Berufsunfähigkeitsversicherung zu teuer - kündigen?
Gestern kam ein Brief von meiner Berufsunfähigkeitsversicherung, in dem stand, dass sich mein Beitrag nun ab dem Jahr 2013 wieder erhöht. Als ich diese Versicherung abgeschlossen habe, habe ich mal mit einem monatlichen Beitrag von 29,- € angefangen, mittlerweile bin ich bei 35,- €! Und ich denke, dass das auch jedes Jahr mehr wird.
Langsam habe ich echt die Schnauze voll, ich frage mich, wo das hinführen soll?! Die Gehälter bleiben gleich, aber man hat immer weniger Netto, weil alles teurer wird! Ich bin daher am Überlegen, diese Versicherung zu kündigen, denn eine Erhöhung rechtfertigt doch eigentlich eine Kündigung, oder? Nur weiß ich jetzt schon, was passieren wird. Da diese Versicherung über die Deutsche Vermögensberatung abgeschlossen wurde, werde ich sicher einen Besuch von einem Außendienstmitarbeiter bekommen, der dann wiederum versuchen wird, mir die Kündigung auszureden, weil diese Versicherung ja so wichtig ist und so weiter.
Was würdet Ihr an meiner Stelle tun? Es gibt doch sicher auch Versicherungen mit günstigeren Beiträgen. Und ganz so unwichtig ist ja eine Berufsunfähigkeitsversicherung auch nicht, das sehe ich ja ein. Nur sehe ich nicht ein, jedes Jahr über 30,- € im Monat dafür zu bezahlen!
Ich frage mich auch oft nach dem Sinn einer solchen Versicherung.Ich habe vor Jahren ebenfalls eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen und bin auch am überlegen, ob ich meine kündigen soll oder nicht, weil ich auch finde, dass sie viel zu teuer ist. Ich bezahle zwar noch nicht so viel wie du, aber trotzdem steigt mein Preis auch jedes Jahr dafür. Grundsätzlich ist zu sagen, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung schon sehr wichtig ist. Das merkt man allerdings erst dann, wenn man sie in Anspruch nehmen muss.
Aber immer öfter bezahlen die Versicherungen erst nach einem jahrelangen Rechtsstreit. Ich bekomme das berufsbedingt jeden Tag mit und dann fragt man sich natürlich schon, ob man dies wirklich braucht. Ich kann Dir keinen konkreteren Rat geben, denn ich bin auch hin- und hergerissen.
Puh, wenn ich das so lese, muss ich aufpassen, dass ich mich nicht in den Worten vergreife. Ich möchte euch mal ein aktuelles Beispiel erzählen, betreffend "Berufsunfähigkeitsversicherung brauche ich nicht".
Dieses Beispiel betrifft mich persönlich. Ich habe auch vor Jahren einmal eine BU abgeschlossen und der Versicherungsberater sagte damals zu mir, dass es sein kann, dass ich sie nie in Anspruch nehmen muss. Ich wollte sie trotzdem, denn obwohl ich kaufmännische Angestellte bin und es da schwierig ist, wirklich Berufsunfähig zu sein, wollte ich mich absichern. Heute bin ich ehrlich froh, dass ich sie hatte! Denn ich fiel letztes Jahr aus für insgesamt über 1 Jahr war ich zu Hause. Meine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt ab dem 6. Krankheitsmonat! Somit wurde das fehlende Geld, welches natürlich an Krankengeld weniger gezahlt wird, ausgeglichen. Ich war heilfroh darüber, denn nicht jeder kann einfach mal auf 300 Euro im Monat verzichten.
So, nun fragst du, ob du sie nicht kündigen kannst. Natürlich kannst du das, aber bist du dir sicher, dass dir niemals etwas zustößt und du sie niemals brauchen wirst? Ich wäre da vorsichtig. Natürlich erhöht sich der Beitrag, das ist oft so, aber 35 Euro im Monat für eine Berufsunfähigkeitsversicherung sind ja wirklich nicht die Welt.
