Wie Wiedereinsteiger-Kurs sinnvoll gestalten?
Ich weiß nun nicht genau, wie es in Deutschland aussieht, aber in Österreich "müssen / dürfen" Arbeitslose regelmäßig einen so genannten AMS-Kurs machen. Das sind eben Weiterbildungsangebote die vom Arbeitsmarktservice angeboten werden. Vom Prinzip her eine sehr feine Sache und eine sehr gute Idee und ich persönlich habe das Angebot oft sehr geschätzt, da ich mich generell sehr gerne weiter bilde und ich für Seminare und Co oft schon viel Geld ausgegeben habe. Ich hatte dann auch durchaus schon mal das Glück, dass mir das Arbeitsmarktservice ein paar Seminare finanziert hat.
Allerdings gibt es vom AMS aus auch im allgemeinen eher "unbeliebte" Kurse. Unbeliebt sind sie in erster Linie deswegen, weil die Kursteilnehmer diese Kurse nicht freiwillig besuchen und vom Inhalt her nicht gerade besonders prickelnd sind. Einer dieser Kurse ist ein so genannter "Wiedereinsteiger-Kurs" für Mütter die nach der Karenz eben Arbeitslos gemeldet sind. So ein Kurs dauert oft bis zu 12 Wochen, etwa fünf bis sechs Stunden täglich und in diesem Kurs gibt es zum Teil Gruppeneinheiten, zum Teil Einzelcoaching.
In den Gruppeneinheiten werden dann Themen besprochen, wie man eben Familie und Arbeit unter einen Hut bringt, ob man in seinem alten Berufsfeld weiter arbeiten möchte oder doch lieber eine Umschulung machen möchte oder sollte und dergleichen. Auch das ist vom Prinzip oft her durchaus sinnvoll, wobei es bei 12 Wochen Kurs durchaus auch sehr langatmig werden kann.
Nun frage ich mich, wie man solche Kurse möglichst interessant gestalten könnte. Welche Inhalte wären da für euch besonders interessant, was würdet ihr euch in so einer Situation wünschen oder was würde euch helfen? Habt ihr schon einmal so einen Kurs oder so einen ähnlichen gemacht? Was hat euch besonders gut gefallen, was war weniger toll?
Ein Bekannter von mir hat auch mal an einem so ähnlichen Kurs teilgenommen; so was gibt es nämlich in Deutschland auch. Ich weiß allerdings nicht, ob das regelmäßig gemacht wird. Jedenfalls ging es da um Bewerbungsinhalte und darum, was man machen will etc. Und den meisten soll das aber nicht viel genutzt haben, es war eher eine Maßnahme, damit man sagen kann, dass man eben etwas gemacht hat, aber ohne wirklichen Effekt.
Manche sollen da auch schon zum wiederholten Mal dabei gewesen sein. Das Training wird in Deutschland also eher für Langzeitarbeitslose angeboten. Und ich denke, was die Menschen stört, ist eben das Gefühl, dass dieses Training nichts bringt und sie gewissermaßen sinnlos gezwungen werden, daran teilzunehmen. Wobei schon der Zwang allein wahrscheinlich ausreicht, um etwas schlecht zu finden. Die Inhalte sind vermutlich gar nicht das Problem.
@Zitronengras: Genau so ist es. So ein Kurs wird meistens von Langzeitarbeitslosen besucht, in der Regel auch von jenen, in diesem Fall Müttern, die eben noch gar keine Lust haben zu Arbeiten. Ganz verallgemeinern kann man das natürlich auch nicht, es wird auch bestimmt Mütter in diesem Kurs geben, die wirklich gerne einen Job finden würden aber es eben noch nicht geklappt hat.
Wie auch immer. Das Hauptproblem sehe ich auch vor allem darin, dass diese Arbeitslosen eben dazu gezwungen werden. Besuchen sie den Kurs nicht, verlieren sie den Anspruch auf Arbeitslosengeld. Und die Dauer von 12 Wochen ist nun ja auch nicht gerade kurz. Man kann also nur den Fakten ins Auge sehen und es "hinnehmen", wenn man so einen Kurs besuchen muss / darf oder wie auch immer.
Dennoch frage ich mich eben, wie man so einen Kurs, wenn man ihn schon machen muss, wenigstens bestmöglich nutzen kann. Nur die Zeit stillschweigend absitzen ist ja noch lähmender. Bewerbungen werden in so einem Kurs natürlich auch gemeinsam geschrieben und es wird auch auf Bewerbungssituationen vorbereitet. Aber welche Themenschwerpunkte können so einen Kurs aufpeppen und das Bestmögliche daraus machen? Wie kann man junge Mütter, die gerade von der Karenz kommen und eben danach eine voraussichtlich schon längere Zeit lang arbeitslos sind, mögichst motivieren und den Kurs möglichst sinnvoll gestalten? Wie kann man das Beste aus so einem Kurs herausholen?
