Gewalt irgendwie in jeder Beziehung vorhanden?
Ich schaue gerade einen aufgenommenen Bericht einer englischsprachigen Reportage, in der betont wurde, dass es in jeder Beziehung irgendwelche Arten von Gewalt gibt. Den meisten Menschen würden die gewalttätigen Handlungen gar nicht auffallen. Sei es, wenn der Mann die Frau einfach mal beschimpft, obwohl es eher als Witz gemeint ist oder die Frau dem Mann einfach mal auf den Allerwertesten haut.
Diese an sich eher harmlos anmutenden Aktionen wurden hier als Gewalt abgetan. Würdest ihr Gewalt im Alltag erkennen, selbst wenn sie gut getarnt ist? Würdet ihr euch bei einem eher harmlosen Klaps auf den Allerwertesten aufregen und euren Partner als Gewalttäter abtun, oder seid ihr hier recht locker? Wann beginnt für euch häusliche Gewalt und wo befindet sich die Abgrenzung vom Harmlosen?
Ehrlich gesagt habe ich mir bisher um so etwas nie Gedanken gemacht aber so unrecht haben die in der Reportage dem Ursprung nach ja gar nicht. Wenn man es genau betrachtet, sind solche Handlungen wie gegenseitig einen Klaps auf den Hintern geben oder sich im Witz beschimpfen ja echt nicht wirklich respektvoll. Als häusliche Gewalt würde ich es dennoch nicht bezeichnen. Aber wenn man sich mal paar Gedanken um den Grundsatz dieser Ansicht macht kommt schnell die Frage auf, warum man so mit dem Partner umgeht. Ich bin aber noch nicht zu einer Antwort gekommen. Auf jeden Fall finde ich das Thema sehr interessant und werde künftig bestimmt genauer hin schauen.
Bei uns kommt es auch sehr oft vor, dass mein Partner und ich uns gegenseitig necken oder auch mal im Spaß soft beschimpfen. Auch ein Klaps auf den Hintern ist keine Seltenheit. Für mich sind das aber harmlose Lappalien, denen ich gar keine Bedeutung zumesse da dies ja zumal auch im gegenseitigen Einvernehmen erfolgt. Das gehört irgendwie zum ganz normalen Umgang bei uns und es stört mich auch überhaupt nicht.
Häusliche Gewalt beginnt für mich dann, wenn einer von beiden Partnern mit den gegebenen Umständen nicht leben kann und sie für die andere Person verletzend werden (wenn also das gegenseitige Einvernehmen eben gerade NICHT mehr besteht). Dies muss nicht immer die erkennbare körperliche Gewalt oder die verbale Beleidigung sein. Man kann jemanden auch in den verschiedensten Variationen seelisch verletzen z.B. durch permanente Kränkungen, in dem man ihr nichts zutraut, sie unter Druck setzt, ihr den eigenen Willen aufzwingt oder sonst wie. Für mich beginnt Gewalt also damit, dass die Beziehung für einen der Partner zur Belastung wird und er sich damit nicht mehr wohl fühlt. Man sollte also dem Partner gegenüber die eigenen Grenzen klar abstecken und auch offen ansprechen, wenn einen etwas stört damit so etwas erst gar nicht passiert.
Also wenn mir mein Freund einen Klaps auf den Po gibt, dann sehe ich darin nicht mehr eine Respektlosigkeit. Solange man damit nicht ein bestimmtes Ziel verfolgen will, sondern solche Handlungen aus zwischenmenschlichen Späßen heraus entstehen, kann ich da nichts schlimmes daran entdecken. Und solche Dinge passieren bei uns recht oft. Da wird auch mal mit ein paar Tropfen Wasser gespritzt und dergleichen.
Ich sehe darin eher die Möglichkeit, dass die Liebe im Alltag nicht untergeht. Denn wir bespaßen uns da gegenseitig und sehen da ein völlig normalen Umgang. Gewalt ist es in meinem Augen nur, wenn ich dem Partner absichtlich verletzen oder eben Schmerz zufügen will.
Ich habe diese Beispiele noch nie als Gewalt betrachtet und empfinde das auch als sehr übertrieben. Wenn man mal ein paar Witze über den Partner macht und er dabei nicht so gut weg kommt, hat das doch noch lange nichts mit Gewalt zutun. Gewalt ist etwas viel drastischeres, hier wird irgendwie der Begriff für alles genommen, egal wie schlimm es anmutet. Für mich ist auch ein Klaps auf den Po keine Gewalt, das ist eine Neckerei, aber keine Gewalt.
