Dem Stromversorger Ratenzahlung anbieten
Frau A hat vom Stadtwerk die Jahresabrechnung für den Strom erhalten und wäre fast vom Glauben abgefallen, da sie nach Jahren mit eher geringem Verbrauch nun eine Summe von deutlich über 400€ nachzahlen soll. Wie das sein kann, ist ihr nicht ganz klar, da sich das Stromverbrauchsverhalten der Familie nicht merklich verändert hat. Es scheint aber trotzdem alles korrekt zu sein, sofern der Zähler ordnungsgemäß funktioniert.
Da Frau und Herr A die Summe nicht auf einmal begleichen können, wird nur die Möglichkeit bleiben, dem Stadtwerk eine Ratenzahlung anzubieten. Doch welche Summe ist dabei realistisch? Kann man davon ausgehen, dass der Versorger eine monatliche Summe von 50-70€ akzeptiert? Immerhin zieht sich die Anzahlung so ziemlich lange hin. Mehr wird aber nicht machbar sein, da der nun sehr deutlich erhöhte Abschlag für das neue Jahr ja auch bezahlt werden muss. Notfalls könnte man auch den Anbieter wechseln, aber ist das überhaupt möglich, solange beim alten noch Schulden bezahlt werden müssen?
Also zuerst würde ich die Rechnung anzweifeln. Ein solcher Unterschied bei gleichbleibenden Verbrauch kann man doch nicht so einfach hinnehmen. Irgendwas kann da nicht stimmen und es ist ja nichts Neues, dass immer wieder fehlerhafte Abrechnungen verschickt werden.
Allerdings wird der Stromversorger gerne auf eine Ratenzahlung eingehen, wenn man sich von selbst meldet und klar sagt, dass man die Nachzahlung nicht in einem Betrag zahlen kann. Das ist denen lieber, als wenn sie noch Mahnungen schreiben und eventuell klagen müssen. Vor allem bei der von dir vorgeschlagenen Höhe wird man kaum etwas dagegen sagen.
Aber man darf trotzdem zu einem anderen Versorger wechseln. Dabei geht es ja um verschiedene Zahlungen. Nur weil beim aktuellen Versorger noch Zahlungen zu leisten sind, darf er euch eine Kündigung des Vertrages nicht verwehren.
Punktedieb hat geschrieben:Also zuerst würde ich die Rechnung anzweifeln. Ein solcher Unterschied bei gleichbleibenden Verbrauch kann man doch nicht so einfach hinnehmen. Irgendwas kann da nicht stimmen und es ist ja nichts Neues, dass immer wieder fehlerhafte Abrechnungen verschickt werden.
Aber wenn die Zahlen nun mal so sind, dann kann ja wirklich nur der Stromzähler defekt sein, aber wie beweist man das? Das Stadtwerk einfach auffordern, den zu überprüfen? Jemand anders darf da doch gar nicht dran, weil er verplombt ist?
Ich muss noch dazu sagen, dass im Vorjahr (2011) die Übermittlung des Zählerstands (muss der Kunde selbst machen) vergessen wurde und dann einfach der gleiche Wert wie 2010 als Schätzwert genommen wurde. Dieser Mehrverbrauch ist also vermutlich innerhalb von 2 Jahren zustande gekommen.
Ganz generell muss sich kein Stromversorger auf Ratenzahlung einlassen. Deshalb ist es sinnvoll, sich erst mal beim Stromversorger zu erkundigen, ob eine Ratenzahlung möglich ist und zu welchen Konditionen. Einen rechtlichen Anspruch gibt es aber nicht. Rein theoretisch können die den kompletten Betrag fordern, die mahnen dann noch ein paar Mal an und statt dann eben den Klageweg zu gehen, stellen die Stromversorger dann den Strom ab.
Allerdings sind natürlich auch die Stromversorger daran interessiert, dass die Rechnungen bezahlt werden. Deshalb ist es sicherlich sinnvoll dort einfach mal anzufragen und von sich aus was anzubieten. Aber rechtlich durchsetzen kann man das eben nicht wirklich. Einige Stromversorger schließen Ratenzahlungen auch bereits im Vertrag aus. Allerdings kann man meistens mit denen reden.
Trotzdem würde ich den Stromverbrauch prüfen lassen. Auch wenn die Stromzähler verplombt sind, können die einfach auch mal falsch laufen oder man hatte einen Zahlendreher drin und so weiter. Der Verbrauch müsste dir aber auch in Zahlen genannt worden sein und du kannst daran ja sehen, ob der Verbrauch wirklich gestiegen ist. Die Stromkosten sind seit 2010 auf alle Fälle gestiegen. Vielleicht hat dein Stromanbieter sonst noch Kosten erhöht, die 2010 noch wesentlich günstiger waren. Das solltest du auch mal prüfen. Aber generell würde ich mit der Rechnung für die Nachzahlung einfach mal zum Stromversorger gehen und den fragen, ob das denn sein kann.
