Am Volksbegehren gegen Studiengebühren in Bayern teilnehmen?

vom 21.01.2013, 16:26 Uhr

Ich habe hier Abschaffung der Studiengebühren nun auch in Bayern ja bereits davon geschrieben, dass in diesem Jahr wahrscheinlich auch die Studiengebühren in Bayern gestrichen werden sollen. Momentan sind Bayern und Niedersachsen noch die einzigen Bundesländer, die diese Gebühr verlangen. Während die CSU für die Abschaffung der Studiengebühren plädiert, ist die FDP ganz klar gegen die Abschaffung der Studiengebühren, weil dadurch die Hochschulen an Qualität verlieren würden. Durch die Studiengebühren könnten die Gruppen kleiner und mehr Tutorien organisiert werden. Allerdings kommen die Hochschulen in anderen Bundesländern ja auch ohne die Studiengebühren über die Runden.

Deshalb findet nun vom 17. bis zum 30. Januar ein Volksbegehren gegen die Studiengebühren in Bayern statt. Innerhalb dieses Zeitraums kann man sich im örtlichen Rathaus für die Abschaffung der Studiengebühren eintragen lassen. Die gesammelten Unterschriften werden anschließend ausgewertet. Insgesamt müssten soweit ich weiß über 900.000 Stimmen abgegeben werden, damit das Volksbegehren rechtswirksam wird. Man geht aber davon aus, dass die Studiengebühren sowieso fallen werden, weil im kommenden Herbst wieder mal Landtagswahlen anstehen.

Nehmt ihr eigentlich am Volksbegehren gegen Studiengebühren in Bayern teil? Habt ihr eure Unterschrift bereits im Rathaus abgegeben? Oder seid ihr vielleicht sogar gegen die Abschaffung der Studiengebühren? Würdet ihr an diesem Volksbegehren teilnehmen, wenn ihr in Bayern wohnen würdet? Wie denkt ihr, dass das Volksbegehren letztendlich ausgehen wird?

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» Pointer » Beiträge: 1772 » Talkpoints: 20,77 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich werde auf jeden Fall noch unterschreiben. Immerhin wird es mich bald auch betreffen und da sehe ich nicht ein, warum man in Bayern und Niedersachsen noch zahlen soll und in anderen Bundesländern nicht. Bayern geht es doch gut und andere Bundesländer haben es ja auch nicht mehr und müssen damit leben.

Ich denke, dass man immer nur etwas ändern kann, wenn man sich auch bewegt und es angeht. Ich war deswegen auch schon in meinem Freundeskreis aktiv am Überreden, dass sie auch hingehen und da mitmachen und sie werden es auch machen. Immerhin ist es eine wichtige Sache.

Ich bin der Meinung, dass man Bildung nicht vom Finanziellen abhängig machen sollte. Nicht jeder bekommt eine Unterstützung und nicht jeder schafft es nebenbei arbeiten zu gehen. Da muss nun mal eine Lösung her. Eine Abschaffung wäre in Studentenaugen natürlich am Besten, aber ich wäre schon mit einer Verschiebung der Zahlung zufrieden. Wenn man den Betrag nach dem Studium zahlen kann, wenn man Arbeit hat, ist es doch ein guter Kompromiss. Wobei es auch schade wäre, wenn man so eine Lösung streben muss, weil keiner nachgeben will.

Die FDP schießt sich meiner Meinung nach in Bayern total ins Abseits. Sicherlich gibt es auch Befürworter der Studiengebühr, aber diese werden wohl meistens nicht betroffen sein. Ich finde es total lächerlich, dass eine Partei wie die FDP sich in so einem Fall so quer stellen muss, dass erst mal nichts geht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich bin noch etwas unschlüssig. Einerseits stimmt es ja schon, dass die Studiengebühren eine gewisse Belastung für die Studenten ist. Andererseits haben die Studiengebühren in einigen Bereichen schon zu erheblichen Verbesserungen der Lehre und der Studienbedingungen geführt. Gerade in technischen Studiengängen habe ich doch öfters gesehen, dass modernere Ausrüstung angeschafft werden konnte. Außerdem werden durch die Studiengebühren wissenschaftliche Mitarbeiter finanziert, was viele Studenten ja auch zu Gute kommt und sei es, dass sie dadurch die Möglichkeit zur Promotion erhalten.

