Katzen Trockenfutter geben ungesund und sinnlos?

In einem anderen Thread habe ich die Frage gestellt, wie oft und wie viel ihr eueren Katzen zu fressen gebt. Nun bin ich ganz überrascht über die Antwort einer Userin, dass man angeblich kein Trockenfutter verfüttern sollte, da es aufgrund der zahlreichen Eiweiße ungesund wäre und das Tier nicht satt machen würde, sondern lediglich ein Völlegefühl verleihe.

Nun stellt sich mir schon die Frage: Warum wird dann Trockenfutter überhaupt noch verkauft und gekauft? Bin ich eine schlechte Tierhalterin, wenn ich meiner Katze zwischendurch Trockenfutter zur Verfügung stelle, so lange ich dazu ausreichend Wasser dazu stelle? Kennt ihr euch etwas in der Materie aus? Ich bin jetzt total verunsichert!

Wenn Du zwischendurch Trockenfutter gibst, ist es nicht ungesund. Du musst Dir Trockenfutter wie Fast Food Essen vorstellen. Wenn sie davon zu viel bekommen, dann kann es sein, dass sie nicht ausreichend trinken. Beim Nassfutter bekommen sie ausreichend Flüssigkeit, damit die Nieren nicht geschädigt werden.

Unsere Katzen bekommen einmal am Tag auch Trockenfutter und sie sind gesund und nicht dick. In Trockenfutter ist oft viel Zucker enthalten, daher sollte man es nicht als Alleinfutter geben. Wir haben an unterschiedlichen Stellen in der Wohnung Wasser stehen, das lieben unsere Katzen. Beim spielen oder rennen bleiben sie einfach irgendwo stehen und trinken etwas. Das solltest Du auch machen, damit sie genug Möglichkeiten hat, um zu trinken.

Lasse Dich nicht verunsichern und füttere wie Du es gewohnt bist. Zwischendurch kannst Du etwas rohes Fleisch geben, was den tollen Nebeneffekt hat, dass das Fell schön glänzen wird. Katzen sind Fleischfresser und können das gut vertragen. Da ich einmal für ein paar Jahre beim Tierarzt gearbeitet habe, kann ich nicht nur die Meinung der Tierärztin vertreten, sondern habe es an vielen Katzen gesehen, was gut und schlecht ist.

Ich habe auch zwei Katzen und die beiden bekommen eigentlich nur Trockenfutter. Das liegt zum einen daran, dass sie kaum Nassfutter fressen, wenn, dann schlabbern sie meistens nur die Sauce auf und lassen das Fleisch liegen. Zum anderen finde ich aber auch, dass qualitativ hochwertige Trockenfutter-Sorten sicher besser sind, als manches Nassfutter. Es liegt ja immer daran, was für ein Trockenfutter man kauft. Ich achte bei meiner Auswahl immer darauf, dass der Fleischanteil möglichst hoch und der Anteil an Kohlenhydraten möglichst niedrig ist. Katzen sind ja nun mal Fleischfresser. Und billiges Futter aus dem Supermarkt kommt mir gar nicht erst ins Haus.

Trockenfutter kann man füttern, aber nicht dauernd. Wenn du es ab und zu hinstellst und genug Wasser daneben steht ist dies vollkommen in Ordnung. Mein Kater bekommt zum Beispiel immer nur am Wochenende Trockenfutter. Unter der Woche eben nur Nassfutter.

Meine Tierärztin hat mir mal gesagt, dass die Katzen von zuviel Trockenfutter Nierensteine bekommen können. Und es auch sonst nicht sonderlich gut und gesund ist für die Katze. Ab und zu wäre es aber vollkommen in Ordnung. Man sollte seine Katze halt auf gar keinen Fall ausschließlich mit Trockenfutter füttern.

Ich persönlich habe jetzt zwar keine Katze mehr, aber ich hatte bis vor Kurzem noch eine Katze, doch leider ist diese uns entlaufen.

Und ich kann dir sagen, dass ich meiner Katze auch immer Katzentrockenfutter gegeben habe und sie dies auch sehr gerne gefressen hatte. Sie war zwar immer sehr wählerisch, was den Geschmack des Katzentrockenfutters anging und sie hat auch nicht jedes Katzentrockenfutter gegessen, da sie einige Marken halt einfach nicht mochte, weshalb ich dann auch immer darauf achten musste. Aber bis vor Kurzem, bis sie uns weggelaufen ist, hatte ihr das Trockenfutter nicht geschadet.

Auf jeden Fall kann ich mir nicht vorstellen, dass Katzentrockenfutter den Katzen schadet, wenn man es ihnen zu fressen gibt beziehungsweise füttert. Da einige Katzen das Katzentrockenfutter gerne fressen, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass es nur ein Völlegefühl bei der Katze hinterlässt und nicht wirklich satt macht. Zu mal ich denke, dass das Katzentrockenfutter nur irgendein gepresstes und getrocknetes Fleisch ist, was in Form gebracht wurde und natürlich auch Zusätze enthält, aber was enthält heutzutage keine Zusätze und was kann man heutzutage noch unbedenklich essen, ohne im Hinterkopf zu haben, ob es nicht schädlich sein könnte.

Und im Großen und Ganzen denke ich nicht, dass du eine schlechte Tierhalterin bist, nur weil du deiner Katze Katzentrockenfutter zu fressen gibst. Solange deine Katze das Katzentrockenfutter auch frisst und mag und du es ihr nicht so oft gibst und immer frisches Wasser zustellst, also nicht, dass es ihre Hauptmahlzeit ist, so lange würde ich mir keine Gedanken machen und ihr das zu fressen geben.

