Sein Kind nach einem Buchcharakter benennen

vom 14.06.2012, 09:13 Uhr

Naja, ich finde nicht, dass es da zwangsläufig einen Zusammenhang geben muss. Vor Harry Potter gab es auch jede Menge Harrys und ich denke, dass die Eltern britischer oder amerikanischer Kinder heute auch nicht davon absehen würden, ihr Kind Harry zu nennen, nur weil ein Charakter in einem bekannten Buch so heißt. Das gleiche dürfte wohl für den Namen Ron gelten. Das gleiche ließe sich meiner Ansicht nach auf viele Namen übertragen, weil nur sehr wenige Namen wirklich so individuell sind, dass man sie sofort mit einem Charakter aus der Literatur verbindet. Ich denke bei Hermine oder Hagrid wäre das beispielsweise sicherlich der Fall, aber Namen wir Harry oder eben auch Rosalie gehören für mich nicht in diese Kategorie, weil es sie auch vor dem Film und Buch schon häufiger gab und nach dem Buch sicherlich auch. Es muss also nicht zwangsläufig dazu führen, dass andere Menschen, wenn sie den Namen hören, diesen auch direkt mit der Buchfigur in Zusammenhang setzen.

Ich selbst finde es aber wenig sinnvoll, einem Kind einen Namen zu geben, der wirklich bekanntermaßen an eine Figur aus Literatur oder Film gebunden ist. Meiner Ansicht nach hat das nur Nachteile. Ich selbst bin ja jetzt kein Fan von Twilight und habe mir davon zum Glück auch nichts durchgelesen oder angeschaut, aber alle die es getan haben, werden auch nicht bis zu ihrem Lebensende ein Fan davon sein oder? Ich kenne jetzt schon im Bekanntenkreis die ersten Teenies, die sich ernsthaft fragen, warum ihnen dieser Müll früher so gefallen hat und denen das jetzt schon fast peinlich ist, was mich auch nicht wundert. Die Wahrscheinlichkeit ist also recht groß, dass man die Meinung über dieses Buch irgendwann im Laufe seines Lebens ändert und wenn man dann bedenkt, dass man den Namen seines Kindes danach gewählt hat, dann finde ich das schon arg.

Es muss allerdings ja auch nicht zwingend sein, dass man sein Kind nur danach benennt, weil man ein Fan von von Twilight ist, ebenso kann es doch auch sein, dass man davon eben gehört hat und den Namen schön findet. dass finde ich dann nicht mehr so schlimm. Wenn man in einen Film geht oder etwas ließt und dort einen Namen wie ''Bilbo'' oder ''Alice'' aufschnappt und meint dann sein Kind danach benennen zu müssen, finde ich das nicht so wild, wie wenn man das absichtlich tut, weil einem der Film gefällt. dennoch sollte man bedenken, dass bei bekannten Werken eben auch bestimmte Charaktereigenschaften an solche Figuren gebunden sind und sollte es so sein, dass im Jugendalter des Kindes diese Werke wie Twilight immer noch bekannt sind (was ich aber bezweifele), könnte sich das für das Kind zum Nachteil auswirken.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde es nicht schlimm, wenn man sein Kind so nennt, wie eine Figur in einem Buch heißt, was man gerne gelesen hat. Wenn man den Namen dort eben entdeckt und Gefallen daran gefunden hat, sehe ich nichts schlechtes daran. Es heißt ja nicht, dass man zwingend möchte, dass das Kind genau so wird, wie der Charakter im Buch. In unserer Zeitung habe ich einmal in einer Geburtsanzeige gelesen, dass jemand sein Kind "Justus Jonas" genannt hat. Das fand ich zwar ganz witzig, aber doch auch etwas übertrieben.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Es gibt so viele Bücher auf dieser Welt, wie soll man es denn schaffen sein Kind nicht nach Namen aus einem Buch zu benennen. Auch gibt es immer wieder sehr beliebte Namen, die immer wieder genommen werden. Ich denke man muss immer auf sich selbst hören und dann entscheiden, wie das Kind heißen soll. Ich verstehe allerdings nicht, wie man wenn ein Buch gerade so viel Aufsehen erregt, sein Kind danach benennen kann. Gerade bei einem Namen wie Rosalie, der nun wirklich nicht gerade verbreitet ist. Das ich das nicht gut finde liegt daran, dass die Kinder, wenn sie Pech haben alle den selben Vornamen haben und dann auch noch in einer Klasse landen. Rosalie ist auch glaube ich kein Name, bei dem man seinen Kind etwas gutes tut, da es wirklich ein außergewöhnlicher und wie ich denke auch alter Name ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ramones hat geschrieben:Rosalie ist auch glaube ich kein Name, bei dem man seinen Kind etwas gutes tut, da es wirklich ein außergewöhnlicher und wie ich denke auch alter Name ist.