Gerade bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung hat man auch eine gewisse Wartezeit. Wenn du sie immer wieder wechselst, wirst du irgendwann sehen können wo du bleibst. Denn wenn dir etwas zustößt, zahlt sie nicht zwingend, wenn du erst kurz dabei bist. Das kannst du ja im Vorfeld nie wissen. Bei so etwas würde ich nicht sparen, aber das muss jeder selbst wissen wie er das macht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es gut ist, wenn man versichert ist.
Du darfst da nicht nur auf den Beitrag schauen, sondern auch auf die Leistung. Klar kann es sein, dass du Versicherungen findest, die nur die Hälfte verlangen, aber da kann es dann sein, dass die nur die Hälfte zahlen.
Außerdem sollte dir bewusst sein, dass du bei jedem neuen Abschluss neu geprüft wirst, du steigst also nicht mehr mit den gleichen Risiken ein, sondern darfst schon alleine mehr zahlen, weil du in einem höheren Alter einsteigst. Dazu kommen unter Umständen neue Wartezeiten bis die neue Versicherung überhaupt greift. Das solltest du auf jeden Fall berücksichtigen, wenn du deine Versicherung wegen ein paar Euro wechseln willst.
Alternativ kann man sich natürlich auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung suchen, die definitiv zahlt. Also selbst wenn du sie nie in Anspruch nehmen musst, zumindest einen Teil der Beiträge als Altersrente wieder auszahlt. Da gehen dann auch etwas höhere Beiträge wenigstens nicht ganz verloren.
Ich habe keine explizite Berufsunfähigkeitsversicherung mehr. Diese war mir irgendwann auch einmal zu teuer. Daher habe ich mir einige Angebote machen lassen, habe dabei aber auch erwähnt, welche Versicherungen ich sonst noch habe. Das sind die im allgemeinen als wichtigste Versicherungen benannten. Dabei bekam ich dann auch ein Angebot, mit denen ich drei Versicherungen in einem Vertrag unterbekam und entsprechend auch weniger bezahlte. Der neu abgeschlossene Vertrag hatte übrigens keine weitere Wartezeit, das kann man auch vereinbaren, wenn man wechselt.
Daneben kann man aber auch anderweitig sparen. Es gibt nicht wenige Versicherungen, die für monatliche Zahlungen einen Ratenzahlungsaufschlag verlangen. Spart man das Geld lieber selbst und zahlt es in einem Betrag lässt sich auch hier einiges sparen.
Daher würde ich erst einmal schauen, ob man vielleicht sparen kann. Da hilft verhandeln und vergleichen. Wenn das auch nichts bringt, dann sollte man aber zumindest die Leistungen vergleichen.
Oh ja, ich kann mich so manch einem Vorredner nur anschließen. "Berufsunfähigkeitsversicherung brauche ich nicht", "Die Beiträge sind zu hoch" oder sonstige Aussagen werden leichtfertig getroffen, doch wenn man nur ein einziges Mal vernünftig nachdenkt, der wird so leicht keine Vorurteile über die Notwendigkeit einer Berufsunfähigkeitsversicherung treffen. Ich zahle für meine Berufsunfähigkeitsversicherung im Jahr 490 Euro, das sind sogar über 40 Euro pro Monat und ich finde nicht, dass das zu viel ist. Natürlich nagt es an einem, wenn man immer mehr einzahlt und nie darauf angewiesen ist oder etwas zurück bekommt, aber man denke einfach einmal einen kurzen Moment daran, was passiert, wenn doch etwas passiert.
Angenommen dir passiert etwas echt schlimmes, dass dich lange Zeit nicht arbeiten lässt oder sogar invalide werden lässt. Dann ist deine Versicherung für dich da. Und wenn du einen gestaffelten Prämienkatalog hast, übernimmt sie einfach alles und kommt für alles auf, egal wie hoch die Kosten werden. Eine Versicherung, die über viele Jahre Beiträge eines Mandanten erhält, kommt natürlich lieber für Kosten auf, als eine, die diesen Mandanten erst seit wenigen Monaten versichert und der vorher in diversen anderen Versicherungen versichert war. Ich würde also einfach raten weniger rumzumaulen und einfach zu hoffen, dass du sämtliche Beiträge tatsächlich umsonst bezahlst, denn spätestens wenn dir wirklich etwas passieren sollte und du angewiesen bist diese vielen tausenden Euro von deiner Versicherung zu erhalten, wirst du froh sein, dass du brav eingezahlt hast und die Kosten nicht gescheut hast.