Ich gehe mal grundsätzlich davon aus, dass man als verantwortungsvoller Tierhalter seinen Katzen hochwertiges Futter gibt - also mag ich keinen Vergleich zwischen "hochwertigem Trockenfutter" und "manchem Nassfutter" ziehen, sondern ganz allgemein zwischen hochwertigen Varianten von Trockenfutter, Nassfutter und Fleisch.

Und da muss ich tatsächlich sagen: Ja, Trockenfutter ist nicht gesund für Katzen! Als Leckerchen kann man es sicherlich benutzen, aber keinesfalls als einziges Futter. Das hat mehrere Gründe:

1. ist in Trockenfutter grundsätzlich relativ viel Getreide. Das lässt sich gar nicht vermeiden, denn ohne würden die Trockenfutterstücke gar nicht erst in ihrer Form bleiben, sondern zerfallen. Die Katzen können das Getreide aber nicht bzq. nur sehr schlecht verwerten, also kommt es hinten unverdaut wieder heraus.

2. ist Trockenfutter eben trocken, enthält also so gut wie keine Feuchtigkeit. Leider ist es aber so, dass Katzen von Natur aus Wüstentiere sind und daher dazu neigen, zu wenig zu trinken. In der Wüste decken ihre Ahnen, die Falbkatzen, den Wasserbedarf vor allem über die Beutetiere und so ist auch der Organismus der heutigen Hauskatzen noch eingestellt. Bei einer reinen Trockenfutterfütterung kriegen die meisten Katzen also langfristig zu wenig Flüssigkeit und daraus können auch Nierenschäden oder -Steine entstehen.

3. quillt Trockenfutter im Magen auf, aber erst mit einer gewissen Zeitverzögerung. Die Katze hat somit auch erst zeitverzögert ein Sättigungsgefühl. Das wird dann zum Problem, wenn sich nicht streng an die Futterangaben gehalten wird, weil die Katze sich eben noch hungrig fühlt - und wenn der Besitzer dann nachgibt und ihr mehr gibt, kommt am Ende gerne mal eine übergewichtige Katze heraus. Leider habe ich schon einige Katzen erlebt, die deshalb übergewichtig waren.

Daher rate ich prinzipiell zu hochwertigem Nassfutter oder, idealerweise, der supplementierten Rohfleischfütterung (BARF). So wird der Flüssigkeitsgehalt besser und natürlicher gedeckt und weil das Futter nicht zusammenkleben muss kommt Nassfutter komplett ohne Grünzeug aus, das die Katze als Fleischfresser eh nicht gebrauchen kann. Das ist insgesamt viel gesünder schonender für den Körper.

BARF empfinde ich persönlich als Optimum und barfe auch meine beiden Kater, weil da optimal auf die individuellen Bedürfnisse der Katzen eingegangen werden kann (gerade wenn sie besondere Ansprüche an ihre Nahrung stellen) und weil die Katzen davon weniger brauchen, weil der ganze "Füllmüll" fehlt. Dementsprechend weniger kommt auch hinten wieder heraus, weil sie es besser verwerten können. Und es müffelt weniger, was einen als Besitzer natürlich freut. Aber es ist eben auch ein gewisser Aufwand, so dass es nicht jedermanns Sache ist.

Das hängt sicherlich auch mit damit zusammen, wie empfindlich deine Katze ist. Wenn es eine Rassekatze ist, würde ich eher davon ausgehen, dass sie für Leiden jeglicher Art anfälliger ist. Bei einer schlichten wildfarbenen Katze vom Bauernhof wäre ich entspannter und würde sie für höchst wahrscheinlich robuster halten.

Verwandte von mir hatten so eine Katze, die laut Ansicht der genannten Userin sofort hätte krank werden müssen. Sie bekam ausschließlich eine Sorte Trockenfutter, dazu Milch (was viele andere Katzen auch nicht vertragen) und manchmal eine Scheibe Aufschnitt. Eigentlich kein optimales Futter. Dennoch wurde sie stolze 18 Jahre alt und erfreute sich stets bester Gesundheit.

Meine letzte Katze war eine Mischung aus einer Bauernhofkatze und einer Rassekatze und wurde immer mit dem Frischfutter aus Beutelchen gefüttert und so total verwöhnt. In der Jugend hatte sie eine schwere Krankheit durchgemacht und war immer schon anfällig für weitere Wehwehchen. Trotz Frischfutter, ausreichend Trinken und allem was sie brauchte hat sie ein Nierenleiden entwickelt und ist mit etwa 13 Jahren dadurch angegriffen gewesen und dann auch gestorben. Also, man kann so ein Nierenleiden nicht verhindern, wenn die Katze veranlagt ist.

Also ich muss dazu sagen, dass ich meiner Katze selbstverständlich nicht nur Trockenfutter gebe. Allerdings ist mir aufgefallen, dass sie in letzter Zeit ziemlich dick geworden ist. Das liegt glaube ich daran, dass ich ihr zu viel Nassfutter gegeben habe. Deshalb versuche ich bewusst, zwischendrin auch einmal Trockenfutter zu geben, da ich weiß, dass sie Nassfutter bevorzugt, aber auch Trockenfutter frisst, wenn sie wirklich Hunger hat.

Nun weiß ich, dass es keine optimale Lösung ist und werde einfach versuchen, das Trockenfutter ganz weg zu lassen, gleichzeitig aber darauf zu achten, dass meine Katze regelmäßiger, aber weniger zu fressen bekommt. Ich merke einfach, dass sie fressüchtig ist. Sie schlingt das Fressen auch immer so hinunter, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dieses Essverhalten gesund ist.