Jemand der zu Hause arbeitet ist weniger wert?

vom 13.01.2013, 22:22 Uhr

Ich erlebe es immer wieder das ich von anderen Menschen angefeindet werde, weil ich mir von zu Hause aus, Geld dazu verdiene und somit ein ganz gutes Leben fühlen kann. Plötzlich sagen mir Menschen nach, dass ich ja nur zu Hause vor dem Computer sitze und gar nicht weiß, was richtige Arbeit ist. Dabei finde ich das Menschen, die sich etwas nebenbei dazu verdienen auf jeden Fall genauso viel Wert sind, wie, Menschen die täglich arbeiten.

Was soll denn ein Informatiker sagen, der per Fernwartung Computersysteme von zu Hause aus wartet und dafür Geld bekommt? Sind wir etwa immer noch nicht soweit das Arbeit am Computer anerkannt ist? Gerade in Zeiten des so genannten "Crowdworking" findet Arbeit doch vermehrt am Computer statt und kommt ohne körperliche Anwesenheit aus. Eine Erledigung der Arbeit kann also bequem von zu Hause aus erfolgen.

Zudem gibt es immer mehr Menschen, die ihre Fotos zu Hause machen und im Internet verkaufen, allerdings gibt es auch Personen, die sich mit Blogs oder Facebook-Auftritten Geld verdienen, von daher verstehe ich nicht, warum die Akzeptanz so gering ist, für Menschen, die zu Hause arbeiten. Meint ihr auch, dass Menschen die von zu Hause aus arbeiten, weniger wert sind oder gar nicht als wirkliche Arbeitskräfte zählen?

» Newsjumper » Beiträge: 598 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Weniger wert sind sie auf keinen Fall. Ich mache auch Geld im Internet nebenbei und kann ganz gut verstehen, dass das auch einen Aufwand darstellt. Ich denke die Menschen denken einfach, dass man eben nur ein bisschen vorm Rechner sitzt und das eben schön im Trockenen und sind dann neidisch, weil sie selber eben so viele Stunden schuften müssen in einer miesen Umgebung und mit unfreundlichen Kollegen.

Selbst, wenn jemand "nur" Hausfrau ist und nichts verdient, ist man deswegen nicht weniger wert. Ein Mensch ist doch immer wertvoll und etwas Besonderes. Man kann einen Menschen doch nicht durch Zahlen und einen Kontostand definieren. Das wäre wirklich schlimm.

Ein Informatiker macht auch seine Arbeit und ich bin mir sicher, dass diese auch nicht leicht ist. Deswegen sollte man immer wissen, wovon man redet und worüber man lästert. Wenn jemand 8 Stunden vor einem Computer sitzt, ist das auch keine leichte Arbeit. Gerade wenn man selbstständig ist, hat man meistens sogar mehr Arbeit und muss länger schuften, als ein Angestellter.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Jemand der zu Hause arbeitet ist ganz und gar nicht weniger wert als jemand der nicht zu Hause arbeitet. Ganz im Gegenteil ich würde sagen die Menschen die von zu Hause aus arbeiten haben es noch viel schwerer. Ich schätze Mal die Menschen die so etwas behaupten sind nur neidisch weil sie nicht das Privileg haben von zu Hause aus zu arbeiten. Ich meine es ist von zu Hause aus auch nicht einfacher, Arbeit ist Arbeit, egal von wo aus man arbeitet, es ist immer noch Arbeit.

Wenn dich das nächste Mal jemand mit solchen Behauptungen nervt, dann sag dieser Person, dass es für dich nicht einfacher ist und es im Grunde nichts ausmacht von wo man arbeitet. Das kann sie dann akzeptieren oder es eben bleiben lassen, einige Vorurteile kann man eben auch nicht aus der Welt schaffen.

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» marc25341 » Beiträge: 297 » Talkpoints: 0,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich erlebe es immer wieder das ich von anderen Menschen angefeindet werde, weil ich mir von zu Hause aus, Geld dazu verdiene und somit ein ganz gutes Leben fühlen kann. Plötzlich sagen mir Menschen nach, dass ich ja nur zu Hause vor dem Computer sitze und gar nicht weiß, was richtige Arbeit ist. Dabei finde ich das Menschen, die sich etwas nebenbei dazu verdienen auf jeden Fall genauso viel Wert sind, wie, Menschen die täglich arbeiten.

Ich denke, das Menschen, die für ihre Arbeit früh aufstehen müssen, einen langen Arbeitsweg haben und dann vielleicht auch noch schwer körperlich arbeiten – zumindest manchmal – dazu neigen, das anderen vorzuwerfen. Das kenne ich auch, wenn ich etwa sage, dass ich früh um 8 Uhr noch müde bin, kommt meine Kollegin und hält mir vor, dass sie schon um 6 Uhr anfangen muss usw. Manche können es nicht ertragen, dass andere hier und da eine etwas bessere Situation haben.