Habe Jahrelang für einen der größten Stromlieferanten im Kundenservice gearbeitet und kenne das Problem das du hier schilderst aus unendlich vielen Kundengesprächen. Natürlich ist eine Nachzahlung am Jahresende von 400€ erstmal ein Schock, vor allem wenn man Jahrelang einen recht niedrigen Stromverbrauch hatte. Hier mal das Standart vorgehen um zu überprüfen wieso der Stromverbrauch plötzlich so extrem gestiegen ist.
Schritt 1: Alle Sicherungen der eigenen Wohnung / Haus ausschalten. Nach ca. 10 Minuten Wartezeit den Stromzähler überprüfen. Hier ist eine Scheibe die sich je nach Verbrauch entsprechend schnell dreht. Diese Scheibe müsste jetzt zum stehen gekommen sein. Ist dieses nicht der Fall würde ich überprüfen lassen ob hier jemand illegal deinen Strom angezapft hat oder wieso es weiterhin Stromverbrauch gibt. Hier ist meistens die Hilfe eines Elektrikers notwendig!
Schritt 2: Einen Stromverbrauchstester kaufen. Diesen gibt es in jedem Baumarkt für wenige Euro. Oft gibt es aber auch die Möglichkeit bei deinem Stromanbieter, wenn es der Grundversorger ist, sich diese vor Ort auszuleihen. Jetzt gilt es alle Geräte im Haus zu prüfen um zu sehen ob es hier einen Ausreißer gibt. Hier gibt es, um mal ein Beispiel zu nennen, defekte Kühlschränke deren Kühleinheit nicht mehr automatisch abschalten und dadurch dauerhaft kühlen. Das fällt meist nicht auf, da man ja nicht immer in der Küche ist und die Lebensmittel weiterhin gekühlt sind. Hier würde natürlich der Stromverbrauch entsprechend steigen. Am ende dann die Verbräuche Addieren und aufs Jahr hoch rechnen. Ist hier ein großer Unterschied zum verbrauch auf der Rechnung zu erkennen?
Schritt 3: Wurden evtl. neue Gerätschaften angeschafft die Strom brauchen. Hier wurden dann oft Stromverbraucher wie ein neues Aquarium oder Terrarium erkannt. Auch gerne vergessen ein Wasserbett, ja diese brauchen Strom. Oder der Sohn der einen neuen Rechner hat und plötzlich ständig Freunde zu Lan Partys einlädt. Alles Beispiele aus dem Leben…
Schritt 4: Das alles ergab keine Information wo der erhöhte Stromverbrauch her kommt? Dann ist es Möglich den Stromzähler vom Grundversorger prüfen zu lassen. Dieses aber immer als letztes machen, den die Erfahrung sagt das von allen geprüften Stromzähler nur eine geringe einstellige Prozentzahl (habe sie nicht mehr im Kopf) defekt sind. Und wenn diese defekt sind ist es meist zum Vorteil der Verbraucher, da er dann zuwenig Stromverbrauch anzeigt! Problem ist nur dass die Zähler zur Überprüfung an staatlich anerkannte Prüfstellen geschickt werden und diese machen solche Test natürlich nicht umsonst. Stellt sich heraus das dieses Gerät eben nicht defekt ist, dann kommen diese kosten noch zusätzlich auf den Verbraucher zu.
Wie bereits geschrieben direkt auf den Stromlieferant zugehen und fragen wegen Ratenzahlung, solange noch keine Mahnungen gekommen sind ist hier bei vielen Anbietern etwas Möglich und ein Wechsel ist immer Möglich auch wenn man eine Ratenzahlung vereinbart hat. Doch ist dieses nicht unbedingt das versprochene Allheilmittel, auch wenn die Politik uns das weiß machen möchte.
Jessy_86 hat geschrieben: Ich muss noch dazu sagen, dass im Vorjahr (2011) die Übermittlung des Zählerstands (muss der Kunde selbst machen) vergessen wurde und dann einfach der gleiche Wert wie 2010 als Schätzwert genommen wurde. Dieser Mehrverbrauch ist also vermutlich innerhalb von 2 Jahren zustande gekommen.
Was hat das denn bitte mit der Nachzahlung zu tun? Das kann man doch ganz einfach selbst ausrechnen, ob dieser Schätzwert von 2011 der Realität entspricht. Hätte man auch im Vorjahr schon selbst nachprüfen können, als die Abrechnung kam und man mal einen Blick auf den aktuellen Zählerstand wirft.
Wenn man nun aber den aktuellen Stand, welcher übermittelt wurde, nimmt und den Stand von 2010 abzieht. Dann erhält man das Ergebnis für zwei Jahre Stromverbrauch. Diesen Wert noch halbieren, damit man den Jahresverbrauch hat. Daran kann man dann sehen, ob der Verbrauch wirklich geblieben ist. Dann kann man die einzelnen Kosten mit denen der Vorjahre vergleichen und nachrechnen, ob das wirklich 400 Euro ausmachen kann.
Übrigens kenne ich Schätzwerte auf den Abrechnungen auch. Und ich habe fast zehn Jahre an jedem Monatsbeginn den Zählerstand notiert. Die Schätzwerte liegen dabei schon in dem Bereich, der wirklich verbraucht wurde. Und der Zähler kann man eben durch den Versorger geprüft werden. Man muss halt nur seinen Verdacht mitteilen.
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