4 mal Weihnachten feiern?!

Mein Mann und ich sind vor einigen Jahren 400km von der Familie weggezogen. Mittlerweile haben wir hier zwei Kinder. Durch die Entfernung, also vor allem durch Zeit- und auch Kostengründen fahren wir eigentlich kaum noch in die alte Heimat. So kommt es vor dass wir nur an Ostern und Weihnachten dort sind. Natürlich wollen dann alle Omas und Opas ihre Enkel sehen, was ja auch verständlich ist.

Nun ist es aber so, dass sowohl meine Eltern als auch meine Schwiegereltern geschieden sind und ein Besuch auf einmal nicht möglich ist. Das heißt also, dass wir die Weihnachtsfeiertage um einen Tag verlängern und Heiligabend, 1. Feiertag, 2. Feiertag und den inoffiziellen 3. Feiertag bei jeweils jemand anderem aus der Verwandtschaft verbringen. Das das eigentlich mehr in Stress als in besinnliche Weihnachten ausartet brauche ich hier wohl kaum zu erwähnen.

Nun haben wir es dieses Jahr mal wieder so gemacht dass wir einen Wunschzettel der Kinder online gestellt haben und jeder sich aussuchen konnte was er davon besorgen will, bzw wir haben teilweise auch Geld bekommen um die Sachen dann selber zu besorgen. Natürlich will jeder mitbekommen wie die Kinder die Geschenke auspacken, also gibt es für die Kinder eigentlich 4 mal Geschenke. Mich nervt das total und es ist eigentlich auch total lächerlich. Ich kenne sowas überhaupt nicht.

Vor 2 Jahren haben wir Weihnachten zu Hause verbracht da ich Heiligabend noch arbeiten musste und wir einfach zu spät angekommen wären. Wir haben gesagt dass jeder kommen kann, der will. Gekommen ist keiner. Für die Kinder ist das natürlich enttäuschend und eigentlich will man das vermeiden. Aber ich denke dass wir das auch nächstes Jahr wieder so handhaben werden dass wir die Verwandtschaft hierher einladen. Allerdings war in den mittlerweile fast 7 Jahren die wir hier wohnen nur meine Mutter regelmäßig hier zu Besuch. Mein Vater und meine Schwiegermutter je einmal und mein Schwiegervater noch gar nicht. Und ich fürchte dass sich das auch in Zukunft nicht wirklich ändern wird.

Wie würdet ihr das mit den Weihnachtsfeiern regeln um möglichst allen gerecht zu werden?

Ich glaube gerne, dass so euer Weihnachten sehr stressig ist. Meine Eltern wohnen ca. 200 Km entfernt und wir sind sonst auch Weihnachten immer dorthin gefahren. Dieses Jahr haben wir jedoch auch mal gesagt, dass wir uns den Stress ersparen und mal zu Hause bleiben. Ich muss sagen, dass es wirklich mal ein entspanntes Weihnachten war.

Es ist schade, dass keiner eurer Verwandten dann mal zu euch gekommen ist. Ich würde da mal mit allen drüber sprechen und ihnen eben sagen, dass es für euch nichts mehr mit besinnlichen Weihnachten zu tun hat, sondern einfach in Stress ausartet. Vielleicht könntet ihr es ein Jahr so machen, dass Verwandtschaft eben zu euch kommt und das Jahr darauf fahrt ihr dann dorthin. Es muss doch aber möglich sein, dass sich die Familie mal zusammenreißt und vielleicht doch an einen Tisch zu bringen ist und ihr nicht 4 mal Weihnachten habt.

Das ist natürlich eine schwierige Situation. Die Weihnachtsfeiertage um einen Tag verlängern, finde ich an sich mal gar nicht so schlimm. Mich würde eher der enorme Stress stören, denn man hat, wenn man jeden Tag bei einem anderen Familienmitglied ist, das ganze vier Tage hintereinander und dann auch noch nach einem langen Anfahrtsweg und einer langen bevorstehenden Heimeise. Das wäre absolut nichts für mich, denn mich stressen die drei Tage Familie schon genug, wovon wir nur an einem Tag wirklich etwas weiter fahren müssen, um die Familie zu sehen.

Daher würde ich an deiner Stelle auch eher dafür plädieren, Weihnachten zu Hause zu feiern und die Verwandtschaft zu sich einladen. Nun ist das natürlich problematisch, wenn die sich nicht verstehen, aber letztlich ist es doch Weihnachten und gerade erwachsene Menschen sollten dazu in der Lage sein, sich mal für drei Tage zusammen reißen zu können und wenn es nur den Kindern zuliebe ist.

Ich weiß nicht, wie gut das Verhältnis zu deinen Schwiegereltern ist, aber bei deinem Vater würde ich eventuell mal eine ordentliche Ansage machen, dass die Kinder ihn an Weihnachten sehen wollen und das er gefälligst kommen soll, immerhin sind es seine Enkel und man weiß ja nie, wie viel mal man noch die Gelegenheit bekommt, Weihnachten mit drei Generationen zu feiern. Deine Mutter scheint ja weniger diejenige zu sein, die nicht kommen möchte. Bei denen Schwiegereltern wäre es wohl angebrachter, wenn dein Mann mal mit ihnen redet und sie für das Weihnachtsfest einlädt - ebenfalls mit einer klaren Ansage, dass es für die Kinder wichtig ist, dass sie da sind. Anders scheinen sie es wohl nicht zu kapieren.

Das ist sicher eine schwierige Situation. Wir haben es heuer ja so gehandhabt das wir auch den Heiligen Abend zu Hause gefeiert haben und den Verwandten gesagt haben sie können ja kommen. Ich bin derzeit hochschwanger und wollte nicht die vielen Kilometer zu ihnen fahren. Auch wenn es nicht so viele sind wie bei dir. Auf alle Fälle hatten wir dann am ersten und zweiten Feiertag auch immer Besuch und ich habe mich schon gefreut dass alle gekommen sind. Vor allem ein Paar war vor über drei Jahren das letzte Mal bei uns und da ist es dann schon etwas Besonderes und meine Tochter hat sich natürlich auch gefreut dass jeder vom Christkindl etwas mitgebracht hat.

Ich werde es vermutlich nächstes Jahr wieder so machen weil es für uns einfach stressfreier war. Sicher hatte man jeden Tag etwas zu tun weil eben Besuch angestanden ist, aber trotzdem war es etwas anderes als wenn man selber drei oder vier Tage auf Reisen ist und immer wo anders sein soll. Schade ist es natürlich wenn dann keiner kommt, vor allem für die Kinder.