Ich habe vor einem guten Jahr so einen Kurs für Wiedereinsteigerinnen besucht und ich muss sagen dass der Kurs nicht wirklich sinnvoll war. Der hat eben zwölf Wochen gedauert und es war ehrlichgesagt nicht wirklich hilfreich. Ok, es haben sich Freundschaften gebildet die sich normalerweise vermutlich nicht gegeben hätten, weil oft einfach der Altersunterschied zu groß wäre als das man sich anfreundet, aber das war dann schon das einzig Gute an dem Kurs. Diese Freundschaften halten bis heute und ich bin sehr froh darüber.
Der Sinn und Zweck von diesem Kurs sollte ja sein das man eine entsprechende Arbeit findet. Das wichtigste dabei ist für mich das der Trainer oder die Trainerin passt. Am Anfang hatten wir eine wo der Kurs wirklich nur noch nervig war. Es gab eigentlich keine richtigen Kursinhalte und irgendwie habe ich mich gefühlt wie im Kindergarten. Also das was ich von diesem Kurs erwartet habe war hier auf keinen Fall gegeben. Im zweiten Teil hatten wir dann eine andere Trainerin wo es zumindest ein wenig besser war. Hier haben wir zumindest Bewerbungsunterlagen erstellt und hier auch Hilfe bekommen. Allerdings muss ich hierfür keinen Kurs besuchen.
Wenn man das Kursprogramm durchliest bevor man diesen Kurs besucht klingt es gar nicht schlecht und auch interessant, aber in Wirklichkeit ist es doch wieder einmal nur ein Kurs damit die Leute von der Arbeitslosenstatistik weg sind. Ich denke man könnte das viel sinnvoller nutzen. Auch ist die Erfolgsquote nicht wirklich sehr hoch denn von unserem Kurs mit über 10 Leuten haben nur zwei wirklich einen Job gefunden. Viele wollen eben gar nicht weil sie gleich viel oder mehr Arbeitslosengeld bekommen als wenn sie eben Teilzeit arbeiten würden und andere, so wie ich, gehen jetzt wieder in die Kinderbetreuung, sprich sind wieder schwanger.
Aber so gesehen hat mir der Kurs zumindest ein paar gute Freunde gebracht, was für mich sehr wichtig war weil ich ja vorher erst in diese Gegend gezogen bin und kaum jemanden gekannt habe. Diese Freunde hätte ich vermutlich ohne den Kurs nicht, also stemple ich für mich persönlich den Kurs als Hilfreich ab.
@torka: Ja, so wie du es schilderst sehen denke ich viele diese Art von Kursen und das sind sie zu 95 % wohl auch. Du selber sagst ja, dass es besser klingt und du dir mehr erwartet hättest, aber mich würde vor allem genau dieser Punkt interessieren: WAS hättest du dir erwartet? Wie hätte man den Kurs für dich interessanter und sinnvoller gestalten können? Welche Punkte hättest du konkret durchmachen wollen? Bewerbungsunterlagen, ok. Dieser Punkt wurde durch die zweite Trainerin scheinbar erfüllt, aber man kann nun ja auch nicht 12 Wochen lang Bewerbungsunterlagen erstellen.
Es hieß ja auch bei der Beschreibung das man eben auch „lernen soll“ wie man Beruf und Familie unter einen Hut bringen kann. Für mich klang das so dass man eben mal ausprobieren kann wie es mit Betreuung der Kleinen geht und so weiter und so fort. Aber wenn es mit der Betreuung bei Kindern nicht geklappt hat und die Mutter mal einen Tag zu Hause bleiben musste gab es gleich Geldsperre. Also von dem her überhaupt keine Hilfe.
Auch ging es einerseits darum das man so schnell wie möglich wieder arbeiten gehen soll. Also es wurde uns erklärt das die Karenzzeit mit 2.5 Jahren, so wie ich sie zum Beispiel hatte, für die Arbeitswelt unrealistisch ist und man spätestens nach einem halben Jahr wieder in die Arbeitswelt zurückkehren soll. Für mich als Mutter absolut unvorstellbar. Und es gab noch mehr solche Meinungen mit denen ich eben absolut nicht einverstanden war.
Was hätte ich mir von diesem Kurs erhofft? Sicher Bewerbungsunterlagen erstellen und eventuell auch bei Firmen mit Beihilfen helfen war dann durch die zweite Trainerin gegeben. Das war auch ganz ok und ich war auch froh darüber denn meine letzte Bewerbung ist doch schon lange her. Aber ich hätte mir wirklich mehr Informationen erhofft wo man eben Hilfe bekommt wenn man keinen Betreuungsplatz für die Kinder bekommt (Meine Tochter ist jetzt schon vier und ich habe noch immer keinen Kindergartenplatz für sie) eventuell Weiterbildung die auf einen zugeschnitten wird (nicht wie für mich EDV Anfänger wo ich doch EDV Systembetreuer bin) und generell ein wenig mehr auf die Personen zugeschnitten die den Kurs besuchen. Es musste jeder das gleich machen, egal ob jemand einen Job als Putzfrau oder als Akademikerin sucht. Das geht sicher noch besser.
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