Buch, welches schon mal angefangen wurde, von vorn beginnen?

Das kommt natürlich ganz darauf an, wie lange es her ist, dass ich das Buch gelesen habe. Aber im Prinzip lese ich alles dann noch einmal neu. Bevor ein neuer Band von Harry Potter erschienen ist, habe ich auch die vorherigen alle noch einmal gelesen.

Ich hatte das bisher aber erst einmal, dass ich ein Buch abbrechen musste. Und das war beim letzten Band von der Biss Reihe. Meine Freundin wollte ihn nämlich dann plötzlich ganz schnell zurückhaben, weil sie etwas "süchtig" danach war und hat ihn mir dann eine Woche später wieder ausgeliehen, da habe ich dann auch alles noch einmal gelesen, aber das waren auch nur hundert Seiten, sonst hätte ich nach der einen Woche wohl nicht noch einmal von vorne angefangen, da ich dann das meiste noch wusste.

Ich lese häufiger mehrere Bücher parallel. Wenn mich ein Buch dann besonders fesseln kann, lege ich die anderen Bücher auch mal komplett zur Seite und lese erst das besonders spannende Buch fertig. Es ist auch schon vorgekommen, dass ich dann ein anderes Buch angefangen habe, während das Buch, das ich vorher eigentlich schon angefangen habe, weiterhin herumliegt und nicht weitergelesen wird. Wenn ich dann längere Zeit nicht an dem Buch lese, habe ich die Geschichte nicht mehr richtig im Kopf und fange lieber von vorne an, um wieder besser in die Erzählung hineinzufinden.

Bei einem Buch ist mir das besonders aufgefallen. Ich hatte vor einiger Zeit „Moby Dick“ angefangen und dann zwischendurch etwas kürzere und einfacher geschriebene Bücher gelesen. Dadurch habe ich das dickere „Moby Dick“-Buch vernachlässigt und habe kaum in die Geschichte hineingefunden, als ich es wieder zur Hand genommen habe. Daher habe ich dann noch einmal von vorne angefangen, auch wenn ich schon relativ viel gelesen hatte. Vor einiger Zeit hatte ich das Buch „Erlösung“ von Jussi Adler Olsen angefangen zu lesen. Durch die Klausuren kam ich dann aber nicht dazu, es in einem Rutsch zu lesen und habe dann später noch einmal angefangen.

Bei mir kommt es, da ich nur Phasenweise wirklich große Lust zum Lesen und auch den entsprechenden Spaß daran habe, sogar recht häufig vor, dass ich ein einmal angefangenes Buch offen liegen lasse und dann irgendwann, wenn die nächste Lust-aufs-Lesen-Phase kommt, vor dem Problem stehe, dass ich das Buch bereits angefangen habe, aber nicht mehr wirklich weiß, was auf den Seiten, die ich bisher hinter mir habe, vorgekommen ist. Ich versuche es meist damit, dass ich dann den Klappentext lese und versuche, mir die grobe Handlung auf diese Weise wieder näher zu bringen. Reicht das noch nicht aus, dann blättere ich einige Seiten zurück und lese sozusagen quer, denn das reicht in der Regel in Kombination mit dem Klappentext aus, um mir wieder zu vergegenwärtigen, womit ich es zu tun habe, wer die einzelnen Handlungsfiguren sind und was im Großen und Ganzen bisher wohl passiert ist. Zum Teil kommt dann die Erinnerung zurück, jedenfalls in Bezug auf die wirklich wichtigen Fakten. Die vielen eigentlich eher schmückenden Anekdoten blende ich wohl aus, aber um die geht es in dem jeweiligen Buch auch nicht wirklich.

Dass ich ein Buch noch einmal ganz von vorne begonnen habe, kam bisher erst einmal vor, allerdings hat sich dabei herausgestellt, dass ich dann doch nur die Seiten überfliegen musste, weil mir zu viele Inhalte des bisher Gelesenen noch in zu guter Erinnerung waren. Das fiel aber eben erst auf, als ich es wieder gelesen habe, aber mit dem Überfliegen kam ich dann auch recht schnell zu meinem Ausgangspunkt zurück, an dem ich das Buch fortsetzen konnte. Du wirst vermutlich nun nicht mehr genau wissen, wo Du stehengeblieben bist, als Du das Buch zurückgeben musstest, und ich denke, ich würde deshalb auch eher zum überflugsweisen Lesen tendieren, bis mir wieder in Erinnerung kommt, wo ich mit dem Lesen aufgehört habe. Das sollte so doch gut funktionieren.

Das hatte ich neulich erst bei zwei Büchern und ich habe beide wieder von vorn begonnen - und beim zweiten Mal gings dann auch sehr schnell, wieder an den Punkt zu gelangen, ich konnte manches auch einfach überfliegen. Aber da es sich um recht komplexe Bücher hanbdelte (historisch und Krimi/Thriller zugleich) war mir das wichtig, da den genauen Überblick zu haben und nicht nachher dauernd zurückblättern zu müssen.

Ich habs auch schon mal geschafft, direkt an der Stelle weiterlesen zu können, da hatte ich die Handlung einfach noch gut im Kopf und das Buch war auch generell weniger komplex. Im Zweifelsfall fange ich ein, zwei Seiten zu lesen an und sehe dann, ob ich sofort wieder drin bin oder fange ansonsten nochmal neu an.

Bisher ist es bei mir noch nicht so oft vorgekommen, dass ich ein Buch unterbrochen habe und dann nach einer halben Ewigkeit wieder lesen wollte. Soweit ich mich erinnere, ist das erst ein Mal vorgekommen und da habe ich das Buch wieder ganz von vorne angefangen zu lesen, damit ich es einfacher hatte, wieder der Geschichte zu folgen und nicht mitten drin einsteige. Das erschwert das Lesen doch ungemein, wenn man sich dauernd fragen sollte, wer was warum wann wie und wo gemacht hat, damit es zu der Handlung kommt.

Ich würde es wohl auch immer so machen, wenn ich ein Buch weggelegt habe oder aus triftigen Gründen nicht in einem Rutsch fertig gelesen habe. Jedoch kommt das wirklich selten vor und mehrere Bücher lese ich nicht parallel. Meist ist es so, dass ich ein Buch weglege, weil ich die Geschichte nicht mag oder es langweilig finde, das kommt jedoch auch nur selten vor. Und dann lese ich dieses Buch auch nicht weiter.