Dauer von Verwandtschaftsbesuchen vorher festlegen?

Als ich gestern so mit meinem Schatz telefoniert habe, kamen wir irgendwie auf das Thema Verwandtschaftsbesuche. Ich habe ihm unter anderem erzählt, wie es diesbezüglich in meiner letzten Beziehung ablief. Da ich von Natur aus ein Mensch bin, der wenig Sitzfleisch hat, halte ich es nicht lange bei Verwandtschaftsbesuchen aus, egal, ob sie nun bei uns oder woanders stattfinden. Und daher habe ich immer versucht, mit meinem Ex-Freund einen Kompromiss zu finden, dass man beispielsweise nur für eine oder zwei Stunden bleibt. Leider hat das aber selten geklappt, weil er dann oft seinen Hintern nicht von der Couch hochgekriegt hat und ich stand dann blöd da.

Da meinte mein Freund, dass er in einer solchen Situation aber auch stur sein würde, wenn man versucht, von vornherein schon festzulegen, wann man wieder geht oder wie lange man überhaupt bleibt. Schließlich kann man ja so was auch spontan entscheiden, wenn es lustig ist, bleibt man länger und wenn es eher langweilig ist, geht man früher.

Ich dagegen finde es aber gar nicht so schlimm, wenn man sich diesbezüglich vorher abstimmt, denn es sieht ja auch immer blöd aus, wenn einer aufsteht und los will und der andere eventuell noch nicht. Und ich möchte auch nicht vor der Verwandtschaft anfangen, zu diskutieren. Und selbst, wenn man sich vorher einigt, dass man beispielsweise für zwei Stunden bleibt und es dann wider Erwarten doch noch unterhaltsam wird, kann man ja immer noch überlegen, ob man doch noch länger bleibt.

Wie seht Ihr das, entscheidet Ihr die Dauer Eurer Verwantschaftsbesuche eher spontan oder legt Ihr lieber im Vorfeld fest, wie lange Ihr bleiben wollt? Wie findet Ihr mit Euren Partnern eine Einigung, mit der beide einverstanden sind?

Wir entscheiden da gar nichts spontan, ich finde das ehrlich gesagt auch schlimm. Die Verwandtschaft gehört doch dazu, was haben da manche nur für ein Problem damit? Und man sieht sie doch nicht täglich, warum kann man das dann nicht spontan entscheiden?

Im Übrigen finde ich es sehr komisch, wenn man, nur weil es vorher so vereinbart war, dann einfach aufsteht und gehen will. Selbst das sollte man doch vorher mit dem Partner irgendwie nochmal absprechen über ein Zeichen und nicht einfach aufstehen. Das ist unhöflich! Zudem ist es aus meiner Sicht auch eine Gewöhnungssache und eine Sache der Bereitschaft, wenn man etwas länger bei der Familie bleibt. Man kann das doch durchaus mal trainieren und wenn man die Familie mag, dürfte das kein Problem sein.

Ich kann deinen Freund da sehr gut verstehen, ich würde da auch vorher nichts ausmachen. So etwas hat mir auch noch nie jemand vorgeschlagen und ich würde es auch nie vorschlagen. Mir käme es dann so vor, als würde mein Partner meine Familie nicht mögen, wenn er mir schon vorher sagen würde, dass er aber nur zwei Stunden maximal bleiben will.

Ich finde es schon ein bisschen komisch, wenn man vorher eine Zeit ausmacht, wann man wieder gehen will. Bei uns ist es eigentlich so, dass wir hingehen und dann eben bleiben, bis einer gehen möchte oder bis wir beide gehen möchten. Manchmal haben wir dann auch noch einen Termin und dann spreche ich es auch mal an, sodass mein Partner dann merkt, dass es kurz davor ist und wir wirklich gehen müssen. Mein Partner redet nämlich wahnsinnig gerne und bekommt es dann nicht mit, wenn es zeitlich mal wieder knapp wird.

Vorher machen wir aber nichts aus und ich finde es auch schlimm, wenn dann einfach einer aufsteht und gehen will oder eine Diskussion beginnt. Das klingt irgendwie danach, dass man die Verwandtschaft nicht so wirklich mag und deswegen schnell wieder los will.

Man kann sich da auch keine Zeit ausmachen, weil es eben dann auch interessant sein kann und dann kann man ja nicht einfach das Gespräch mit dem länger bleiben wollen am Tisch vor der Verwandtschaft besprechen. Generell sollte man da einfach bleiben und sich dem Ganzen auch mal aussetzen und da nicht vorher eine Zeit ausmachen.

