Spontane Kündigungen - eure Erfahrungen und Meinungen

vom 19.01.2013, 23:13 Uhr

Zuerst einmal möchte ich klarstellen, dass ich mit diesem Thread niemanden dazu bringen möchte spontan zu kündigen. Gerade für junge Menschen in der Ausbildung ist das mit Sicherheit fast immer der falsche Weg. Doch ich möchte gerne einmal wissen, ob ihr schonmal spontan gekündigt gehabt und wie eure Erfahrungen diesbezüglich waren.

Bei mir war es in einem Job so, dass ich zweimal den festen Entschluss hatte zu gehen und dies auch durchgezogen hätte, wenn mich mein Chef nicht im letzten Moment doch noch davon abgehalten hätte. Dabei musste er mich auch wirklich zum Bleiben überreden. In einem anderen Job hatte ich zwar ein paar Mal überlegt entweder die Abteilung zu wechseln oder mich anderweitig zu bewerben, es jedoch noch nicht gemacht, als es zu einem Vorfall kam, der mich dazu brachte spontan zu gehen. Wobei ich nicht einfach abgehauen bin, sondern das Gespräch gesucht habe und auch bereit war Absprachen bezüglich der Kündigungszeit zu treffen. Und ich habe es absolut nicht bereut. Wäre es nicht zu dem entscheidenden Vorfall gekommen, wäre ich vermutlich noch länger in Unzufriedenheit weiter zur Arbeit gegangen und es wäre niemanden geholfen gewesen.

Natürlich ist es dennoch ein Risiko vorschnell zu kündigen ohne zu wissen, ob und wo man in Zukunft einen Job findet. Aber zugleich finde ich es auch befreiend, sich erstmal nicht mehr zur Arbeit zwingen zu müssen und sich ohne schlechtes Gewissen, Unzufriedenheit und anderen negativen Gefühlen zur Arbeit schleppen zu müssen. Habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht?

Benutzeravatar

» Trisa » Beiträge: 3271 » Talkpoints: 20,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe mich da letztens noch mit einer Kollegin unterhalten, die in ihrem Leben schon öfters die Brocken aber wirklich ganz spontan hin geschmissen hat und quasi von heute auf morgen nicht mehr arbeiten gegangen ist, weil ihr irgend etwas nicht passte. Diese Kollegin hat bedauert, dass dies heute (sie ist Mitte 50) nicht mehr so einfach machbar ist, weil man einfach auch unabhängig vom Alter hier bei uns nicht mehr binnen ein paar Wochen einen neuen Job findet, sondern sich auf Monate der Arbeitssuche einrichten muss. Eine Bekannte von mir hat fünf Jahre gebraucht um wieder eine feste und annehmbar bezahlte Stelle zu finden.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich meine Kollegin ein wenig beneide, dass sie früher diese Möglichkeit des Stellenwechsels so einfach durchziehen konnte - denn ihre Erzählungen haben mich zum Nachdenken gebracht. Wäre es einfacher irgendwo anders unterzukommen, hätte ich mit Sicherheit auch in einem Wutanfall alles hin geschmissen und wäre gegangen. So aber pendelt sich alles wieder ein, wenn die erste Wut verraucht ist und auf lange Sicht bleibt man im alten Trott stecken.

Benutzeravatar

» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^