Gliederung / Stoffsammlung: Wie wichtig ist sie für euch?
Ich habe heute eine Klausur geschrieben, bei der es um die Erstellung eines längeren Textes ging, der einen Rechtsfall nach einem bestimmten Schema analysieren sollte. Erst dabei ist mir wieder aufgefallen, wie wichtig mir persönlich eine Gliederung ist, die nicht nur Überschriften beinhaltet, sondern auch schon in Stichpunkten ausführt, was ich später schreiben möchte. Das hilft mir einfach, um dann später in einem Rutsch schreiben zu können, ohne dazwischen noch einmal irgendetwas im Klausur- oder Gesetzestext nachschauen zu müssen.
Allerdings kenne ich gerade aus der Schule, aber auch aus dem Studiengang, viele Leute, die seufzen, wenn der jeweilige Korrektor eine Gliederung verlangt, weil diese für sie nur einen Einschnitt in ihre zur Verfügung stehende Zeit bedeutet und absolut unnötig wäre. Hauptargument ist hier wohl auch oft, dass die Ideen erst mit dem Schreibfluss kommen und sich beim Schreiben oft ganz neue Gedanken ergeben, die man mit dem vorherigen Erstellen einer Gliederung im Vorhinein abtöten würde. Manche dieser Leute schreiben dann zwar vor der Klausur eine Gliederung, halten sie aber möglichst minimalistisch und in allgemeinen Worten, Andere wiederum erstellen ihre Gliederung nach Beendigung ihres Textes an dessen Vorlage und stellen damit einzig den Korrektor zufrieden.
Wie haltet ihr das? Wie wichtig ist es euch, einen längeren Text vorher zu gliedern? Hilft euch das beim Gedankenaufbau? Oder seht ihr eine Gliederung auch eher als ein notwendiges Übel? Was sind eure Argumente für die jeweilige Position?
Ich hasse es Gliederungen zu schreiben. Ich weiß nämlich nie, was mir so einfällt und wenn es wirklich sein muss, gucke ich, was ich zusammengetragen habe und schmiere die Gliederung ans Ende. Ich habe deshalb früher auch dann mehrere Klausurbögen für verschieden Aspekte gehabt, die ich dann später passend zur Gliederung durch nummeriert habe. Bei Klausuren, die einzelne Aufgabenstellungen enthielten und gar keine Gliederungen verlangten, habe ich auch oft Aufgaben in einem Rutsch zusammengefasst, weil ich meine Gedankengänge nicht auftrennen konnte. Ich bin halt ein Chaot.
Die Hausarbeiten, die ich bisher immer geschrieben haben, sind aus einer Mischform entstanden. Schon beim Lesen der Lektüre zu einem Thema habe ich im Kopf eine Gliederung entwickelt. Das war nur eine grobe Vorstellung davon, was ich zu welcher Stelle unbedingt sagen will und welche Punkte ich lieber weglasse. Ich habe die Punkte aber nicht als starr betrachtet, sondern als flexibel. Die Gliederung habe ich nicht als festen Rahmen, sondern als Gummiband aufgefasst.
Zum Glück hatte ich seitens der Dozenten immer freie Hand, sodass ich nicht dazu gedrängt wurde, vorab eine feste Gliederung zu erstellen. Trotzdem sollte man natürlich eine These und ein festes Ziel in der Ausarbeitung vor Augen haben. Es gibt keine schlechteren Arbeiten als die, in der der Autor den roten Faden verliert.
Auch beim Schreiben sind mir viele Ideen gekommen und dank der Freiheit konnte ich zum Beispiel neue Unterpunkte einfügen. Hinzu kommt, dass einige Dinge bei näherer Betrachtung einen Exkurs wert waren, was man vorab noch gar nicht geahnt hat. Von daher sehe ich ein, dass eine Gliederung sinnvoll ist. Diese soll aber bitte keinen zeitlichen Zwängen und künstlichen Beschränkungen unterworfen sein.
Wenn ich einen Aufsatz in Deutsch schreibe, für den ich mehr als die gewöhnlichen zwei Schulstunden Zeit habe, dann nehme ich mir meist auch erst einmal ein leeres Papier und mache ein Brainstorming. Ich schreibe darauf dann alles, was mir zu dem jeweiligen Thema einfällt. Wenn ich einen Text vorliegen habe, dann mache ich mir meistens Notizen am Rand und kennzeichne Stilmittel oder ähnliches. Ich habe immer ein wenig Panik, dass ich es beim zweiten Lesen schon wieder vergessen habe, was ich zu diesem oder jenem Absatz schreiben wollte und deswegen ist es mir auch lieber, wenn ich es mir gleich aufschreibe.
Ich kann aber auch das Argument verstehen, dass viele Ideen und Gedanken erst aufkommen, wenn man ein wenig geschrieben hat. Das ist bei mir auch oft so. Wenn es richtig gut läuft, dann muss ich auch nur noch selten einen Blick auf den Text beziehungsweise mein Blatt mit den Notizen werfen, dann komme ich meistens mit dem Schreiben gar nicht hinterher, so schnell wie meine Gedanken kommen und gehen. Wenn es aber mal stockt und ich nicht weiter weiß, dann bin ich immer sehr dankbar, dass ich mir von vorne herein Stichpunkte aufgeschrieben habe, auf die ich in dem Moment zurückgreifen kann. Wenn ich dann wieder ein paar Sätze geschrieben habe, kommen meist auch wieder neue Ideen.
Ich denke, es ist einfach eine Sache des Typs, ob man Notizen braucht oder nicht. Ich finde eine Mischung aus beidem, Notizen und dann einfach los schreiben ohne weitere Struktur, am geeignetsten, aber das gilt eben nur für mich. Bei anderen kann das anders aussehen.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-207031.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Pappteller statt normaler Teller 3940mal aufgerufen · 13 Antworten · Autor: Sippschaft · Letzter Beitrag von HaseHase
Forum: Essen & Trinken
- Pappteller statt normaler Teller
- Wie oft mistet ihr Beautyprodukte aus? 2516mal aufgerufen · 14 Antworten · Autor: beere · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Gesundheit & Beauty
- Wie oft mistet ihr Beautyprodukte aus?
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1315mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1357mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1802mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!