Wie aufwendig ist es sich Tabak selbst herzustellen?

vom 21.01.2013, 21:31 Uhr

Im Fernsehen wurde neulich gesagt, dass es nicht verboten ist, wenn man für den Eigengebrauch Tabak anbaut. Ich habe leider nicht mit bekommen, ob es sehr aufwendig ist, wenn man das auch macht. Ich kann mir vorstellen, dass man, wenn man eine Packung Zigaretten pro Tag raucht und man den Tabak dafür herstellen will, einen sehr großen Aufwand betreiben muss. Man braucht ja auch Platz für die Pflanzen und muss man den Tabak nicht auch irgendwie bearbeiten, wenn man ihn geerntet hat? Wie funktioniert das und macht das einer von euch hier?

Wie aufwendig ist es für den Eigenbedarf diesen Tabak herzustellen und was braucht man dafür? Wie schmeckt selbst hergestellter Tabak? Woher bekommt man die Pflanzen? Wie pflegt man diese dann?

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» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Mein Vater hat mal Tabak selbst angebaut, leider hat es sich nicht so sehr gelohnt. Die Pflanzen hat er aus einem gewöhnlichen Baumarkt, welcher auch Pflanzen anbietet. Ich glaube bis zu, ich glaube es war 90, Pflanzen sind steuerfrei, wer mehr anbaut muss steuern zahlen. Das stand so in der Art auf dem Schild der Pflanze vermerkt. Er hat damals zwei Pflanzen gekauft zu je 4.99,-€. Die Tabakpflanzen waren recht klein und unscheinbar, aber sie wachsen ziemlich schnell und werden riesig. Das heißt wenn sie denn an einem sonnigen Platz stehen.

Er hat sich anschließend im Internet informiert wie er weiter verfahren muss, bis er ihn auch rauchen kann und darf. Es gibt im Internet diverse Anleitungen dazu. Du müsstest einfach mal drauf los googlen. Die Seite die er genutzt habe kenne ich gerade nicht mehr. Als nächster Schritt wird der Tabak, beziehungsweise die Tabakblätter getrocknet. Dafür hat er die doch recht großen Tabakblätter aufgehangen. Alle nebeneinander in einem gut durchlüfteten Schuppen. Danach hat er sie dort aber vergessen und deswegen fingen sie an zu schimmeln.

Ziemlich ärgerliche Sache. Ich schätze mal er wäre kurz davor gewesen sie auch rauchen zu können. Jetzt kauft er sich lieber fertige Zigaretten :lol: , ist vielleicht auch besser so, denn sein Aufwand mit der Bepflanzung und so hatte sich nicht gelohnt. Das Endprodukt hätte aber für ein paar Schachteln gereicht.

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» marc25341 » Beiträge: 297 » Talkpoints: 0,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich weiß aus Erzählungen, dass viele Leute knapp nach dem Krieg, als alles knapp oder nicht vorhanden war, versucht haben, privat Tabak an zu bauen. Aber der Aufwand, die Pflanzen zu hegen, zu trocknen und zu Zigaretten zu verarbeiten, war wohl damals schon kaum leistbar. Zumindest sind mir von damals wie von heute keine Erfolgsstorys bekannt.

Was ich weiß, ist es mit dem Trocknen der Tabakblätter ja auch nicht getan, die müssen irgendwie speziell gelagert und weiterverarbeitet werden, damit auch etwas Rauchbares dabei herauskommt. Die Details sind mir als Nichtraucherin nicht bekannt, aber ich zweifle daran, dass Hobby -Tabak auch qualitativ und vom Nikotin-Gehalt her an das Original an den Tropen heranreicht.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Das wird sich finanziell nie im Leben lohnen! Tabakpflanzen sind ja gar nicht ans hiesige Klima angepasst, so dass der Anbau nur im beheizten Gewächshaus unter Zuhilfenahme diverser Maschinen ginge. Und alleine das Heizen würde so teuer, dass man mit fertig gekauftem Tabak eindeutig Geld spart. Es hat schon einen Sinn, dass Tabak ausschließlich in sehr warmen Ländern kommerziell angebaut wird.

Der Tabakanbau wäre also bestenfalls ein nettes Hobby für botanisch interessierte Menschen. Interessant wäre das eigentlich nur unter dem Aspekt, dass man vor seinen Freunden angeben kann, dass man selbst gemachten Tabak hat.

Allerdings habe ich persönlich keine Ahnung, wie genau man die Tabakblätter nach der Ernte weiter verarbeitet. Die müssen ja auch auf ganz spezielle Art und Weise getrocknet werden, wofür man vermutlich wiederum spezielle Anlagen braucht. Das Trocknen im heimischen Schuppen wäre mir zu riskant, weil dort Verunreinigungen mit Krankheitskeimen und Schimmelpilzen eben recht wahrscheinlich sind.

Es ist auch fraglich, ob jemand hier überhaupt den nötigen Platz hat, um genug Tabak anzubauen, dass letztendlich genug für eine Schachtel Zigaretten pro Tag geerntet werden kann. Ich meine, dafür wäre ja quasi eine eigene Plantage von der Größe der ganzen Wohnung nötig. Nur dass eine Wohnung eben die falsche Luftfeuchtigkeit hätte. Und kaum jemand hat den Platz und das Geld, sich ein eigenes riesiges Gewächshaus in den Garten zu stellen. Wer sich das leisten kann, für den dürfte auch die Finanzierung eines Päckchens Zigaretten kein Problem sein.

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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