Beim eigenen Arzt um Ausbildungsplatz bewerben?

vom 21.01.2013, 19:27 Uhr

Eine Arbeitskollegin von mir hat eine 22-jährige Tochter, die bislang noch keine Ausbildung angefangen hat. Sie hat große Schwierigkeiten eine passende Stelle zu finden, da sie nur einen Hauptschulabschluss hat und danach sechs Jahre arbeitslos war.

Meine Kollegin hat ihrer Tochter jetzt geraten, doch mal mit dem Hausarzt, der die Familie seit Jahren betreut, über die Möglichkeit eines Ausbildungsplatzes zu sprechen. Die Tochter aber möchte das überhaupt nicht, es ist ihr unangenehm, dass ihr potentieller Arbeitgeber ihr unter anderem schon einmal rektal den Blinddarm untersucht hat.

Meine Kollegin hat für die Weigerung ihrer Tochter kein Verständnis, ich kann das Mädchen aber irgendwie verstehen. Das Arzt-Patient Verhältnis ist doch irgendwie ein anderes, als das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Wie seht ihr das, würdet ihr bei eurem Arzt nachfragen, ob er euch eventuell ausbilden würde oder hättet ihr da auch eine Hemmschwelle? Kennt ihr eventuell sogar jemanden, der auf diesem Weg an einen Ausbildungsplatz gekommen ist?

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin selbst Arzthelferin und habe in der Ausbildung viele Kolleginnen in der Berufsschule gehabt, die bei ihrem eigenen Hausarzt gearbeitet haben. Eine hat sogar bei ihrem eigenen Gynäkologen gearbeitet. Ich halte es für übertrieben, sich da zu schämen. Ein Arzt sieht im Schnitt 100 Patienten am Tag und jede erdenkliche Untersuchung ist für ihn völlig normal. Wenn es mit dem Ausbildungsplatz geklappt hat, kann sie ja immer noch den Hausarzt wechseln. Bei uns war es aber später auch völlig normal, dass der eigene Chef einen bei einer Grippe kurz untersucht und einem was verschrieben hat.

» Sunaika » Beiträge: 323 » Talkpoints: 3,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kann das schon sehr gut verstehen und würde anstelle der Tochter genauso handeln. Wenn überhaupt würde ich den Hausarzt fragen, ob er entweder einen Kollegen kennt, der eine Auszubildende sucht oder aber erstmal ob sie ein Praktikum dort machen könnte. Dann kann sie zum einen erstmal schauen, ob der Beruf überhaupt etwas für sie ist. Denn ich bin der Meinung als Arzthelferin sollte man schon dafür geeignet sein und diesen Beruf gerne machen, da man mit Menschen zu tun hat. Zudem hat ein Praktikum den Vorteil, dass sie Erfahrung sammeln kann. Außerdem könnte sie nach dem Praktikum ja eine Bescheinung bekommen mit der sie sich bei anderen Ärzten um eine Ausbildungsstelle bewerben kann.

Sonst gibt es auch noch die Möglichkeit sich im Berufsbildungszentrum zu informieren. Blöd ist natürlich schon, dass sie so lange arbeitslos war. Man sollte sich immer darum bemühen, einen Lückenlosen Lebenslauf zu haben.

» Lady86 » Beiträge: 671 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kann auch verstehen, dass es der Tochter unangenehm ist. Mir würde es auch so gehen. Ich an Ihrer Stelle würde den Hausarzt fragen, ob evtl. Kollegen von ihm eine Ausbildungsstelle anbieten. Man kann sich aber auch das Telefonbuch schnappen und alle Ärzte im Ort anrufen bzw. das Internet durchsuchen. Somit muss man dann nicht mal den eigenen Hausarzt darauf ansprechen.

» Pommeline » Beiträge: 189 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^