Ich denke außerdem, dass die finanzielle Belastung der Studenten durch Studiengebühren oft überschätzt wird oder sogar absichtlich übertrieben dargestellt wird. Im Vergleich zu den Lebenshaltungskosten eines Studenten sind die Studiengebühren eher nur ein kleinerer Posten. Studiengebühren sind natürlich eine Belastung, aber sie werden kaum der ausschlaggebende Grund gegen ein Studium sein.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 21.01.2013, 17:51, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Mich betrifft dieser Volksentscheid in meiner derzeitigen Tätigkeit als Studentin unmittelbar, trotzdem bin ich mir bislang immer noch nicht sicher, ob ich meine Unterschrift für die Abschaffung der Studiengebühren geben soll. Rein idealistisch gesehen ist der Sachverhalt eigentlich klar, denn ich bin grundsätzlich der Meinung, dass Bildung als kostenloses Gut angeboten werden und daher für jedermann frei zugänglich sein sollte. Die Zahlung eines Beitrages für die Inanspruchnahme einer Universität widerspricht diesem Verständnis grundlegend, sie benachteiligt zudem gerade Studenten in weniger rosigen finanziellen Verhältnissen und stellt somit schon im Vorhinein eine gewisse Auslese dar.

Auf der anderen Seite weiß ich jetzt schon, was an unserer Universität möglicherweise durch den Wegfall der Einnahmen abgeschafft werden könnte. Mag sein, dass es sich dabei um leere Drohungen handelt, aber rein logisch ist ein gewisser Abbau an Kosten sinnvoll und die Warnungen der Universität können somit nicht völlig in den Wind geschlagen werden. Uns wurde mitgeteilt, dass man dann künftig an wissenschaftlichen Mitarbeitern sparen müsse, das würde die Zahl der angebotenen Tutorien und Kleingruppen deutlich vermindern, die ich wiederum für meinen Lernerfolg für sehr hilfreich halte. Desweiteren würde man an allem sparen, was nicht unbedingt notwendig sei, so zum Beispiel an nicht vorgeschriebenen, aber dennoch nützlichen und bisher von der Universität gestellten Hilfskräften für behinderte Studierende.

Wie gesagt, ich bin noch unschlüssig, was meine Beteiligung betrifft, denke aber, dass das Volksbegehren wahrscheinlich scheitern dürfte, da es mir wie eine große Hürde erscheint, die 900.000 notwendigen Stimmen zu mobilisieren. Gleichzeitig ist die Abschaffung meiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit, zumindest dürfte sie bei den diesjährigen Wahlen erneut auf den Tisch kommen und die Debatte wird wohl erst bei einer endgültigen Abschaffung enden.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich werde teilnehmen, weil ich für Studiengebühren bin. Seite s die Studiengebühren gibt, sind Verbesserungen im Unibetrieb festzustellen. Es gibt mehr Material und kleinere Übungen.

Ich würde es nur anders regeln, und zwar so, wie es zu meiner Zeit beim Bafög geregelt war. Für die Studiengebühren sollten die Studenten einen günstigen Kredit bekommen, den sie später nur zurückzahlen müssen, wenn sie Geld verdienen. Das war in meinen Zeiten beim Bafög auch so geregelt. Ich habe mein Bafög in der Zeit, während ich gearbeitet habe, zurückgezahlt, und das war wesentlich mehr als die Studiengebühren.

Jeder Altenpfleger muss für seine Ausbildung bezahlen. Warum sollten die Studenten nicht daran beteiligt werden. Wenn sie es später nur zurückzahlen müssen, wenn sie gut verdienen, ist es auch nicht ungerecht.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich bin leider noch nicht alt genug, um teilzunehmen, würde es aber ganz sicher tun. Da ich später selbst mal studieren möchte und dazu am liebsten in Bayern bleiben würde, bin ich auf jeden Fall gegen Studiengebühren. Viele Studenten können ja wegen der Entfernung ihres Elternhauses zum Studienort nicht mehr daheim wohnen bleiben und müssen sich deshalb eine eigene Wohnung finanzieren. Das ist wirklich nicht gerade billig, auch bei einer WG oder ähnlichem. Zudem werden für die meisten Studiengänge viele Bücher benötigt, was auch einiges an Kosten verursacht.

Außerdem hat nicht jeder Student Eltern, die ihm alle zahlen können und trotz Nebenjob, der für die meisten Studenten sowieso nötig ist, kann man nicht gerade im Luxus leben. Eher recht schlicht, und ohne Studiengebühren würden die Studenten wenigstens ein Stück weit entlastet werden. Deshalb tragen sich auch auf jeden Fall meine Eltern gegen die Studiengebühren ein, und sehr viele meiner Bekannten auch.

» lina-sunshine » Beiträge: 161 » Talkpoints: 11,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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