Deutsches Sozialversicherungssystem in anderen Ländern

vom 21.01.2013, 00:40 Uhr

Eben habe ich eine Reportage im TV gesehen, es ging um amerikanische Bürger, die keine Krankenversicherung hatten. Diese Menschen sind darauf angewiesen, dass sie kostenlose, ärztliche Hilfe von medizinischen Hilfsorganisationen bekommen.

Ich frage mich, wieso das Krankenversicherungssystem aus Deutschland nicht auch in anderen Ländern, wie beispielsweise Amerika eingeführt wird. Auch wenn es hierzulande oft Klagen über hohe Versicherungsbeiträge gibt, bei uns kann trotzdem jeder Mensch eine Versicherung bekommen, im Notfall eben vom Staat finanziert.

Wieso sind so moderne und reiche Ländern wie Amerika nicht in der Lage, die Situation mit der Krankenversicherung in den Griff zu bekommen? Die dortige Politik weiß doch auch, wie es hier in Deutschland geregelt ist und das die Zustände in Amerika eigentlich in einem so modernen Land nicht tragbar sind.

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Es gibt auch in den Vereinigten Staaten die Möglichkeit eine Krankenversicherung zu bekommen, doch haben wir Demokratie und die Bürger haben das Recht zu wählen ob sie eine solche Versicherung haben möchten oder eben nicht. Ebenso ist es mit der Altersversicherung und das ist für mich persönlich die bessere Lösung. Den wenn ich nur daran denke was ich hier jeden Monat für meine Altersvorsorge bezahle und was ich mal zurück bekomme, dann werde ich ziemlich Sauer. Wenn ich den gleichen Betrag selbst anlegen würde, müsste ich mir um meine Altersversicherung keine Sorge mehr machen. Anstatt dessen muss ich jeden Monat Betrag X zahlen zusätzlich zu den Zahlungen die ich für eine Private Altersversorgung zahlen muss.

Ich sage nicht das dass amerikanische System perfekt ist. Denn es fallen leider viele Leute durch den Raster und bekommen keine Versicherung auch wenn sie eine möchten. Doch auch die Lösung hier im Lande ist nicht akzeptabel und es müsste eine neue Lösung geben.

» Flasssh » Beiträge: 373 » Talkpoints: 9,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich muss ehrlich sagen, Zustände, wie es diese in Amerika gibt, finde ich nicht ganz fair. Die einen bezahlen fair ihre Beiträge, um im Zweifelsfall eine medizinische Behandlung zu erlangen und die anderen tun nichts oder stecken das Geld lieber für andere Zwecke ein. Die bekommen dann wohl genauso eine medizinische Behandlung, wie man ja aus dem Thematext entnehmen konnte. Das Problem ist ja auch, dass man niemanden wegen Geld sterben lassen darf, was ich ja wiederum auch richtig finde. Ich denke, es ist schon gut so, das man in Deutschland zur Zahlung einer Krankenkasse verpflichtet ist.

» crazykris1 » Beiträge: 605 » Talkpoints: 37,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Flasssh hat geschrieben:Ich sage nicht das dass amerikanische System perfekt ist. Denn es fallen leider viele Leute durch den Raster und bekommen keine Versicherung auch wenn sie eine möchten. Doch auch die Lösung hier im Lande ist nicht akzeptabel und es müsste eine neue Lösung geben.

Na nun überlege doch mal, warum du das amerikanische System so toll findest. Weil du dir aussuchen kannst, ob du dich versicherst und vergleichsweise günstig bei weg kommen würdest. Das ist aber auch nicht schwer, wenn ich meine Versicherungen von den schlimmsten Lasten befreie. Wenn in Deutschland auch nur gut verdienende, relativ gesunde Menschen krankenversichert wären, dann würden die Beiträge auch deutlich niedriger ausfallen. Gleiches gilt für die Rentenversicherung. Schmeißt du dort einfach alle Arbeitslosen und Geringverdiener raus, dann kommt man auch mit deutlicher weniger Beiträgen aus oder könnte die Auszahlungen deutlich erhöhen.

Vom Grundprinzip geht aber zumindest tendenziell nur eines von beiden. Sollen alle Menschen solidarisch mitversichert werden, dann muss man als Besserverdiener eben damit leben, dass man deutlich höhere Beiträge für die gleiche Leistung zahlen muss um die schwachen Mitglieder der Gesellschaft ebenfalls diese Leistungen zu ermöglichen. Wo soll denn zum Beispiel eine Mindestrente oder Grundsicherung für Langzeitarbeitslose herkommen, wenn sie selber so gut wie nie eingezahlt haben?

Abgesehen davon zahlst du gerade bei der Rente die Beiträge ja nicht für dich selber. Dein Geld wird ja nicht für dich angelegt, sondern für derzeitige Rentner wieder ausgegeben. So ist die deutsche Rentenversicherung nun einmal konzipiert worden. Du erwirtschaftest ja nur Ansprüche für die Zukunft und hast kein Anrecht genau dein Geld wieder zu bekommen.

Genauso musst du dich ja nicht privat versichern. Das ist doch eine freiwillige Leistung, die wie ich denke in den meisten Fällen auch nicht allzu effektiv ist. Da könntest du doch genauso gut einfach selber Geld anlegen und dir die ganzen Gebühren sparen. Aber dann kann es natürlich auch sein, dass du dein Geld vorher ausgibst, bevor du Rentner bist.

Das Problem der privaten Versicherungen in Deutschland ist einfach die zu vielfältige Angebotslandschaft und Unübersichtlichkeit. Man könnte ja auch einfach eine verpflichtende Zusatzrente einführen, in die jeder einzahlen muss und die staatlich geführt wird. Damit könnte man geraden den Gebührenanteil drastisch senken und nur wer will kann vom staatlichen Modell zu einem Privatanbieter gehen. Wird ja in Skandinavien auch so gemacht und die fahren damit deutlich besser als wir mit unseren Privatanbietern.

Solche Systeme wie in den USA finde ich völlig verkehrt. Da bereichern sich doch die Besserverdiener auf Kosten der schlechten gestellten Personen in der Gesellschaft. So was dann auch noch als Vorteil zu preisen, finde ich völlig daneben.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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