Diese hier erwähnten Beispiele würde ich auch nicht als Indikator für Gewalt sehen und wenn man aus Spaß oder auch aus Lust einem Partner auf den Hintern klappst, ist es etwas anderes, als wenn man ihn aufgrund eines Streits oder einer Machtdemonstration, sofern es nicht eine solche Beziehung ist, dies tut. Ich sehe beispielsweise einen Klaps auf den Hintern nicht als gewalttätig an, sofern es eben kein schmerzhafter Klaps ist, der dazu den anderen Partner noch bloßstellt.
Wenn man es so genauer betrachtet, gibt es vielmehr verbale Gewalt in einer Partnerschaft. Zum Beispiel, wenn eben der Partner immer wieder Witze und Sprüche auf Kosten seines Partners, seiner Partnerin reißt oder auch, wenn man durchaus den Partner mit Mobbing schon unter Druck setzt. Mal ein Spruch, wenn es der Partner vertragen kann, ist da etwas anderes, als wenn nun jeden Tag irgendwelche Gemeinheiten kommen. Sicherlich sind da die Grenzen fließend, man müsste einfach schauen, was genauer dahinter steckt, so lässt es sich nur mutmaßen, zumal jede Beziehung auch wiederum anders verläuft!
Verglichen mit der gängigen Definition des Wortes „Gewalt“, vor allem im Hinblick auf eine Schädigung dessen, der Gewalt erfährt, empfinde ich einen Klaps auf das Hinterteil meines Partners nicht wirklich als Gewalt, weil ich hier keine Schädigung erkennen kann, solange dieser Klaps nicht schmerzhaft ist. In der Regel hat man da wohl eine gute Einschätzungsmöglichkeit erlernt, sodass man einschätzen kann, ab wann jemandem etwas wehtut. Je mehr Energie hinter einem solchen Klaps steckt, desto mehr oder eben weniger ist er etwas, das ich als Gewalt bezeichnen würde. Auch kann ich in einer solchen Handlung keine Machtdemonstration erkennen, sodass die Bezeichnung „Gewalt“ für mich tatsächlich nicht passend ist. Psychische Gewalt ist wohl hauptsächlich ein übermäßiger Druck, der die Gegebenheiten verändern soll, möglicherweise häufig mit Ängsten spielt, eben, um Macht zu erlangen. Auch das kann ich in meiner Beziehung nicht erkennen, aber ich habe mal eine Beziehung geführt, in der es zu psychischer Gewalt kam und in der auch emotional erpresst wurde.
Als harmlos sehe ich grundsätzlich all das an, wovon ich weiß, dass der Hintergrund kein gewaltbereiter ist. Wenn mein Partner mir versehentlich wehtut, was heute beispielsweise durch einen Kopfstoß passiert ist, dann handelt es sich, wenn man lediglich den Schlag mit seinem Kopf auf meinen betrachtet, sicherlich um Gewalt, aber das war ein Versehen und es tat ihm leid. Hätte er diesen Akt verhindern können, dann hätte er das getan, also handelt es sich hier weder um einen absichtlich schädigenden Einfluss noch um irgendeine Form von Machthaberei und insofern auch in meinen Augen nicht um Gewalt. Wenn ich allerdings erkenne, dass jemand aggressiv und gewaltbereit ist, dann empfinde ich auch nichtkörperliche Aktionen als Gewalt und ich denke, dass ich es in meinem Alltag, womit ich gar nicht meine Beziehung meine, sondern alle möglichen zwischenmenschlichen Bindungen, wohl am häufigsten mit psychischer Gewalt zu tun habe und weniger häufig mit der physischen Form.
Überbewerten will ich das alles aber nicht, weil mir das sicherlich nicht gut tut. Vor allem mit Zwang hat man wohl recht häufig im Verlauf eines Tages zu tun und muss sich irgendwelchen Zwängen beugen, die von außen auf einen ausgeübt werden. Das muss aber nicht unbedingt schlecht sein, denke ich, weil ich glaube, dass nur auf diese Weise einige Abläufe, die durchaus positiv sind, überhaupt erst eingehalten werden können. Würde ich mich nicht selbst dazu zwingen, zur Arbeit zu gehen, dann wäre ich jedenfalls ziemlich mies dran, genauso wie wenn ich mich nicht dazu zwingen würde, meine Wohnung ordentlich und sauber zu halten. Ich tue mir also selbst Gewalt an, wenn man den Begriff in seiner Definition nochmal hervorheben will, aber das ist sicherlich nicht unbedingt schlecht, weder für mich noch für andere. Also meine ich, dass es deutlichere Abgrenzungen in dieser eigentlichen Definition geben muss, denn offenbar sind manche Formen von Einwirkung wichtig für unser aller Bestehen und Vorankommen.
