Berufswahl nur an Verdienstmöglichkeiten festmachen?
Ich habe in meinem Bekanntenkreis einige junger Menschen, die eine Ausbildungsstelle ab Sommer dieses Jahres suchen. Einige sind auch schon fündig geworden. Aber ich wundere mich doch immer wieder, dass es oft gar nicht der Wunschberuf ist, den sie dann letztendlich doch erlernen. Denn oft wird der Ausbildungsberuf schon danach ausgesucht, was man erst einmal in der Ausbildung als Ausbildungsvergütung bekommt und dann auch noch danach, was man dann nach der Ausbildung bekommt.
Beispielsweise ist die Tochter einer Freundin eigentlich die geborene Friseurin. Aber sie hat wohl erfahren, was man in diesem Beruf verdient und nun sucht sie krampfhaft nach einer Ausbildungsstelle, wo man wenigstens nach der Ausbildung mehr bekommt als wenn sie Friseurin ist.
Habt ihr euren Beruf auch nach den Verdienstmöglichkeiten fest gemacht oder habt ihr das erlernt, was ihr schon immer wolltet? Denkt ihr, dass man einfach eher an das Geld denken sollte oder eher daran, dass man seinen Traumberuf hat?
Die Verdienstmöglichkeiten und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sollten schon eine Rolle bei der Wahl der Ausbildung eine Rolle spielen. Es nützt nichts, wenn man sich in der Ausbildung oder im Beruf voll entfalten kann, man aber entweder keinen Job bekommt oder nicht genug verdient, um davon zu leben.
Gleichzeitig sollte man aber auch nicht seine Interessen völlig über den Haufen werfen. Man sollte auch schauen, dass man eine Ausbildung oder einen Beruf ergreift, mit dem man einigermaßen zufrieden sein kann. Man verbringt doch schon sehr viel Zeit auf der Arbeit, und wenn man daran überhaupt kein Interesse hat, kann das sehr schnell zu Schwierigkeiten führen.
Ich gehe mal davon aus, dass es die meisten Menschen schaffen, einen Kompromiss zwischen eigenen Interessen,Chancen auf den Arbeitsmarkt und Bezahlung finden. Vielleicht wird es nicht der Traumjob, aber das ist meistens auch nicht so schlimm. Und nicht selten stellen Menschen fest, dass der eigentliche Traumjob ganz anders ist, als sie ihn sich vorgestellt haben. Echte Selbstverwirklichung im Job ist sowieso selten, das kann man sich aber auch für seine Hobbies aufheben.
Es ist natürlich eine schwierige Entscheidung, die man da in einem eigentlich noch recht jungen Alter treffen muss. Es sollte irgendwie beides eine Rolle spielen, der Verdienst und auch die persönlichen Interessen sollten sich möglichst zu einem Traumberuf zusammenfügen können. Aber gerade heute ist dies kaum mehr möglich. Man sollte nach Möglichkeit aber schon darauf achten, dass man einen Beruf erlernt, der einem auch Spaß macht, wenn man schon den Traumberuf aufgrund der geringen Verdienstmöglichkeiten nicht in Betracht zieht. Ich habe bei meiner Berufswahl auch einen Kompromiss geschlossen und bin eigentlich ganz zufrieden damit.
Natürlich sollte man auch die Verdienstmöglichkeiten sehen, aber man muss eben auch etwas lernen, was man später noch machen will. Es bringt ja nichts, wenn man sich immer zur Arbeit quälen muss und sein Leben nicht froh wird. Die Ausbildung kann man ja aber als Grundstein sehen und man sollte eine haben, kann ja aber dann auch in anderen Berufen arbeiten. Deswegen würde ich mir über eine falsche Wahl keine Gedanken machen.
Man sollte schon einen Blick auf den Verdienst werfen, in dessen Beruf man sich später mal anstellen lassen will. Ich finde es richtig, wenn man sich vorher schon informiert, wie es um den Verdienst gestellt ist. Wer rackert sich schon gerne den ganzen Tag ab und bekommt dann verhältnismäßig wenig Geld? Keiner. Allerdings sollte man sich nicht nur auf das finanzielle beschränken. Ich würde keinen Beruf ausüben wollen, in dem ich zwar sehr viel Geld verdiene, aber mir die Arbeit absolut keinen Spaß macht. Was bringt mir haufenweise Geld, wenn ich absolut nicht glücklich mit meinem Beruf bin. Es gilt also die goldene Mitte zu finden.