Ich kann es irgendwie auch nicht verstehen, warum man vorher die Zeit festlegen möchte, wie lange der Besuch bei der Verwandtschaft maximal dauern darf und dass man nach kurzer Zeit wieder gehen möchte. Das kann man machen, wenn man noch einen Termin hat und darum nicht so lange bleiben kann. Aber sonst kann ich deinen Freund auch verstehen, dass er spontan entscheiden möchte, wie lange ihr bleibt.

Wenn du sagst, dass man ja länger bleiben kann, wenn es schön ist, dann ist doch auch wieder ein Diskussionspotential da, wenn es einem gefällt, der andere aber trotzdem gehen möchte. Ich mache es also auch so, dass ich die Dauer des Besuchs spontan festlege, wenn ich nach dem Besuch nichts weiter vorhabe.

Ich kenne es von einer ehemaligen Beziehung auch so, dass mich mein damaliger Partner immer zu Verwandtschaftsbesuchen mitschleifen wollte. Wirklich leiden konnte ich das nicht und habe auch immer versucht, mich davor zu drücken. Die Leute waren zwar ganz ok, aber ich habe mich dort total gelangweilt und ich empfand es auch als sinnlos, dort mitzukommen, weil es ja nicht meine Verwandten waren, sondern seine. Mich hat mit diesen Leuten gar nichts verbunden und die haben mich auch immer bedrängt, dass ich öfters kommen soll usw. Das fand ich richtig schlimm.

Bei uns kommt es auf den Verwandten an, den wir besuchen gehen wollen. Wenn wir beispielsweise einen Verwandten besuchen, wo wir gerne sind und die Kinder auch dort gerne sind und den Kindern dort nicht so schnell langweilig werden kann, dann sprechen wir uns vorher nicht ab, wie lange wir dort bleiben wollen. Wir entscheiden dann immer spontan, wann wir gehen wollen, es sei denn, wir haben nicht so viel Zeit, dann sprechen wir uns schon ab, wann wir gehen.

Wenn wir aber einen Verwandten besuchen, wo ­mein Mann oder ich keine Lust ­haben, lange dort zu bleiben, dann versuchen wir schon meist abzusprechen, wann wir wieder gehen. Wenn ich beispielsweise keine Lust habe meinen Mann seinen Verwandten zu besuchen, weil ich es dort langweilig oder desgleichen finde, dann versuche ich schon ihm zu sagen, dass wir aber nur eine Stunde bleiben und dann wieder gehen. Und eigentlich klappt das ganz gut. Es sei denn, er findet es gerade ganz lustig dort oder er ist in einem tiefen Gespräch verwickelt, dann hat sich das ja eh gegessen.

Wenn er aber sagt, dass er nicht lange bei meinen Verwandten bleiben möchte, dann versuche ich mich auch meist daran zu halten, dass wir angesprochen ­habe, dass wir nur eine Stunde oder desgleichen bleiben. So klappt das auch ganz gut, es sei denn, ich verquatsche mich und bin in einem Gespräch vertieft oder ich finde es gerade ganz toll, sodass ich auch auf dem Stuhl oder Couch versacke und keine Lust habe los zu gehen.

Aber im Großen und Ganzen legen wir meist nicht fest, wie lange wir bei unseren Verwandtschaftsbesuchen bleiben. Und wenn wir dies machen, dann finden wir auch meist eine Einigung.

Ich spreche eigentlich nie vorher mit meinem Mann ab, wie lange wir bei der Verwandtschaft bleiben werden. Wir haben allerdings einen gemeinsamen Sohn von fast vier Jahren, der auch regelmäßige Schlafzeiten haben soll, damit er nicht aus dem Rhythmus kommt. Daher ist klar, dass wir nicht länger als 20 Uhr irgendwo bleiben. An Weihnachten haben wir eine kleine Ausnahme gemacht, aber ansonsten halten wir uns immer an diese Abmachung. Das machen wir schon seit der Geburt unseres Sohnes so und es ist dabei auch egal, ob wir nun meine Verwandten oder die Verwandten meines Mannes besuchen. Ich muss schon sagen, dass ich meine Verwandtschaft schon ein bisschen lieber besuche, aber das ist irgendwie auch verständlich, da ich ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Familie habe.