Also man muss doch nicht alles schlimmer machen wie es ist. Jemanden mal im Streit zu beschimpfen, ist definitiv nicht nett, und sollte nach Möglichkeit nicht passieren, aber als Gewalt, finde ich kann man es wirklich nicht zählen. Es kommt in jeder Beziehung mal vor, dass man sich streitet und dann auch die ein oder andere unfreundliche Bemerkung fällt, dass gehört irgendwie auch wen es nicht immer schön ist dazu. Und ich finde es auch nicht schlimm, weil ich finde das hin und wieder streiten zu einer Beziehung gehört, solange man sich danach wieder verträgt, und es nicht zu häufig vorkommt.
Erkennen tut eine solche Gewalt jeder, nur ich denke die meisten werden dies schlichtweg nicht als Gewalt ansehen. Und das finde ich auch richtig so. Damit nimmt man dem Wort Gewalt halt auch einfach ein wenig was der Negativität, welches dieses Wort zum Glück hat. Also ich finde es allein deswegen schon nicht gut, und empfinde es auch einfach nicht so.
Ich persönlich finde einen Klaps auf den Po noch nicht als häusliche Gewalt, solange beide damit einverstanden sind. Also wenn einer sagt, dass er diesen Klaps auf den Po nicht mag und der andere das sein lassen soll ist es für mich in Ordnung. Falls der andere dies dann nicht sein lässt, also das Nein nicht akzeptiert, kann man es als solche bezeichnen. Sich gegenseitig zu beschimpfen hat für mich weniger etwas mit Gewalt zu tun, als vielmehr mit Respektlosigkeit, selbst wenn es nur im Spaß gesagt wurde. Das sollte man sein lassen.
Aber im Allgemeinen finde ich ist Gewalt etwas anderes. Das werden bestimmt auch einige bestätigen, die „wirkliche“ Gewalt erleben, wenn sie grün und blau geschlagen oder getreten werden. Die wären wahrscheinlich froh, würden sie „nur“ einen Klaps auf den Po bekommen. Aber wie die meisten Dinge, ist dies einfach Ansichtssache.
Klar sind Beschimpfungen nicht schön und auch ein Klaps auf den Po je nachdem nicht sehr nett, aber normalerweise kann man gut damit leben. Das kann man meiner Meinung nach mit Gewalt nicht und da liegt für mich der große Unterschied.
Ich würde sagen, dass jede Beziehung anders läuft und es auf die Partner selber ankommt, ab wann sie etwas als gewalttätig empfinden oder nicht. Es soll ja sogar Frauen geben, die darauf stehen, wenn der Mann sie körperlich oder seelisch erniedrigt. Deshalb bin ich einfach dafür, dass man es so sieht: Wenn es beiden Partnern gut geht, so wie sie miteinander umgehen, dann passt das auch.
Ich selber finde es süß, wenn mir mein Partner auf den Po haut, ich sehe das nicht als gewalttätig, sondern sehe darin, dass er mich noch attraktiv findet. Es ist, wie man es als Kind gelernt hat: Freiheit hört dort auf, wo einem anderen Menschen seelisch oder körperlich weh getan wird. Wenn das aber nicht der Fall ist, dann ist ja alles in bester Ordnung.
Wenn man es so sieht, dann ist es so, dass es in jeder Beziehung eine Form von Gewalt gibt. Egal ob es von der Seite des Mannes kommt oder ob es von der Seite der Frau kommt, irgendwie gibt es in jeder Beziehung eine Form von Gewalt, es kommt nur darauf an, was von dem Partner geduldet wird und beispielsweise als Spaß angesehen wird und was man wirklich als gewalttätig bezeichnet.
Zum Beispiel necken mein Partner und ich uns auch gerne mal mit harmlosen Schimpfwörtern, wobei ich dieses nicht als gewalttätig ansehen würde und mein Partner dies auch nicht macht. Und ich sehe es jetzt auch nicht als gewalttätig an, wenn mein Partner mir mal auf den Hintern haut, wenn ich an ihm vorbei gehe, zu mal ich so etwas eher als Spaß ansehe. Oder wenn ich meinen Partner mal in die Rippen picke, weil ich genau weiß, dass er das nicht mag, würde er es auch nicht gleich als gewalttätig ansehen und ich würde ich aus diesen Gründen auch nicht gleich als Gewalttäter abstempeln. Für mich sind solche Tätigkeiten eher harmlos und wir zählen es zum Spaß. Aber nicht zur Gewalt.
Für mich fängt Gewalt an, wenn der Mann oder die Frau aus Spaß zu doll dem Partner wehtut. Zum Beispiel, wenn die Frau dem Mann eine ins Gesicht klatscht, weil dieser einen Spaß machen wollte. Das nenne ich dann Gewalt. Oder wenn der Mann in einer Streitsituation die Frau anpackt, egal auf welche Art und Weise. Jedes unsittliche Berühren in einer Streitsituation, die schmerzhaft werden kann, zählt für mich zur Gewalt, sowie verbale Beschimpfungen, die aus einer Streitsituation hinaus entstehen können, zählen für mich zur Gewalt.
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