Anglizismen eindeutschen - Klingt es komisch?

vom 12.01.2013, 21:19 Uhr

Neulich habe ich gehört, wie jemand etwas als eher schlecht bewertet hat und sagte: "Das ist ja nicht so der Brenner!" Mir blieb erst mal die Spucke weg. Dann habe ich eine Weile überlegen müssen, ob er wirklich den Satz "Das ist nicht so der Burner" ins Deutsche wörtlich übersetzt hat. Aber nachdem ich das mit dem Brenner in dem Zusammenhang noch nicht so gehört hatte, muss er es wohl übersetzt haben.

Was haltet ihr von dem Spruch? Kennt ihr den schon? Findet ihr es auch albern oder unfreiwillig komisch, wenn jemand Anglizismen wörtlich ins Deutsch übersetzt, nur um kein englisches Wort sagen zu müssen? Oder gibt es andere Gründe für so einen Sprachgebrauch? Macht ihr das vielleicht auch? Gibt es dafür einen Fachausdruck?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Sicherlich hört es sich seltsam an, wenn man die mittlerweile gebräuchlichen Anglizismen "eindeutscht". Wir haben uns doch mittlerweile an Dinge wie Pommes Frittes, Pullover, Clutch, High-Heels und sowas gewöhnt. Trotzdem hört es sich lustig an, soviel steht fest, weil es einfach ungewohnt ist.

Dennoch muss ich an dieser Stelle auf jeden Fall erwähnen das es grausam ist, wie unsere deutsche Sprache "verhunst" wird. Sicherlich ist die deutsche Sprache mittlerweile durch viele andere Sprachen geprägt, aber es ist doch schrecklich das es, wenn es so weiter geht, bald kaum noch eine eigenständige deutsche Sprache gibt, wenn selbst im Duden schon Begriffe wie Smartphone als deutsch angenommen werden.

Der Verbleib der deutschen Sprache ist sicherlich fraglich wenn das ganze so weiter geht. Auch wenn ich mich frage in welche Richtung wir denn gehen sollen. Immerhin integrieren wir hauptsächlich Englisch in unsere deutsche Sprache, obwohl es doch eigentlich eher sinnvoll wäre eine Sprache zu integrieren, die von wesentlich mehr Menschen gesprochen wird, oder nicht ?

fest steht das Anglizismen hauptsächlich aus der Zeit des zweiten Weltkriegs stammen. Dort wurde der Grundstein gelegt, um die deutsche Sprache immer weiter zu unterwandern, was bis heute ja auch gut gelungen ist! Ich frage mich für meinen Teil nur wann wir chinesisch in der Schule lernen...

» Frank The Tank » Beiträge: 350 » Talkpoints: 44,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge


"Das ist nicht so der Burner" ist beileibe kein Anglizismus, sondern ein merkwürdiger Mischmasch aus Deutsch und Englisch, wie er gerne mal vorkommt. "Handy" ist ja auch kein englisches Wort für "tragbares Telefon", da haben sich die Werbefuzzis lediglich gewaltig vertan. Ich weiß nicht mal, ob die Engländer oder US-Amerikaner das Wort "Burner" überhaupt in dem Zusammenhang verwenden, wie es in Deutschland immer wieder mal passiert, oder ob das mal wieder eine Fehlübersetzung oder gar eine rein deutsche Erfindung ist. In dem Zusammenhang wundert mich gar nichts mehr.

Ich finde sowohl unnötige Anglizismen als auch ihre wörtlichen Übersetzungen ins Deutsche reichlich albern. Besonders oft fällt mir beispielsweise der Ausdruck "am Ende des Tages" ein, der ebenfalls eine wörtliche Übersetzung aus dem Englischen darstellt, und sich allmählich ins Deutsche einbürgert. Früher hat man eher Begriffe wie "unter dem Strich", oder "als Endergebnis" verwendet, um den gleichen Sinn auszudrücken.

Ich glaube ebenfalls, dass die meisten Leute diese Sprüche und Ausdrücke nur nachplappern bzw. übernehmen, weil sie sie lustig finden, und weniger, um ein Zeichen gegen Anglizismen zu setzen. Für mich sind derlei wörtliche Übersetzungen also eher ein Versuch, sich originell und humorvoll auszudrücken.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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