Kinder, die im Kindergarten keine Grenzen einhalten

Kinder brauchen Grenzen und fordern diese ja auch ein. Das ist zu Hause genauso der Fall, wie auch in einer Betreuung im Kindergarten oder bei einer Fremdbetreuung. Dieses Grenzen setzen ist ein wichtiger Punkt in der Erziehung, und es ist ja auch so, dass es zur Entwicklung eines Kindes dazu gehört, dass die Grenzen hin und wieder ausgetestet werden. Im Allgemeinen halten sich auch Kinder an die Regeln und damit an die Grenzen, die in Einrichtungen vorgegeben sind. Aber nicht selten erlebt man immer mehr Kinder, die meinen, für die gelten diese Regeln und Grenzen nicht. Auch nehmen sie vielleicht die Erzieher nicht ernst und übertreten da einige Grenzen.

Kennt Ihr solche Kinder, die sich grundsätzlich so verhalten und dadurch vielleicht auch die Gruppen sprengen? Wie geht man in Eurem Kindergarten mit den Kindern um? Sind da vielleicht die Erzieher auch selbst Schuld oder meint Ihr, dass auch die Erziehung vom Elternhaus aus genauso eine Schuld haben kann, wie auch der Charakter des Kindes?

Ja, solche Kinder gibt es auch bei uns ab und zu mal wieder. Die Ursachen sind vielfältig. Da gibt es ganz klassisch die Einzelkinder, deren Eltern versuchen die besten Freunde ihrer Kinder zu sein und sie als freie Bürger zu erziehen. Wenn die Kinder zu Hause keine Grenzen aufgezeigt bekommen und es keine Konsequenzen für störendes Verhalten gibt, dann lernen die Kinder auch nicht, dass sie sich auch mal zurück nehmen müssen. Dann müssen die Erzieher die Schwerarbeit leisten, den Kindern Regeln nahe zu bringen. Wenn da Elternhaus und Erzieher nicht an einem Strang ziehen und total gegensätzliche Erziehungsstile fahren, führt das natürlich zu Komplikationen, die vor allem das Kind ausbadet.

Dann gibt es teilweise auch die Eltern, die super streng und brutal zum Kind sind. Das sind dann Kinder, die die Regeln im Kindergarten deshalb nicht richtig einhalten, weil sie sich im Kindergarten so sicher fühlen und wissen, dass die Erzieher eben nicht brutal werden. Solche Kinder geben dann die erlebte Gewalt oft an die anderen Kinder weiter und beißen, kratzen, treten und hauen die anderen Kinder auffällig viel und uneinsichtig.

Dann gibt es natürlich auch die Kinder, die charakterlich sehr dominant sind oder sehr aufmüpfig und frech sind. Wenn da aber Elternhaus und Kita zusammen halten, dann bekommt man das auch in den Griff. Wenn das Kind mitbekommt, dass die Erzieher den Eltern die Schandtaten nach dem Kita-Tag berichten und die Eltern das Verhalten vor den Erzieher auch als Fehlverhalten bezeichnen und das Kind auffordern, so ein Verhalten künftig zu unterlassen, dann wirkt das bei den meisten Kindern eigentlich mittelfristig. Das liegt einfach daran, dass Kinder den natürlichen Drang haben, den Eltern zu gefallen. Damit kann man bei Kindern im Kindergartenalter noch viel Einfluss nehmen.