Fragen ein, Andere wiederum verlieren teilweise völlig den roten Faden und hängen dann irgendwo mitten im Fall fest. Es ist erstaunlich, welche Qualitätsunterschiede es da gibt und ich kann für nächstes Semester nur wieder auf Glück in Sachen Dozenten hoffen.

Ich habe nur ein Tutorium besucht und das war Pflicht, es war Teil eines zweimal wöchentlichen Einführungsseminars und hat da ca. ein Drittel der Gesamtzeit eingenommen. Es wurde von einem fast fertigen Studenten geführt und war ganz gut, er gab eben vor allem Tipps zum Verfassen der Hausarbeit, von der Themenwahl über die Literatursuche- und Beschaffung bis hin zu den Formalien. Zudem wurde die Institutsbibliothek besucht und genau erklärt, wo man was findet und wie man ausleiht.

Dann sagte er noch viel über den weiteren Studienverlauf und das Fach an sich und gab allgemeine Literaturtipps und schon einen kleinen Ausblick, wie es im Examen abläuft. Ich fands hilfreich, zumal er sehr locker war und viele Anekdoten aus seiner vergangenene Studienzeit miteinbrachte oder welche Probleme sich bei seinen Freunden ergeben hatten. Der Dozent war meist auch anwesend und ergänzte dann noch.