Gibt es "Liebe" unter Hunden?
Wir gehen jede Woche mit einem anderen Labrador Gassi und man muss sagen, dass sich unsere Hunde von Anfang an gut verstanden haben. Es sind beide Labradore. Da sie sich so gut verstanden haben, wenn man sich gesehen hat, haben wir es eingebürgert, dass wir uns eben jede Woche treffen und dann mit den Hunden laufen. Sie tollen dann immer zusammen rum, spielen, schmusen und baden zusammen. Das mit dem Schmusen fängt schon an, wenn wir einen Hund abholen, dass dann erstmal mit der Schnauze Kontakt aufgenommen wird. Das sieht dann wirklich so aus, als wenn sie sich küssen. Dann kommt auch die Zunge dazu und der andere wird um die Schnauze abgeschleckt.
Nun ist es so, dass meine Hündin läufig war und das roch der Rüde schon paar Tage vorher. Es war nicht die Regel, dass sie läufig wird, doch es war eben nun so. In der Läufigkeit haben wir uns nicht getroffen, also vier Wochen Pause plus eine zur Sicherheit. Bei dem Treffen vor der Läufigkeit wollte er meine Hündin dringend besteigen. Das selbe Bild bot sich dann nach der Läufigkeit weiterhin. Wir sind nun einen Monat nach Abschluss der Läufigkeit und er will immer noch drauf. Meine Hündin lässt ihn aber eigentlich nicht, auch wenn er es immer wieder versucht. Sie dreht sich dann weg, manchmal kommt ein kleines Bellen raus und ab und zu ein Beißen, aber nicht so wirklich, denn er lässt nicht ab.
Heute war es so, dass er sie von vorne besteigen wollte. Schon die Freude in den Augen dass sie abhält, jedoch war es eben die falsche Seite und das dreimal. Man muss aber dazu sagen, dass das Geschlechtsteil nicht mal draußen war. Wenn er hinten drauf ging, war es zwar heraußen, jedoch war er gute 20 Zentimeter vom Ziel entfernt. Es ist auch nicht so, dass er dauernd drauf will, mal hat er seine Minuten wo er einfach nicht mehr los lässt und dann spielen sie wieder oder machen sonst was.
Warum will er dauernd drauf? Riechen kann sie eigentlich nicht mehr so gut, wie er es gerne hätte. Kann ein Hund wissen, wie das mit dem Akt geht, wenn er es noch nie gemacht hatte? Warum wehrt sich mein Hund nicht wirklich, dass sie ihn einmal richtig beißt und die Fronten geklärt sind? Kann meine Hündin auch außerhalb der Läufigkeit schwanger werden? Falls es wichtig ist, meine Hündin ist drei Jahre alt und unser Freund sechs Jahre. Bei anderen geht er nicht so ran, wie bei uns.
Der Rüde zeigt damit sein Dominanzverhalten. Es hat nichts mit "Liebe" zu tun. Er will deiner Hündin zeigen, dass er das Sagen hat. Er scheint ein sehr dominantes Kerlchen zu sein. Auch wenn die Hunde sich sehr gut verstehen, wird da keine Liebe im Spiel sein und Hunde bespringen sich, wenn sie ihre Dominanz zeigen wollen auch außerhalb des Deckaktes. Bei diesen Hunden ist es wie eine Scheinträchtigkeit beim Weibchen. Es ist ein Hormonüberschuss, der sie dazu bringt dominant zu sein.
Dass er dominant ist, das kann gut sein. Seine Besitzer sagen auch, dass er im Moment ein wenig schwierig ist. Er hört nicht mehr an der Leine und pöbelt auch so ziemlich viel, was eigentlich nicht seine Art ist. Wie kann man das in den Griff bekommen, denn ich möchte auf die Treffen nicht verzichten. Eigentlich tut es meinem Hund gut und ich verstehe mich mit den Leuten auch gut, auch wenn ich immer mit der Tochter gehe. Manchmal regt es sie schon auf, wenn er dann gar nicht mehr aufhört.
Ich hoffe mal schwer, dass Tiere wissen, wie der Geschlechtsakt funktioniert, auch wenn sie ihn noch nie gemacht haben. Sonst sähe es schlecht aus mit der Arterhaltung. Früher oder später dürfte den allermeisten dämmern, was wo rein muss, damit was geht. Wozu hat man denn instinktgesteuertes Verhalten? Wie das mit der Läufigkeit und so funktioniert, kann ich auch nicht sagen und empfehle ein solides Fachbuch oder den Rat eines Tierarztes.
Generell glaube ich nicht, dass Tiere den Paarungsakt mit Gefühlen der "Liebe" gleichsetzen. Das wird von ihren Menschen wohl eher in das doch recht eindeutige und ungefilterte Gebaren ihrer vierbeinigen Freunde hinein interpretiert, damit es ihnen weniger peinlich ist.
In das natürliche Verhalten von Tieren menschliche Emotionen und Handlungen wie "Küssen" oder "Liebe" hinein zu interpretieren, bietet meines Erachtens generell nichts weiter als ein Minenfeld voller Missverständnisse. Ich bin durchaus der Meinung, dass viele Tierarten Gefühle haben können, aber wie sie diese zeigen, hat oft mit menschlichem Verhalten nicht viel zu tun. Ich finde es problematisch, Haustiere zu sehr zu vermenschlichen. Für ihre Halter mögen sie ihre Freunde oder gar ihr Kindersatz darstellen, aber das ändert nichts daran, dass ihre Motivation und ihre Wahrnehmung der Welt mit der unseren nicht viel zu tun hat.
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