Das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Ich finde außergewöhnliche und traditionellere Namen nicht schlimm. Eher finde ich die typischen "Modenamen" schlimm, zum Beispiel, dass in dem Jahr, wo ein bestimmter Film herauskam, Millionen Eltern ihre Kinder "Kevin" genannt haben, bis der (an sich schöne und übrigens auch alte und traditionelle!) Name letztendlich fast zu einem Synonym für eine ganz bestimmte, vom Trash-Fernsehen geprägte, Gesellschaftsschicht wurde. Ein Kind, das Opfer so einer Modewelle wurde, ist wirklich gestraft.

Dagegen finde ich Rosalie als Namen gut. Es gibt mit Sicherheit keine hunderttausend Rosalies, so dass die Kleine befürchten müsste, später einmal mit drei gleichnamigen Mädels in eine Klasse zu gehen. Gleichzeitig ist der Name auch nicht so ungebräuchlich, dass sie regelmäßig gebeten werden müsste, doch bitte noch einmal zu buchstabieren, wie sie eigentlich heißt. Es ist auch kein Name, der automatisch mit bildungsfernen Elternhäusern assoziiert würde.

Übrigens würde ich "Rosalie" nicht automatisch mit "Twilight" in Verbindung bringen. Ich habe die Bücher nicht gelesen und weiß gerade mal, dass die Hauptcharaktere Bella und Edward heißen (wäre auch schwer, das zu verpassen), aber mal ehrlich, die Namen der anderen Charaktere kenne ich überhaupt nicht. Wenn man mir sagt, es gibt da eine Buchfigur, die Rosalie heißt, dann nehme ich das zur Kenntnis. Aber wenn sich mir jemand auf der Straße als Rosalie vorstellt, würde ich deswegen nicht an die Bücher denken. Und ich denke, das geht den meisten Leuten so. "Twilight" ist ein klassischer Teenie-Hype, den nur eine ganz bestimmte Generation mitmacht, und ich würde darauf wetten, dass die Bücher in fünf Jahren ohnehin vergessen sind.

Natürlich ist der Name "Rosalie" alt. Aber mal ehrlich, das sind Namen wie "Sophia" oder "Katharina" auch, und ich würde das nie als Argument gegen einen Namen ansehen. Eigentlich finde ich es sogar immer schön und interessant, wenn ich Leute treffen, die Namen haben, die man nicht ganz so häufig sieht. Das ist leicht zu merken und angenehmer, als wenn alle Leute irgendwie ähnlich heißen.

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also da Rosalie ja ein im Französischen zumindest nicht gerade ungewöhnlicher Name ist, finde ich den Namen schon in Ordnung, wenngleich die Mutter nun auch den Namen aufgrund dessen vergeben haben mag, weil sie ein Twilight -Fan ist. Diese Assoziation mit der Serie "Twilight" wird aber für Nicht-Twilight-Kenner wie mich z.B. ohnehin nie bestehen, daher finde ich den Namen relativ neutral und nicht verfänglich.

Anders sieht es mit ungewöhnlichen Namen aus, die man in der Regel nur aus Serien kennt wie z.B. Legolas, dem Helden aus "Herr der Ringe" oder "Nemo" aus dem gleichnamigen Film, was auf Lateinisch sogar "Niemand" bedeutet, nicht gerade ein gelungener Name wie ich finde, wobei Nemo glaube ich zumindest meines Wissens nach ein relativ seltener Jungenname in Amerika ist, während Legolas ja nun gar nicht geläufig ist.