Mein Traumberuf, den ich als Kind hatte, wird auch recht schlecht bezahlt. Das war auch einer der Gründe warum ich mich dann letztendlich doch für einen anderen Ausbildungsberuf entschieden habe. Man muss auch ein wenig in die Zukunft schauen und sich an den Fingern abzählen, was für Kosten auf einem zukommen. Wenn man im Begriff ist ein Haus zu erben muss man dieses ja auch irgendwie finanzieren können, wenn man es halten will. Plant man ein paar Kinder muss man diese auch ernähren können. Natürlich sind wir keine Hellseher und wissen alles über unser Zukunft, aber manches kann man sich schon zusammenreimen.
Also ich habe 2004 eine Erzieherausbildung angefangen und im Februar 2006 dann beendet, weil ich gemerkt habe, dass es nicht MEIN Beruf ist. Bis September 2008 habe ich dann praktisch eine Auszeit genommen und mich für verschiedene Berufe interessiert und auch reingeschnuppert.
Bevor ich zu meinem Traumberuf kam, habe ich mich auch das ein oder andere mal hingesetzt und nachgeforscht in welchen Berufen man am meisten verdient. Wer macht das nicht? Allerdings finde ich sollte man wirklich genau hinschauen, ob man den Beruf nur wegen des Geldes wegen macht oder weil es wirklich DER Beruf ist, den ich in 20 Jahren immer noch ausübe.
Im September 2008 fing ich eine Ausbildung zur Familienpflegerin an, weil ich in den zwei Jahren davor gemerkt habe, das dies einfach mein Beruf ist. Ich hatte aber kaum angefangen, da wurde ich Schwanger. 2010 habe ich die Ausbildung noch einmal angefangen und bin nun in den letzten Monaten meines Anerkennungsjahres. Ich bin einfach glücklich mit meiner Wahl.
Ich muss aber sagen, es gibt Momente, da erwische ich mich, wie ich als am PC nach Weiterbildungsmöglichkeiten suche um hinterher etwas mehr Geld zu verdienen. Denke, das ist halt einfach drin. Schließlich wird auch alles immer teurer.
Ich habe meine Ausbildung nicht nach dem späteren Verdienst ausgesucht, aber danach, wie flexibel ich danach bin und ob ich damit auch Jobs finden kann. Gerne hätte ich etwas kreatives gelernt, aber letztlich habe ich mich dann doch für einen kaufmännischen Beruf entschieden, weil man da einfach besser fündig wird auf dem Jobmarkt.
Ich finde es allerdings gar nicht dumm, auch den Verdienst miteinzubeziehen. Immerhin möchte man ja anschließend auch von dem Beruf leben können und gerade Friseure verdienen wirklich nicht sehr gut. Ich kann also schon verstehen, wenn man das als Kriterium mit einbeziehen möchte, um das sicherzustellen.
Als ich diesbezüglich noch unerfahren war, wollte ich auch immer Friseurin werden. Im Nachhinein bin ich natürlich froh, einen anderen Beruf erlernt zu haben, denn wie es hier auch schon erwähnt wurde, in diesem Beruf verdient man unter Umständen so wenig, dass man noch ergänzende Leistungen beantragen muss, um seinen Lebensunterhalt zu sichern. Ich kenne einen solchen Fall.
Später dann, als ich in das jugendliche Alter kam, habe ich mich dann für einen Job im Büro entschieden. Allerdings hatte ich mir damals noch keine Gedanken über eventuelle Verdienstmöglichkeiten gemacht. Ich wollte einfach nur ins Büro, weil ich mich nicht gerne bewege und daher ein Bürojob eben optimal ist.
Wenn ich heute aber noch mal einen Job suchen müsste/würde, würde ich mich auch vorher schlau machen, wie welche Berufe in welcher Region bezahlt werden. Denn wenn man schon wechselt, möchte man sich ja auch irgendwo verbessern.
Natürlich sollte man bei der Arbeit auch nach dem Verdienst gucken, da die ein wirklich wichtiger Aspekt ist.Jedoch auf kurz oder lang gesehen sollte man immer Spaß am Beruf haben und die Arbeit gern verrichten, denn es würde ja keinen Sinn machen etwas zu tun auf das man überhaupt keine Lust hat. Deshalb sollte es im Beruf auch eine gute Abwechslung geben. Kurz gesagt: Es muss eine richtige Mischung aus Gehalt und Spaß bestehen.
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