Mutter wühlt im Zimmer herum

vom 31.12.2012, 11:42 Uhr

Ich muss ehrlich sagen, so wie du es schilderst finde ich das schon extrem. Meine Mutter war Gott sei Dank nicht so. Sie war eigentlich nie in meinem Zimmer und ich hätte mich auch dagegen gesträubt (evt. sogar abgeschlossen) wenn es so gewesen wäre. Ich bin der Meinung gerade ab einem bestimmten Alter ist das Zimmer eines Kindes seine Privatsphäre und da sollten Eltern fragen, wenn sie dort etwas möchten. Genauso gut bin ich auch nicht in das Schlafzimmer meiner Eltern gegangen, weil das ihre Privatsphäre ist. Ich denke dass sollte man respektieren. Dies hatte für mich zwar den Nachteil, dass ich mein Zimmer immer komplett selber aufräumen musste, aber wenn ich das so lese ist, mir das deutlich lieber.

» Lady86 » Beiträge: 671 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



So ein Verhalten kannte ich von meiner Mutter nur, als ich noch jünger war. Damals ist sie auch schon mal in mein Zimmer gegangen, wenn ich nicht drin war und hat aufgeräumt. Bei Kindern kann ich es ja noch irgendwie verstehen, zumal ich auch ziemlich unordentlich war. Aber irgendwann war es auch mal gut damit und als Jugendliche konnte ich mich schon darauf verlassen, dass während meiner Abwesenheit nicht einfach meine Mutter in meinem Zimmer Ordnung gemacht oder in meinen Sachen gewühlt hat. Das war mir auch unheimlich wichtig, weil ein persönlicher Rückzugsort schon etwas ist, was jeder Mensch braucht, wie ich finde.

Es ist schade, dass deine Mutter dies nicht verstehen will und du nicht wirklich mit ihr reden kannst. Aber ich kann gut verstehen, dass dich dieses Verhalten aggressiv macht, das wäre bei mir sicher auch der Fall. Hast du denn die Möglichkeit, dein Zimmer, in dem du dich gerade nicht aufhältst, abzuschließen? Das wäre dann zumindest eine Lösung, wenn du gerade dort bist. Vielleicht versteht deine Mutter dann diesen Wink und lässt dich in deiner Privatsphäre alleine.

Bei meiner Mutter war es früher auch so, dass sie in mein Zimmer kam ohne anzuklopfen, wenn ich gerade darin war. Das hat mich auch immer aufgeregt und mein Vater hat mir sehr dabei geholfen und mich dabei unterstützt, dass jeder beim Anderen anklopfen soll, bevor ein Zimmer betreten wird.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Vielleicht ist das ein krasser Vorschlag, aber funktionieren könnte es: in den meisten Familien ist das Elternschlafzimmer ein Raum, den die Kinder nicht zu betreten haben, zumindest bei uns war das so. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, ins Schlafzimmer meiner Mutter zu gehen, das war ihr privater Raum, ihre Rückzugsmöglichkeit. Genaus so ist es ja im Grunde auch mit dem Kinderzimmer. Dieses ist der Rückzugsbereich des Kindes, vor allem im Teenie - Alter ist das die Burg, in die man sich zurückzieht.

Geh doch mal in Schlafzimmer der Eltern. Wenn Deine Mutter Dich dann rauswirft oder Dich fragt, was Du darin verloren hast, dann sag Ihr, das Gleiche, was sie in Deinem Zimmer sucht. Vielleicht lässt sie dann künftig ihre Ausflüge in Dein privates Reich, wenn sie merkt, dass das sehr unangenehm sein kann. Wahrscheinlich ist ihr gar nicht bewusst, dass Dich das ernsthaft stört. Kinder bleiben immer die Kinder, egal, wie alt sie werden, und deshalb muss Muttern auch immernoch ins Kinderzimmer, vielleicht aus Gewohnheit.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Cologneboy2009 hat geschrieben:Ich habe früher auch manchmal mein Zimmer verschlossen. Dann wurde mir immer wieder eingeredet, dass es bestimmt brennen wird, wenn ich mein Zimmer verschließe und man dann nicht an den Brandherd kommt. Es gab immer neue Ausreden, warum mein Zimmer auf jeden Fall zugänglich bleiben soll. Ich habe es trotzdem abgeschlossen und insgeheim hätte mir so ein Brand auch nichts ausgemacht. Dazu gekommen ist es übrigens nie. Es war einfach nur ein Versuch, mir ein schlechtes Gewissen einzureden, wenn ich meine Tür verschließe.

Das kenne ich auch noch sehr gut! Bei mir war es nämlich so ähnlich, man ist grundsätzlich in das Zimmer gegangen und hat mir durchaus auch Dinge entwendet, die für mich eine Bedeutung hatten. Manches wurde auch einfach in den Müll geworfen, was zu unendlichen Diskussionen geführt hatte, die aber nicht gefruchtet hatten. Dabei wollte ich einfach nur meine Ruhe haben und nichts anderes. Auch, wenn ich nachts mein Zimmer abgeschlossen hatte, wurden solche Aussagen getätigt.

Ich finde es schon wichtig, dass man die Privatsphäre der Kinder schätzt und man durchaus den Kindern auch vorlebt, was man selbst erwartet, eben Rücksichtnahme, zum Beispiel durch das Anklopfen und dergleichen. Manchmal muss man den Eltern wohl auch auf die Füße treten. Ich weiß nicht, ob es wirklich nur darum geht oder ging, zu schauen, ob alles okay sei oder ob es darum ging, zu schauen, welche Geheimnisse man als Kind so hat. Das mag es durchaus ja auch geben. Wobei ich denke, Vertrauen ist okay, aber Kontrolle doch manchmal besser. Nur kann man da nichts verallgemeinern, ich meine, wenn sich ein Kind plötzlich vom Wesen her ändert und es nicht mehr kommuniziert, ist es etwas anderes, als wenn das Kind von allein das Gespräch sucht. Wie gesagt, bei Kindern.

Bei Jugendlichen und auch Erwachsenen sehe ich es wiederum differenzierter, auch, weil sie einfach anders sind und man da auch ein Stück weit loslassen muss. Klar hat ein zu Hause wohnender Jugendliche nochmal etwas anderes zu durchleben, als ein Kind. Aber grundsätzlich halte ich es auch von klein auf an wichtig, die Privatsphäre zu wahren und sie einzuhalten. Ich würde daher auch ganz provokant die Frage stellen, was man denn suche und wenn ja, was, man sei gern behilflich. Ist man neugierig, kann man doch auch miteinander leben, was aber wiederum Vertrauen und Interesse voraussetzt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



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