Vermieter droht ständig mit Eigenbedarfskündigung
Frau A hat sich vor einem dreiviertel Jahr von ihrem Mann getrennt und hat nun seit einem halben Jahr, nachdem sie ca 3 Monate bei einem guten Freund unterkommen konnte, wieder eine eigene Wohnung. In dem Ort, wo Frau a wohnt ist es nicht einfach eine Wohnung zu bekommen und so hat sie dann die Wohnung genommen, wo einiges noch gemacht werden muss und der Vermieter ihr das bei Vertragsabschluss auch zugesagt hat. Es sind Dinge, die auch schriftlich festgehalten wurden. Zumindest, was es angeht, dass es im Argen liegt. Aber nicht, dass es auch gemacht wird. Würde also Frau A heute ausziehen, dann müsste sie die Dinge nicht erledigen.
Nun möchte Frau A aber nicht weg ziehen, weil ihr die Wohnung, die Wohngegend und auch die Nachbarn gefallen und außerdem ist die Wohnung nur 10 Minuten Fußweg von der Arbeit entfernt. Wenn aber Frau A den Vermieter auf die Schäden hinweist (Fenster nicht dicht, Fußleisten fehlen, Zimmerschlüssel unter anderem auch der Badschlüssel fehlt u.v.m.) , dann meint er jedes mal, dass sie ja ausziehen könnte, wenn es ihr nicht passt und wenn sie weiter nur meckern würde, dann könnte er auch wegen Eigenbedarf kündigen.
Frau A ist noch von ihrer Ehe ziemlich eingeschüchtert und traut sich nun nichts mehr zu sagen, was die Mängel betrifft, weil sie Angst hat wirklich wegen Eigenbedarf gekündigt zu werden. Mein Tipp in den Mieterschutzbund zu gehen will sie nicht annehmen, weil sie auch da Angst hat, dass ihr Vermieter mit der Eigenbedarfskündigung reagiert. Wie sollte Frau A mit dem Vermieter umgehen? Sie kann sich doch nicht alles gefallen lassen und die Mängel sollten doch behoben werden. Sie traut sich nun nichts mehr zu sagen, weil sie nicht gekündigt werden will. Wie würdet ihr reagieren?
Nun, ich kann die Ansicht des Vermieters schon auch etwas verstehen. Wenn es wirklich eine Gegend ist, in der es schwer ist, eine Wohnung zu bekommen, bekommt er diese Wohnung bestimmt auch in dem aktuellen Zustand wieder vermietet. Dinge wie fehlende Fußleisten oder fehlende Zimmerschlüssel würde ich auch nur als kleine Schönheitsmängel ansehen, die viele Leute sicher nicht stören würden (und wenn doch: ein Zimmerschloss kostet beim Baumarkt keine 20 Euro, Fußleisten sind auch nicht teuer).
Die Sache mit den Fenstern ist natürlich etwas größeres, aber solche Sanierungen werden teilweise über Jahre geplant und sind sehr kostenintensiv, so dass es durchaus verständlich ist, dass der Vermieter nicht sofort handeln kann. Und es ist dann auch verständlich, dass er gereizt reagiert, wenn er ständig darauf hingewiesen wird.
Das kommt darauf an, wie sehr es mich stört. Grundsätzlich gilt natürlich, dass man sich an Verträge halten muss, auch als Vermieter. Wenn sie es schriftlich hat, dann könnte sie da auch drauf beharren. Aber ob man es auf eine Rechtsstreit wegen solcher Kleinigkeiten ankommen lassen will? Ob es das wert ist? Ich würde vermutlich auch eher zur Selbsthilfe greifen.
Wir haben von unserem Vermieter für diese Wohnung hier auch keine Zimmerschlüssel bekommen. Allerdings stört das uns auch nicht weiter. Im Bad haben wir einfach einen Riegel angebracht, so dass die Privatsphäre gewahrt ist. Ansonsten kann man wirklich die einzelnen Türschlösser mit Schlüssel als Set mit Schlüsseln im Baumarkt erwerben, sie sind in der Regel problemlos tauschbar. Auch Discounter haben manchmal solche Sets im Angebot. Auch lohnte es sich, ältere männliche Verwandte mal anzusprechen. Diese haben in der Garage oft eine Altschlüsselsammlung, wo sich vielleicht was passendes findet.
Die fehlenden Fußleisten sind schon eher ärgerlich. Aber im Baumarkt gibt es wirklich solche Leisten in großer Auswahl. Wenn man sich vor dem Nageln scheut, kann man die Leisten auch vorsichtig an die Wand kleben. Das kann eigentlich auch jemand, der keine handwerkliche Begabung hat.
Bei den undichten Fenstern kommt es darauf an, wie undicht sie sind. Wenn es alte Fenster sind, die ziehen, kann man solche Schaumgummi-Dichtstreifen einkleben. Das senkt auch die Heizkosten. Wenn man in Flughafennähe wohnt und die Lärmschutzfenster nicht dicht sind und man permanent Lärm ausgesetzt ist, dann wäre das schon unangenehm.
Je nachdem wie stark einem diese Zustände stören würde ich mich langsam und geruhsam nach einer anderen Wohnung umsehen. Wenn man dann eine andere Wohnung sicher hat, würde ich bei dem Vermieter die Kündigung einreichen und mich nicht weiter erpressen lassen. Gerade wenn man frisch geschieden ist, möchte man es endlich schön haben und sich nicht erneut mit Kompromissen abfinden.
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