Ich finde, dass es besser ist, wenn man spontan entscheidet, wie lange man bleiben möchte. Auch wenn man die Verwandtschaft nicht allzu gerne mag bzw. auch etwas gelangweilt ist, sollte man dem Partner zuliebe schon ein wenig Zeit mit seinen Verwandten gönnen. Er scheint sich da ja auch sehr wohl zu fühlen und findet es bestimmt nervig, wenn schon von vorneherein feststeht, dass man nur eine oder zwei Stunden bleibt. Gerade wenn es lustig ist, möchte man gerne noch ein wenig bleiben und ich kann das auch sehr gut nachvollziehen. Zudem finden solche Besuche bei der Verwandtschaft wohl auch nicht jeden Tag statt. Man kann ja auch dort immer noch kurz besprechen, wann man ungefähr los möchte. Dass man lediglich eine Stunde bleibt und dann sofort aufspringt und losziehen möchte, kommt echt nicht sonderlich gut an, wie ich finde. Wirkt auf mich auch irgendwie so, als wolle man so schnell wie möglich weg von der Familie.

Es kommt doch definitiv darauf an, warum man jemanden besucht und auch, wo er wohnt. Ich mag es zwar auch nicht, stundenlang in der Wohnung von Verwandten und Freunden zu sitzen, aber wenn ich nun drei, vier und mehr Stunden wohin gefahren bin, gehe ich nicht nach einer oder zwei Stunden wieder nach Hause und somit bleibt es nicht aus, dass man dann auch länger bleibt. Es ist für mich dann aber auch immer ganz gut, wenn man eine Möglichkeit zum Rückzug hat und dann erst einmal von der Verwandtschaft Abstand haben kann. Immerhin ist man dann ja auch durchaus von der Fahrt platt.

Bei Verwandten in der Nähe ist es für mich aber auch selbstverständlich, mal etwas länger zu bleiben und wenn es das nicht sein kann, ist es eine Überlegung wert, ob man nicht mehrmals, aber eben dann immer nur ein, zwei Stunden dorthin fährt. Ich denke, wenn Du zu Deinen Eltern gehst, wirst Du da auch nicht gern nach ein, zwei Stunden zum Gehen von Deinem Freund aufgefordert werden, oder? Und wenn Dir der Verwandtschaftsbesuch seitens Deines Freundes nicht passt, solltest Du dann doch eher zu Hause bleiben, und Deinen Freund allein gehen lassen.

Wenn an dem Tag noch etwas anderes geplant ist und mein die Zeit ein wenig im Auge behalten muss, finde ich es durchaus in Ordnung wenn man vorher darüber redet, wie viel Zeit man für den Besuch einplant. Ansonsten finde ich es ziemlich blöd, da im Vorfeld fest zu legen dass man nur zwei Stunden bleibt.

Selbst wenn ihr vorher vereinbart nach zwei Stunden wieder zu fahren, sitzt du dann die ganze Zeit da, starrst auf die Uhr und springst nach genau zwei Stunden auf? So etwas kann man doch ganz spontan planen; es kommt ja auch darauf an, was für Verwandte das sind. Mir würde im Leben nicht einfallen meinem Freund zu sagen, dass ich bitte nach zwei Stunden wieder abhauen will, wenn wir Verwandte von ihm besuchen. Genauso fände ich es total blöd, wenn er schon vor dem Besuch quasi plant wieder nach Hause zu fahren.

Je nachdem wie der Besuch läuft kann man sich doch zwischendurch kurz absprechen, da braucht man doch auch nicht diskutieren. Wenn nun einer unbedingt nach Hause will, der andere aber gerne noch bleiben würde kann man sich doch auch dann erst absprechen, dass man noch so und so lange bleibt, aber im Vorfeld eine Zeit fest legen? Nein, das kann ich nicht verstehen und ich würde dann auch ziemlich stur bleiben.

Also wir entscheiden auch vorher immer wie lange wir ungefähr bleiben. Also jetzt nicht auf die Minute genau, aber halt doch dass wir einen gewissen Zeitplan haben. Mein Mann ist auch nicht unbedingt der Typ für Verwandtschaftsbesuche und wenn wir dann doch mal einen machen, dann machen wir uns eben aus wie lange wir ungefähr bleiben. Wenn es dann mal eine Stunde länger ist, ist es auch kein Problem, aber das wir halt ungefähr so einen Plan haben. Das zählt aber nur wenn wir irgendwo eingeladen sind.

Wenn jetzt zu uns Verwandtschaftsbesuch kommt ist es kein Problem. Wenn es meinem Mann zu viel wird dann geht er einfach mal eine Runde durchs Haus. Im Winter nachheizen, oder setzt sich mal zum Computer. Meine Verwandten kennen ihn ja doch schon gut und von dem her ist es auch kein Problem. Und oft dauert es eh nicht lange und er stoßt wieder zu uns.