Zudem verstehen vielleicht manche nicht, was man da genau von zu Hause aus macht oder können nicht nachvollziehen, wie man damit Geld verdient. Dann wird es gerne als Schnulli abgetan. Dann ist es eben keine richtige Arbeit, weil man Freiheiten hat, die andere nicht haben und schon wird die Arbeitszeit von anderen als Quasi-Freizeit betrachtet. Darf ich denn mal neugierig sein und fragen, was Du beruflich machst?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 13.01.2013, 22:55, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Nein, das ist ja eine Unverschämtheit. Ein Bekannter von mir war beim Heer und musste nicht so viel arbeiten, dass er mal zum Bäcker ging und dann einkaufen oder zum Arzt. Das alles in der Arbeitszeit und keinen hat es gestört. Andere arbeiten daheim und machen viel mehr. Es geht auch weniger, um die Arbeitszeit und wo man sitzt, sondern wie man arbeitet und wie schnell man ein Pensum vollendet. Manche Leute brauchen fünf Stunden für eine A4 Seite, andere sind schneller fertig und gönnen sich eine Pause. Also man kann nur nach dem effizienten Arbeitstempo messen und nicht nach dem Arbeitsort. :twisted:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich manche Heimtätigkeiten auch nicht so hoch ansehe wie andere. Das mag nicht gerecht sein, aber es entspricht meinem Empfinden. Ich habe auch eine Freundin, die viel von zu Hause aus arbeitet, allerdings geht sie einer qualifizierten Arbeit nach, für die sie auch einen Hochschulabschluss benötigte. Zeitweise arbeitete sie als Angestellte in ihrem studieren Beruf und nun ist sie eben selbstständig und arbeitet überwiegend, aber nicht ausschließlich, von zu Hause aus. Ihre Arbeit sehe ich in jedem Fall als gleichwertig mit sehr vielen anderen Berufen oder als wertvoller an und ich weiß, dass sie auch oft sieben Tage in der Woche arbeitet und sicher mehr leistet als so mancher, der nicht von zu Hause aus arbeitet.

Wenn jemand aber eigentlich keinem richtigen und qualifizierten Beruf nachgeht und vielleicht nur nebenher mit einer kleinen Selbstständigkeit oder einer anderweitigen Nebenbeschäftigung etwas Geld verdient, dann würde ich diese Tätigkeiten sicher nicht mit der Tätigkeit der besagten Freundin vergleichen und vor allem nicht auf eine Stufe stellen. Das ist schon etwas anderes und daher würde ich auch nicht jede Heimarbeit direkt als richtig tolle und gute Arbeit ansehen, sondern in vielen Fällen eher als eine Art bezahltes Hobby.

Allerdings würde ich nun nicht so weit gehen zu sagen, dass die Personen, die nebenher von zu Hause ein bisschen arbeiten, automatisch weniger wert sind als diejenigen, die jeden Tag zur Arbeit gehen. Das klingt schon sehr merkwürdig und ich kann mir auch nicht so recht vorstellen, dass diese Aussage so getätigt wurde. Aber ich würde schon sagen, dass es Arbeiten gibt, die einen höheren Wert haben als andere. Vielleicht war es so gemeint, also auf die Arbeit bezogen und nicht auf die jeweilige Person. Anders kann ich mir das nicht wirklich vorstellen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Solche Dinge habe ich auch schon des Öfteren gehört und es kommt immer wieder. Ich denke mal es macht einen Unterschied was ein Mensch arbeitet. Ich persönlich bin auch in der EDV Branche tätig, zumindest wenn ich nicht gerade in Karenz bin, und habe auch schon zeitweise von zu Hause aus gearbeitet. Hier hieß es dann auch zum Teil die sitzt ja nur zu Hause und tut nichts. Wenn ich aber in der Firma war und die gleiche Arbeit vor dem PC gemacht hat war ich ja brav in der Arbeit. Keine Ahnung warum die Leute da so extrem sind.

Für mich kommt es dann halt doch auf die Arbeit an. Ich meine wenn einer Arbeitslos oder Arbeitsuchend ist und so neben bei ein wenig was dazu verdient dann sage ich vermutlich auch der tut nichts oder der sitzt nur herum, weil ich bei solchen Personen einfach finde das sie sich um Arbeit bemühen sollten. Aber wenn jetzt jemand wirklich seinen Lebensunterhalt mit der Arbeit verdient dann ist es doch egal ob er es zu Hause oder in einem Büro oder sonst wo macht.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich würde nie so weit gehen und sagen, dass ein Mensch wegen irgendeiner Arbeit, die vielleicht schlechter ist als meine Arbeit, weniger wert ist. Ich denke auch, dass teilweise eine Menge Neid hinter solchen Aussagen steckt, weil diese Menschen eben auch bei Schnee und Eis zur Arbeit fahren und sich dort auch noch mit den Kollegen herum ärgern müssen. Aber natürlich kann es je nach Arbeit auch sein, dass sie einfach nicht als so qualifiziert und gut angesehen wird, wie eine Arbeit, die z.B. in einer Firma gemacht wird. Ich würde solche Aussagen als betroffene Person einfach ignorieren und mich nicht noch darüber ärgern.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Wenn ich Dich richtig verstehe, verdienst Du Dir nicht, wie Du mehrfach betonst, etwas nebenbei dazu, sondern diese Heimarbeit ist Dein einziger eigener Verdienst. Wenn ich Dich in diesem Punkt richtig interpretiert habe, dann verstehe ich durchaus, weshalb Dein Umfeld wohl häufiger der Meinung ist, dass Du keiner richtigen Arbeit nachgehst. Aussagen wie die, dass Du immer nur vor dem Computer hockst, würde ich dabei aber schlichtweg ignorieren, denn das machen auch viele hochbezahlte Kräfte in Top-Berufen, weil es eben einfach ihren Arbeitsbereich ausmacht. Allerdings sind diese Tätigkeiten, die man von zu Hause aus übernehmen kann, häufig geringfügige Tätigkeiten, also solche mit niedriger Bezahlung und ohne besonderen Anspruch oder einer zu erwartenden hohen Fehlerquote. Es gibt auch solche Jobs, die nicht mit dem Sitzen vor einem PC verbunden sind, aber es handelt sich dabei trotzdem um einfach zu verrichtende, eben eher „leichte“ Tätigkeiten. Dass diese kein so hohes Ansehen genießen, wenn sie das einzige sind, was ein Mensch an Beruf ausübt, kann ich nachvollziehen.

