Ableger der Tillandsia Cyanea - Wie ziehe ich sie groß?

vom 21.01.2013, 13:44 Uhr

Es sieht so aus, dass die Tillandsia Cyanea ja abstirbt, nachdem sie ausgeblüht ist. Bei meiner ist das jetzt wohl leider allmählich der Fall, die Pflanze fängt langsam an, zu vertrocknen, so dass ich einfach mal davon ausgehe, dass ihr natürlicher Lebensabend allmählich erreicht ist. Ich habe mich seelisch schon von der Pflanze verabschiedet und werde sie in absehbarer Zeit entsorgen.

Allerdings kann ich stolz verkünden, dass meine Tillandsie vor ihrem Ableben seitlich zwei kleine Kindel ausgebildet hat. Diese möchte ich natürlich nicht mit wegwerfen! Ich habe vor, diese von der Mutterpflanze zu trennen und in neuen Blumentöpfen weiter zu kultivieren. Mit etwas Glück überleben sie ja sogar, jedenfalls würde ich mich über zwei neue Tillandsien sehr freuen.

Mein Problem ist nun, dass ich so etwas leider noch nie gemacht habe. Also ich bin mir unsicher, was der korrekte Zeitpunkt zum Entfernen der Kindel ist. Muss die Mutterpflanze dafür schon völlig tot (also ausgetrocknet) sein oder schneidet man, wenn noch ein bisschen Saft in der Pflanze ist?

Weiterhin weiß ich auch nicht genau, wo man den Schnitt ansetzt und wie man korrekt schneidet. Mir ist schon klar, dass ich dafür wohl wie bei Orchideen steriles Werkzeug verwenden sollte, damit die kleinen Pflänzchen sich nicht gleich eine böse Infektion einfangen. Allerdings habe ich mit Tillandsien einfach so gut wie keine Erfahrung und weiß nicht, worauf man speziell achten muss.

Ebenfalls unklar ist mir, welches Substrat ich für die Kindel nehme. Geht da einfach das gleiche wie bei der Mutterpflanze oder sollte ich für die erste Zeit spezielles Anzuchtsubstrat verwenden?

Da die Tillandsia Cyanea ja eine recht beliebte und häufige Zimmerpflanze ist, hoffe ich einfach mal, dass jemand von euch eventuell schon einmal eine hatte und Erfahrung damit hat, wie man ihre Kindel abnimmt und weiter pflegt.

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Optimal ist es, wenn die Kindel halb so groß wie die Mutterpflanze sind. Dann sind sie kräftig und überstehen das gut. Ist das nicht der Fall, dann kommt es darauf an, wie lange die Mutterpflanze noch durchhält. Wenn sie aber kurz vorm Absterben ist, dann hat Warten keinen Sinn.

Beim Abschneiden nimmt man immer ein scharfes Messer, damit die Schnittflächen sauber und glatt sind. Abschneiden am besten so weit wie möglich an der Mutterpflanze. In der Natur würde die Mutterpflanze absterben und sich langsam zersetzen. Die Kindel würden dann einfach weiter wachsen. Kannst du denn nicht einfach die Mutterpflanze nach und nach wegschneiden und die Kindel so lassen?

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Die Kindel sind noch deutlich kleiner, ich würde schätzen, dass sie ungefähr ein Viertel der Größe der Mutterpflanze haben. Dann werde ich also noch warten, so lange wie es irgend geht. Die Mutterpflanze liegt halt bereits eindeutig im Sterben, aber ein bisschen kann sie ja vielleicht noch durchhalten.

Ob ich die Kindel so lassen kann, ist halt die Frage, aber ich habe meine Zweifel. Ich habe meine Tillandsie in einem ziemlich kleinen Topf gekauft gehabt und unten kommen schon Wurzeln heraus, so dass ich einfach mal schätzen würde, dass der Topf für zwei nachwachsende Pflanzen entschieden zu klein sein dürfte. In der freien Natur könnten die Wurzeln sich ja nach den Seiten hin noch weiter ausbreiten, aber in einem Plastiktopf geht das eben nicht.

Die Sache ist halt, dass ich die Tillandsie bereits blühend gekauft hatte. Das war so eine Art Spontankauf im Supermarkt. Und da ich davon ausgegangen war, dass es nach der Blütezeit komplett aus ist mit der Pflanze, hatte ich mir auch nicht erst die Mühe gemacht, sie umzutopfen. Ich dachte mir, das Ding steht halt im Wohnzimmer, so lange es blüht, und kommt danach weg. Mit Nachwuchs hatte ich gar nicht gerechnet, also das war eine totale Überraschung, als ich da plötzlich die kleinen seitlich ansitzenden jungen Pflänzchen gesehen hatte!

Deswegen weiß ich ja auch nicht, in welche Art von Substrat ich die Kindel setzen muss. Geht da Orchideenerde, oder sind die Bedürfnisse von Tillandsien noch komplett andere?

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich würde sie an deiner Stelle erst noch etwas drin lassen. Wenn die Mutterpflanze dann deutlich abgestorben ist, kannst du die beiden Pflanzen ja vorsichtig umtopfen. Wenn du sie gut trennen kannst, dann kannst du es tun. Ansonsten kannst du sie ja in einen größeren Topf pflanzen.