Ich finde, je ungewöhnlicher die Namen und je einschlägiger die Assoziation mit einer Serie, wenn der Name kaum woanders vorkommt, desto unangenehmer kann das für das Kind später werden und das sollten die Eltern bei aller Liebe für irgendeinen Seriencharakter bedenken.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich es überhaupt nicht schlimm finde, sein Kind nach einem Charakter in einem Buch zu benennen. Ich finde sogar, dass das eine äußerst gute Idee ist. Immerhin hat der Name auch eine richtige Geschichte und ist etwas ganz besonderes, da er eben auch eine Bedeutung hat. So ist es doch viel lieber, wenn das eigene Kind den Namen einer Person aus seinem liebsten Buch bekommt, als irgendeinen Namen, den man sich einfach so auf die Schnelle ausgedacht hat.

Für mich steht seit vielen Jahren fest, dass mein Kind einmal, falls ich ein Mädchen bekommen sollte, den Namen Amelie haben wird. Ich weiß zwar gar nicht ob ich überhaupt Kinder haben möchte, doch wenn, dann sollte das Kind eben Amelie heißen, wenn es ein Mädchen wird. Der Name kommt von meinem liebsten Film, den ich seit vielen Jahren über alles liebe. Dieser Film ist traumhaft schön und ich habe nie einen schöneren Film gesehen. Dazu kommt, dass ich die Hauptfigur des Filmes auch sehr sympathisch finde. Ebenso finde ich den Namen an sich auch wunderschön und auch die Musik zum Film finde ich atemberaubend. Von daher steht für mich einfach fest, dass mein Kind so heißen sollte.

Ich finde, dass man darauf achten sollte, sein Kind nicht einfach nach einer Hauptperson in einem Buch zu benennen, nur weil einem das Buch aktuell gut gefällt. Ich finde, dass man sich diese Entscheidung eben reichlich überlegen sollte. Dazu kommt, dass man den Namen auch selbst sehr schön findet. Ebenfalls sollte man sich überlegen, ob das Kind auch immer sofort mit dem Buch in Verbindung gebracht wird, was ich jetzt nicht so toll fände. Immerhin ist die Wahrscheinlichkeit da doch sehr groß. Viel lieber sollte man sich eben einen Namen auswählen, den man sehr lange schön findet und bei dem man sich absolut sicher ist, dass der Name einem noch in einigen Jahren gefallen wird und das Kind auch keine Probleme damit bekommt.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Da viele literarische Figuren ganz alltägliche Namen haben, teilen sich wohl viele Leute ihren Namen mit dem Helden oder der Heldin eines Buches oder Films. Manche Vornamen, die heute als ganz normal gelten, wurden sogar schon vor langer Zeit als Namen von Romanfiguren eingeführt. Ich habe leider das entsprechende Beispiel vergessen, aber beispielsweise Shakespeare hat mit seinen Dramen manche Namen populär gemacht oder überhaupt erst als Vornamen eingeführt. Das Phänomen an sich ist also nicht erst seit Twilight bekannt.

Wenn mir ein Name generell gefällt, spricht also in meinen Augen nichts dagegen, ein Kind nach einer literarischen oder Film-Figur zu benennen. Er oder sie ist dann zwar vielleicht der fünfte Edward oder die dritte Arwen in der Grundschulklasse, aber das hat Eltern ja noch nie abgeschreckt. Eine Grenze ziehe ich bei komplett frei erfunden Namen, die es noch nicht in den allgemeinen Sprachgebrauch geschafft haben. Ich habe zum Beispiel vor einiger Zeit mitbekommen, wie jemand den fünfjährigen "Legolas" zurechtgewiesen hat, und das erscheint mir doch etwas sehr von Fanbegeisterung geprägt. Schließlich muss ein Mensch normalerweise sein ganzes Leben mit seinem Namen klarkommen. Letzten Endes ist es mir jedoch relativ egal, wo die Inspiration für einen Babynamen herkommt - da sind Filme oder Bücher oft geeignete Quellen.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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