Warum sagt man "Zwischen den Jahren"?

vom 24.12.2008, 21:29 Uhr

Hallo!

Oft spricht man davon, wenn Weihnachten um ist und Neujahr noch nicht ist, dass es "Zwischen den Jahren" ist. Warum sagt man das und woher kommt das. Es ist doch im Prinzip noch das alte Jahr und das neue hat noch nicht begonnen. Wenn man von einer Minute vor Mitternacht bis Mitternacht am 31.12. von "zwischen den Jahren " spricht, kann ich es ja noch in etwa nachvollziehen, obwohl es für mich auch nicht "zwischen" den Jahren ist.

Gibt es einen Ursprung für diesen Satz oder ist das einfach ein dahergesagter Satz?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Die Redewendung kommt aus einer Zeit, als zwei unterschiedliche Kalender gegolten haben, beziehungsweise es keinen eindeutigen Kalender gab. Geschichtlich ist das die Zeit, in der vom julianische Kalender (der auf Julius Cäsar zurückgeht) auf den gregorianischen Kalender gewechselt wurde. Erst im 17. Jahrhundert wurde dann der gregorianische Kalender als der verbindliche festgelegt. Da im gregorianischen und julianischen Kalender das Jahr unterschiedlich anfängt und aufhört (25.12 und 06.01 ) gab es zwei unterschiedliche Jahreswechsel. Die Aussage "Zwischen den Jahren" bezieht sich also auf den Zeitraum zwischen diesen beiden Jahreswechseln.

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» jakey » Beiträge: 15 » Talkpoints: 5,30 »


Hallo!

Mit der Redewendung "zwischen den Jahren" meint man die Tage, vom 25. Dezember bis zum 6. Januar, den Dreikönigstag. Der Ursprung hat wohl etwas mit dem genauen Tag von der Geburt Jesu zu tun. Da man sich wohl nicht ganz schlüssig war, wann das genau gewesen sein soll. Daher wurden teils an verschiedenen Tagen das neue Jahr gefeiert. Und diese verschieden Tage lagen im Zeitraum vom 25. Dezember bis zum 6. Januar.

Für diesen Zeitraum gab es auch einige Verbote, wie dass man nicht Wäsche waschen sollte und die Geschäftsleute ehr ihre Läden dicht machen sollten. Damit sollte kein Unheil verursacht werden. Es durften nur die nötigsten Arbeiten verrichtet werden. So wie es bei uns heute wohl Sonntags noch der Fall ist.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ergänzend zu jakeys Beitrag bleibt eigentlich nur noch zu sagen, dass Papst Gregor XIII. den gregorianischen Kalender schon 1582 einführte. Trotzdem schwankte der Jahreswechsel auf deutschem Gebiet je nach Konfession zwischen dem 25. Dezember eines Jahres und dem 6. Januar des Folgejahres. Etwa 100 Jahre später führte Papst Innozenz XII. den nach Papst Silvester I. den letzten Tag des Jahres verbindlich fest.

In dieser langen Zeit der "Ungewissheit" entstand dann der Ausdruck "zwischen den Jahren", der auch heute noch immer bekannt und auch verwendet wird.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Natürlich müssen die letzten Tage des alten Jahres irgendwie untergebracht werden, sie können nicht einfach verschwinden. Mit der Redewendung sind diese Tage zwischen Weihnachten und Neujahr gemeint.

Die Erfindung dieser Übergangstage kommt aus Ägypten. Schon tausende von Jahren vor Christus wurde dort das Jahr in 365 Tage eingeteilt, diese in 12 Monaten. Jeder Monat hatte 30 Tage und die restlichen fünf, teilweise sechs, hängte man am Jahresende an. Die Äthiopier christlichen Glaubens rechnen noch heute so.

Erst Julius Cäsar verteilte die Mehrtage 46 vor Christi über das ganze Jahr. Als das Weihnachtsfest eingeführt wurde, feierten sie dieses am 6. Januar. Papst Liberius wählte den 25. Dezember. Das war der Tag des Sonnengottes Sol. Aber erst durch Papst Innozenz XII. Wurde 1691 der erste Januar als Jahresanfang festgelegt.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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