Experten sehen so eine Berufsunfähigkeitsversicherung als ziemlich wichtig an. Sie ist zwar keine Pflicht, aber im Schadensfall könnte das Fehlen einer solchen Versicherung doch recht schmerzvoll sein. Hintergedanke dieser Versicherung ist dass jemand in jungen Jahren auf Grund fehlender berufstätiger Jahre noch keinen großen Anspruch auf eine Rente erworben hat. Kann er dann wegen einem Unfall oder einer Erkrankung seinen Beruf nicht mehr ausüben dann bekommt er nur sehr wenig Rente. Er wird damit praktisch zum Sozialfall wenn er nicht anderweitig vorgesorgt hat.
Das Eintreten solch eines Schadens ist statistisch gesehen recht selten, aber wenn er da ist dann sollte die Rente auch hoch genug sein um damit gut klar zu kommen. Ich wundere mich eigentlich ein bisschen über den geringen Beitrag, ich dachte eine vernünftige Absicherung kostet mindestens 50 Euro im Monat, eher noch mehr. Könntest du nicht noch einmal nachsehen wie hoch deine Versicherungssumme ist? Ganz ehrlich, die hier von Vampirin genannten 300 Euro zusätzlich monatlich sind zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig. Sicherlich steigen dann auch die Beiträge bei höheren Versicherungssummen, aber so ist man doch eher wirklich abgesichert. Ich würde es mir noch einmal genau überlegen und dann wahrscheinlich auch kündigen. 30 Euro im Monat sind eine Menge Geld wenn man sowieso immer schon zu knabbern hat und es ist absehbar dass es immer mehr wird was verlangt wird. Durch die neuen Unisex-Tarife würde bei Neuabschluss es für die Männer teurer werden und für Frauen preiswerter. Du könntest dir auch überlegen die Dynamisierung rausnehmen zu lassen, dann hast du nicht die ständigen Preiserhöhungen.
Mir persönlich würde eine solche Versicherung als Beamter nichts bringen da ich durch meinen Arbeitgeber versorgt werde wenn ich berufsunfähig werde. Das ist zwar auch nicht viel, aber ich könnte damit doch noch leben.
Ich sehe eine Berufsunfähigkeitsversicherung als eine der wichtigeren Versicherungen an. Auch wenn man ganz stark hoffen sollte, dass man seine eingezahlten Beiträge nie wieder sieht. Eine Kündigung sollte man sich mindestens zweimal überlegen, da nicht nur der Versicherungsschutz mit der Kündigung entfällt, sondern auch bei einer späteren Meinungsänderung der Beitrag aufgrund des geänderten Beitrittalters und evtl. dazugekommener gesundheitlicher Probleme eher höher ausfällt.
Meistens erhöht sich bei Berufsunfähigkeitsversicherungen der Beitrag jedoch nicht „einfach so“, weil alles teurer wird, sondern weil man in seinem Vertrag eine Dynamik vereinbart hat. Diese soll für einen Inflationsausgleich bzw. gestiegene Ansprüche durch höhere Gehälter dienen. Sprich man zahlt nicht nur monatlich mehr ein, sondern bekommt im Leistungsfall auch monatlich mehr raus.
In der Regel kann man der Anpassung des Beitrags aufgrund der Dynamik widersprechen. Wenn sich an der Einkommenssituation nichts geändert hat, macht es auch nicht unbedingt Sinn, die Versicherungsbeiträge zu erhöhen. Meistens kann man die Dynamik in zwei aufeinanderfolgenden Jahren ablehnen. Im dritten Jahr sollte man das Angebot dann wieder annehmen, weil sonst - meistens - die Dynamik ganz rausfällt. Details dazu stehen aber immer im abgeschlossenen Vertrag.
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