Führt Unterforderung im Job zu Unzufriedenheit?

vom 14.01.2013, 18:46 Uhr

In einem anderen Thread hatte ich ja schon darüber berichtet, dass ich derzeit unzufrieden in meinem Job bin. Allerdings kann ich nicht wirklich sagen, woran das liegt, denn jeder andere würde mich vermutlich um diesen Job beneiden. Immer pünktlich Feierabend, das Betriebsklima stimmt und ich habe einen Anfahrtsweg von gerade mal 15 Minuten.

Ich habe mich nun die ganze Zeit gefragt, was mich so frustet. Und ich glaube, es könnte eventuell auch daran liegen, dass wir derzeit nicht so viel zu tun haben. Im Grunde habe ich an einem ganzen Tag vielleicht Arbeit für vier Stunden, wenn es hochkommt. Und so kommt natürlich auch mal Langeweile auf. Klar überbrücke ich die, indem ich dann meinen Internetaktivitäten nachgehe, aber irgendwo hat man das Gefühl, dass die Zeit trotzdem nicht vergeht. Andererseits hasse ich aber auch Stress und ein zu hohes Arbeitsaufkommen, denn wenn ich das Gefühl habe, nicht mehr zu wissen, was ich zuerst machen soll, werde ich nervös und fange an, zu hetzen.

Was denkt Ihr, kann eine solche Situation auch zu einer gewissen Unzufriedenheit führen? Bisher hat mich das nie gestört, zumal ich ja dann auch mehr Zeit hatte, Produktberichte im Büro zu schreiben. :wink:

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe vor kurzem von dem sogenannten Bore-Out-Syndrom gelesen. Dies ist das Gegenteil des Burn-Out-Syndroms und entwickelt sich durch starke Unterforderung. Dies scheint wohl der Beweis zu sein, dass man auch krank werden kann, wenn man nicht genug ausgelastet ist. Bei dir scheint es ja vorübergehend zu sein, aber es gibt ja auch Berufe, da bleibt es stets unspannend. Für mich persönlich wäre das nichts. Ich brauche Action.

» Sunaika » Beiträge: 323 » Talkpoints: 3,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kann deine aktuelle Situation sehr gut nachvollziehen. Ich bin der Meinung das Unterforderung durchaus zu Unzufriedenheit führen kann. Ich kenne das selber ein wenig. Ich habe mal ein eintägiges Praktikum als Autoverkäufer durchgeführt. Dort hatte ich den Morgen ganz gut zu tun, doch ab etwa 12 Uhr hatte ich nichts mehr zu tun. Immerhin musste ich noch vier Stunden in dem Betrieb bleiben. Ich hatte aber die ganze Zeit lang nichts zu tun, das mag jetzt vielleicht komisch klingen, aber es war viel anstrengender als wenn ich aktiv eine Aufgabe gehabt hätte.

Man langweilt sich die ganze Zeit über und sucht sogar nach einer Aufgabe. Ich habe mich damals dann ein wenig über Automodelle im Internet informiert. Es war trotzdem noch recht langweilig. Am liebsten hätte ich Kunden betreut, oder Papierkram erledigt. Wenn aber nichts ansteht, kann man auch nicht viel machen. Wenn du dich weiterhin unterfordert fühlst und auch das Internet für private Zwecke nutzen darfst, könntest du dich ja in Foren beteiligen oder Browsergames spielen und ein wenig Zeit tot schlagen. Tue das aber auch nur dann wenn du es auch darfst. Wenn dein Chef dich entlässt bist du nämlich nur noch mehr unterfordert! :lol:

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» marc25341 » Beiträge: 297 » Talkpoints: 0,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich war in meinen diversen Jobs schon sowohl über- als auch unterfordert und ich muss sagen, zu wenig oder nur ganz simple Sachen zu tun zu haben, finde ich mindestens ebenso frustrierend wie ständiger Druck und zu hohe Ansprüche. Aus dieser Unzufriedenheit heraus habe ich sogar einen Job gekündigt.

Auch wenn es verlockend klingen mag, fürs Herumsitzen bezahlt zu werden, so ändert es ja nichts daran, dass man an seinem Arbeitsplatz festhängt und die Stunden zum Feierabend zählt. Falls ich jemals wieder die Hälfte der Zeit im Internet surfen "muss", weil ich mittags mit dem Tagesgeschäft fertig bin, wende ich mich an meinen Chef mit der Bitte um mehr Arbeitsaufkommen. Gelegentlich ruhige Zeiten im Job sind schon in Ordnung, aber dauerhafte Unterforderung kann ganz schön auf die Nerven gehen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Natürlich kann sich aus Unterforderung eine Unzufriedenheit ergeben. Schließlich kann man schon ziemlich unzufrieden werden, wenn man nichts zu tun hat und den halben Tag nur herum sitzt und im Internet dann eine Beschäftigung finden muss.

Sicherlich kann es aber auch daran liegen, dass du nun einen Grund dafür suchst, nicht mehr dort arbeiten zu wollen. Schließlich willst du ja mit deinem Freund zusammenziehen und vielleicht willst du dir deinen Job ja jetzt nur ein bisschen schlecht reden.Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es auch nicht gerade angenehm ist, wenn man sich immer nur langweilt. Ich würde dann wahrscheinlich nach mehr Arbeit fragen oder mir einen neuen Job suchen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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