Ist Asi-Susi als Anrede vom Lehrer aus inakzeptabel?

Beim letzten Besuch bei einem deutschen McDonalds haben drei Freundinnen sehr laut geplaudert. Eine hat sich aufgeregt, dass sie im Unterricht vom Lehrer als Asi-Susi bezeichnet wurde, weil sie, Susi, sich mit einer Freundin gezankt hat. Sie hat den Lehrer zwar ignoriert, fand sich dann durch die Wortwahl des Lehrers vor der Klasse diskriminiert. Ich fand das so, dass es vielleicht das letzte Wort des Lehrers war, auf das die Schülerin auch endlich mal reagiert hatte und Einhalt bot.

Findet Ihr diese Bezeichnung als unverschämt und nicht für eine Schule passend oder ist es einfach der Zeitgeist, auch solche Bezeichnungen verwenden zu dürfen? Wärt Ihr sauer, wenn Ihr vor anderen als Asi bezeichnet würdet oder sähet Ihr das als Erziehungsmittel, damit Ihr Euch beim nächsten Mal besser benehmt?

Das ist ganz sicher nicht angemessen. Wenn Schüler sich auf dem Schulhof untereinander mit unhöflichen Ausdrücken betiteln, ist das die eine Sache, aber einem Lehrer als Autoritätsperson darf so etwas meiner Meinung nach auf gar keinen Fall unterlaufen!

Immerhin ist ein Lehrer im Idealfall doch ein Vorbild. Wenn sich nun ein Lehrer der Gossensprache seiner Schüler anpasst, wo sollen diese dann lernen, ihre Konflikte in einem angemessenen Umgangston auszutragen? Dazu kommt, dass der Lehrer nicht wissen kann, was so im Elternhaus seiner Schüler vor sich geht. Falls diese Susi nun wirklich aus einem "Asi"-Haushalt, sprich, einem "bildungsarmen Umfeld" stammt, könnte es sein, dass sie sich plötzlich wirklich bloßgestellt und diskriminiert gefühlt hat, obwohl der Lehrer das so gar nicht beabsichtigt hatte. Gerade jemand mit pädagogischer Ausbildung sollte sich dessen auch bewusst sein.

Natürlich muss ein Lehrer einschreiten, wenn sich zwei Schülerinnen öffentlich zanken - aber er sollte in der Lage sein, das in einem angemessenen Tonfall zu tun, ansonsten ist er eben um keinen Deut besser als die zankenden Schülerinnen. Man kann auch äußern, dass das Benehmen der Mädchen nicht akzeptabel ist, ohne dabei selbst ausfallend zu werden.

So eine Bezeichnung von einem Lehrer ist absolut unvorteilhaft, wenn man es auch oftmals verstehen kann. Die Kinder und Jugendlichen in der Schule sind wirklich keine Engel, aber man sollte als Lehrer nicht beleidigen, sondern eher Konsequenzen aus dem Verhalten der jungen Leute ziehen.

Wenn sich so eine Göre nun bei ihren Eltern beschwert und diese der Ansicht sind, dass sie gegen den Lehrer vorgehen wollen, dann könnte das erhebliche Konsequenzen für ihn haben, weil er eine Schutzbefohlene beleidigt hat. Ich denke, dass dies gesetzlich nicht erlaubt ist.

Wir hatten auch solche Menschen in der Schule, wo ich vermutlich als Lehrer die Rohrstockstrafe wieder eingeführt hätte, aber es ist nun mal so, dass Lehrkräfte als Vorbilder fungieren sollen und sich mit einer Beleidigung gegen Schüler ja im Prinzip auf die gleiche, niedrige Stufe stellen wie der Schüler.

Jede Form von (auch versuchter) Beleidigung ist für einen Lehrer unakzeptabel und natürlich ist der Pädagoge hier massiv darüber hinaus gegangen, was in Ordnung wäre. So eine Bezeichnung ist in jedem Fall unangebracht bis hin zu unverschämt und wenn man wollen würde, könnte man hier sogar disziplinarische Folgen für den Lehrer fordern. Denn die nächste Stufe wäre wohl das körperliche Züchtigen.

Ein Lehrer bzw. eine Lehrerin sollte über weit mehr Mittel verfügen, als zur persönlichen Beleidigung zu greifen. Da steht es außer Frage, dass in Extremsituationen eben die Schülerin auch aus der Unterrichtsstunde verbannt wird - was dann zur Folge haben sollte, dass auch das Elternhaus informiert wird.

Wenn man den Zusammenhang der Situation nicht kennt, kann man eigentlich gar nicht recht darüber urteilen. Die Mädels haben sich darüber unterhalten und du hast einen teil davon gehört. Du warst aber bei der Situation nicht dabei, weißt also gar nicht, ob der Lehrer es tatsächlich so gesagt hat, sie es vielleicht falsch verstanden hat oder sie einfach was erfindet. Da wäre ich nämlich vorsichtig und würde keine voreiligen Schlüsse daraus ziehen.

In meinen Augen gehört es sich als Lehrer nicht, dass man jemanden beleidigt oder herablassend behandelt. Auch sollte sich der Wortschatz der Lehrer schon von dem der Schüler unterscheiden Gewisses Vokabular sollten Lehrer nicht verwenden. Schüler haben nun einmal eine Phase, wo sie auch schlechte Worte ausprobieren und erst einmal anders sein müssen. Das ist aber kein Grund für Lehrer sich dem anzupassen.

Es ist eine Beleidigung und darf einem Lehrer nicht herausrutschen. Aber Lehrer sind auch nur Menschen und kommen durch die Wortwahl der Schüler auf solche Ausdrücke. Da muss ein Lehrer verdammt aufpassen, dass er sich nicht auf diese Stufe stellt und professionell sein. Aber wie gesagt, Lehrer sind auch nur Menschen und müssen von den Schülern einiges aushalten. Mich wundert es nicht, dass ihnen da manchmal der Kragen platzt. Aber er hätte einen passenderen Ausdruck wählen sollen, um unangreifbar zu bleiben. So könnte er durchaus Probleme mit den Eltern bekommen.

Dieser Ausdruck ist bei uns nicht gebräuchlich und ich habe das auch das erste Mal in dieser Form in Deutschland gehört. Klar, waren das nur Gesprächsfetzen und es war vielleicht ein verbaler Ausrutscher des Lehrers. Trotzdem kann es sein, dass er sehr provoziert wurde. Wie ich es herauslese, dürfte das in Deutschland sehr beleidigend sein.

Ich hätte es auf österreichisch so übersetzt, dass diese Susi sich nicht so asozial benehmen sollte und das wäre vielleicht noch in Ordnung, das zu sagen. Aber bei genauerer Betrachtung klingt auch für mich Asi-Susi sehr beleidigend und das könnte nachher noch von Klassenkameraden verspottend gegen sie verwendet werden oder
es wird auf Facebook gepostet, was vielleicht noch schlimmer wäre.