Für den Fall, dass Du in irgendeiner Weise festangestellt bist und in einem Unternehmen arbeiten gehst, aber nebenbei noch diesen Job am PC von zu Hause aus ausübst, würde ich diesen Heimjob ebenfalls unterordnen, sicherlich nicht nur in Sachen der eigentlichen Tätigkeit, sondern auch des Verdienstes. Dennoch heißt das alles aber sicherlich nicht, dass ein Mensch weniger wert ist als ein anderer, solche Aussagen sind ohnehin etwas, worüber ich mich aufregen kann. Wenn damit gemeint sein soll, dass die Arbeit von zu Hause aus in der Regel eine ziemlich anspruchslose ist, würde ich in den meisten Fällen aber zustimmen wollen, vor allem eben dann, wenn es sich nicht um selbständige Tätigkeiten handelt, die eine bestimmte Qualifikation voraussetzen, die man zunächst vorweisen muss. Außerdem gibt es Berufe, die eine Arbeit zu Hause tatsächlich vorsehen, mir fällt da beispielsweise die Tagesmutter ein. Einen einfachen Job hat sie sicherlich nicht und ich würde diesen auch nicht einfach so abtun als etwas, das unbedeutend ist. Auch sehe ich hier keine Grundlage für ein solches Urteil, dass es sich bei Tagesmüttern und ähnlichen Berufen um niedere Tätigkeiten handelt.

In Deinem Umfeld ist Deine genaue Tätigkeit aber vermutlich bekannt und ich denke daher, dass eben diese Tätigkeit ganz konkret kritisiert wird, möglicherweise in Verbindung mit dem Zusatz, dass Du ansonsten keine Arbeit hast und suchst, die Dir ein festes, höheres Einkommen bietet und sich eben in einem Unternehmen abspielt. Darin wird wohl der Punkt liegen, nicht in diesen generellen Aussagen zu Heimtätigkeiten. Ich kenne beispielsweise jemanden, der zu Hause mit Aktien spekuliert, die er in geringem Maße für wenig Geld irgendwo erwirbt, das als Arbeit bezeichnet und gleichzeitig von sich behauptet, er könne nicht (draußen) arbeiten gehen, weil er gleich überfordert sei. Diese Person redet sich ein, ein tolles Leben zu haben, bezieht aber Leistungen vom Staat, kann überhaupt nicht weiterkommen und sich eine Basis schaffen und konzipiert für sich eine Luftblase nach der anderen. In diesem Fall bin ich auch überaus kritisch und habe schon deutlich gesagt, dass das mit Arbeit nichts zu tun hat. Vielleicht klärst Du also Dein Umfeld genauer auf, wenn Du meinst, dass die Kritiker keine Ahnung haben, und möglicherweise kannst Du Dir so etwas Respekt verschaffen.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


@Cologneboy2009: Du hast ja auch eine recht abwertende Meinung, wenn man in deinen Augen dann nur Bestand hat, wenn man einen entsprechenden Abschluss vorweisen kann. Ich habe so einen Abschluss nicht, gelte als Quereinsteiger und kann trotzdem auf entsprechende Erfolge verweisen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich in meinem direkten Umfeld nur Menschen habe, die es beneiden, dass ich zu Hause arbeiten kann.

Es wird aber von niemanden als minderwertig angesehen. Im Gegenteil, vor allem mein Partner ist sichtlich stolz auf mich, welche Möglichkeiten ich mir erschlossen habe um mittlerweile ohne viel Aufwand, einen regelmäßigen Verdienst aufzubauen.

Aber ich hatte auch mal einen Ehemann, der damals meinen Vollzeitjob als ein Nichts angesehen hat. Diese Einstellung hat mich damals doch sehr geschockt, als ich das von ihm gesagt bekommen habe. Ich bin der Meinung, dass es egal ist in welcher Form man sein Geld verdient.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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