Du kannst Orchideenerde nehmen, aber auch andere Erde. Wichtig ist nur, dass sie keine Staunässe hat, denn die Wurzeln faulen sonst. Theoretisch brauchen sie auch keine Erde. Du könntest sie auch umwickeln und sonst wohin packen. Mitunter werde sie ja auch nur an einen Ast gebunden. Die Wurzeln halten sie fest. Gegossen werden sie dann nicht unbedingt. Sprühen geht auch. Kommt halt darauf an, wo sie platziert wurde.

Ich denke aber, du machst dir zu viele Gedanken. So richtig anspruchsvoll und kompliziert sind sie nicht. Solange sie über den Trichter oder über die Blätter ausreichend Wasser bekommen und du sie nicht gerade quer oder länge durchschneidest, werden sie es überleben.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Tillandsien-Kindel sind also nicht so kompliziert wie, sagen wir mal, Orchideen-Kindel? Das beruhigt mich ja schon mal ein bisschen. Ich hatte natürlich nicht vor, die jungen Pflänzchen zu zerstückeln. :lol:

Aber ich denke mir bei so was immer, ich frage lieber ein mal zu oft nach als ein mal zu wenig. Wenn mir die jungen Tillandsien aufgrund eines leicht vermeidbaren Pflegefehlers eingingen, fände ich das jedenfalls sehr schade.

Dass man Tillandsien auch ganz ohne Substrat kultivieren kann, habe ich zwar schon gehört, aber das gilt auch nicht für alle Arten, oder? Bei der Tillandsia Cyanea bin ich mir nicht sicher. Verkauft wurde sie mir in einem Topf, der ein relativ lockeres Substrat enthält, das tatsächlich Orchideenerde ähnelt. Ich denke, ich werde die kleinen Pflanzen dann wohl wirklich in Orchideensubstrat setzen, Staunässe ist da ja nicht zu befürchten. Was für Alternativen gäbe es denn noch für passende Erde?

Ach ja, und wie dünge ich die kleinen Tillandsien jetzt am besten? Die Mutterpflanze hatte ich zugegebenermaßen absolut gar nicht gedüngt. Ich dachte mir, das würde nicht nötig, wenn sie nach dem Ausblühen ohnehin entsorgt wird. Aber die Kindel wollen ja eventuell zum Wachsen einen Dünger. Vertragen die Orchideendünger, oder was nimmt man da am besten?

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Bei Dünger ist es oft so, dass der Handel dem Dünger einen besonderen Namen gibt, obwohl das gar nicht notwendig ist. Am besten schaut man, was drin ist und wie die Mischung der einzelnen Mineralien ist.

Orchideendünger müsste sicherlich passen, da sich die Pflanzen in ihrer Lebensweise ja ähneln. Allerdings kannst du auch einfach mal beim Gärtner nachfragen, welchen Dünger er dir empfehlen würde. Dann kannst du dich im Regel bei den ganzen Düngern mal umschauen und fleißig die Inhaltsstoffe und Zusammensetzungen studieren und kaufst dann den günstigsten Dünger. Geringe Abweichungen machen keinen großen Unterschied. Der Handel versucht nur eben möglichst viele Dünger auf den Markt zu bekommen, damit man möglichst viele verschiedene Produkte kauft und sie nach einiger Zeit entsorgt, weil man denkt, man müsste mal wieder einen neueren Dünger kaufen. Es geht da nur ums Verkaufen und nicht in erster Linie darum, dass du den richtigen Dünger für deine Pflanzen hast. Vor einigen Jahren gab es nämlich noch gar nicht so viele spezielle Dünger und die Pflanzen sind komischer Weise auch gewachsen.

Wichtig ist halt, dass man bei blühenden Pflanzen Phosphor mit dabei hat, weil die Pflanzen den für ihre Blüten brauchen. Nicht blühende Pflanzen brauchen den nicht so und es ist eine andere Konzentration der Nährstoffe hilfreich. Aber bei den einzelnen Blühpflanzen muss man nicht für jede einen Spezialdünger zum Spezialpreis kaufen.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Dann brauche ich keinen neuen Dünger zu kaufen, das ist ja schon mal gut. Was denkst du denn, was wäre besser geeignet? Ich besitze einen "Orchideen-Dünger", da bei mir recht viele Orchideen herumstehen, und einen "Universal-Dünger", den bei mir tendenziell alles bekommt, was keine Orchidee ist. In beiden ist laut Inhaltsliste Phosphor enthalten. Leider steht nicht dabei, zu welchen Mengenanteilen, und rein von der Aufzählung der Inhaltsstoffe sehen sich die Listen ziemlich ähnlich. Vermutlich unterscheiden sich die Düngersorten tatsächlich nur in den Mengenverhältnissen.

Die Tillandsien gehören ja wohl zu den Bromeliengewächsen und Bromelien leben so ähnlich wie Orchideen, von daher würde ich instinktiv zum Orchideen-Dünger tendieren, weiß aber nicht, ob ich damit richtig liege, weil ich keine anderen Bromelien besitze. Welche Nährstoffe brauchen Tillandsien denn noch ganz zwingend?

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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