Bücher, die einem Angst machen
Das Buch, das mir schon immer am meisten Angst gemacht hat, ist "Die letzten Kinder von Schewenborn" von Gudrun Pausewang, welches in diesem Thread bereits einmal erwähnt wurde. In dem Buch geht es um eine Familie (Vater, Mutter, Tochter, Sohn), die die Großeltern besuchen möchte. Dort kommen sie aber nicht an, da es vorher einen katastrophalen Reaktorunfall gibt. Im Buch werden die Erlebnisse der Überlebenden und Sterbenden geschildert, und das ist wirklich alles andere als leichte Kost.
Das Buch hat mir zahlreiche Alpträume beschert, und selbst heute läuft mir bei dem Gedanken daran noch ein kalter Schauer über den Rücken. Genau so verhält es sich auch bei dem Buch "Die Wolke", ebenfalls von Gudrun Pausewang.
Dort geht es auch um einen Reaktorunfall und um ein Mädchen, das mit seinem kleinen Bruder in dem Chaos nach überlebenden Verwandten sucht. Vor einigen Jahren kam auch ein gleichnamiger Film ins Kino; leider war die Handlung da teilweise ganz schön abgeändert und ich hatte den Eindruck, dass da eine Liebesgeschichte im Vordergrund stand, nicht die eigentliche Katastrophe. Manches wurde auch "verschönert" im Film, sodass die Essenz des Buches im Film nicht wirklich übermittelt wird. Das Buch war für mich jedenfalls auch ein persönlicher Meilenstein. was angsterregende Szenarien angeht.
Heute kann mir das leider nicht mehr passieren, das ich mich wirklich ängstige oder eine Gänsehaut bekomme. Vermutlich bin ich einfach zu abgestumpft durch die ständige Horror- und Mysteryberieselung. Ich kann mich aber noch sehr gut daran erinnern, wann ich mich das erste Mal richtig gegruselt habe. Während und nachdem ich "Cujo" von Stephen King gelesen habe! Ich war damals höchsten 11 oder 12 Jahre alt und mir standen regelrecht die Haare zu Berge. Noch dazu las ich es heimlich, ich hatte es von meiner Schwester gemopst, weil ich es noch garnicht lesen durfte. Zu der Zeit hatte ich noch keinerlei Erfahrungen mit Hunden gemacht und sie danach sehr lange misstrauisch beäugt.
Regelrecht verstört und aufgeschreckt hat mich "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo". Aus heutiger Sicht, hätte ich mir das Buch damals selbst aus den Fingern geschlagen. Ich hatte eine so behütete Kindheit, das die Problematik von Obdachlosigkeit, häuslicher Gewalt, Drogenabhängigkeit und Beschaffungskriminalität bei mir praktisch nicht existent war. Mir wurde das überhaupt erst bewusst als ich das Buch las. Vielleicht hat es mich auch deswegen geschockt, weil ich den Titel in meiner kindlchen Naivität völlig falsch verstanden hatte. Danach sah ich die Welt mit anderen Augen.
In meiner Jugend, ich glaube ich war 15 oder 16 Jahre alt, da habe ich unheimlich gerne die Bücher von Stephen King gelesen. Ich mochte das unheimlich gerne, wenn ich mich beim Lesen so richtig gegruselt habe und durch seinen Schreibstil kann der schon richtige Gänsehaut verursachen. Das habe ich normalerweise aber ganz gut weggesteckt.
Als ich allerdings das Buch "Friedhof der Kuscheltiere" gelesen habe, da gings mir gar nicht gut. Erstmal war es so, dass ich es abends vor dem Einschlafen lesen wollte. Eigentlich nur erstmal ein paar Seiten, schließlich musste ich am nächsten Tag zur Schule. Ich konnte das Buch aber nicht mehr beiseite legen, so spannend war es. Außerdem hätte ich das Licht gar nicht ausmachen können, vor lauter Angst. Ich habe das Buch in einer Nacht durchgelesen, danach nicht mehr geschlafen. Auch die nächsten Nächte war nicht wirklich an Schlaf zu denken, ich habe das Licht anlassen müssen und meinen Kater habe ich damals vor die Türe gesetzt. Das war richtig heftig und hat mich ein paar Wochen lang verfolgt.
In der letzten Zeit ging es mir mit dem Buch "Die Bücherdiebin" so. Da geht es ja um die Erlebnisse eines kleinen Mädchens im 2. Weltkrieg, unter anderem wird auch geschildert, wie sie die Bombardierung ihres Wohnortes, Bombenalarme, Verfolgung von Menschen und den Tod ihrer Familie miterleben muss. Das ist so eindringlich geschildert, das hat mich danach nicht mehr losgelassen. Ich habe nachts selbst von Bomben geträumt und von meiner Familie, die ich beschützen musste. Als ich den Klappentext gelesen habe, hätte ich das niemals gedacht. Aber ich war sehr beeindruckt und mich hat das richtig mitgenommen.
"Die Bücherdiebin" hat mir wirklich gar keine Angst gemacht, das Buch ist doch so wundervoll geschrieben, ich hab nur geheult wie ein Schlosshund, besonders am Ende Natürlich ist die Thematik insgesamt sehr traurig und sicherlich nicht einfach, aber beängstigend?
Ansonsten ist mein absolutes "Angst-Buch" "Cupido" von Jilliane Hoffmann, wie hier auch schon einige Male erwähnt. Mir hat allein die Vorstellung, in meiner Wohnung könnte jemand sein und darauf warten, dass ich endlich schlafen gehe, für mehrer Wochen schlafloser Nächte gereicht. Wirklich ein beängstigender Gedanke.
Seitdem meide ich diese Art von Büchern, ich lese zwar in regelmässigenAbständen (kein Problem, ich arbeite in einer Buchhandlung) diese Art von Krimis oder eher Trillern an, aber schaudere jedesmal schon nach ein paar Kapiteln Der letzte Versuch war "7 Minuten zu spät" von Kate Pepper, bei der einer hochschwangeren Frau von einem wahnsinnigen Psychopathen das Baby aus dem Bauch geschnitten wird .. Nein danke, wer liest sowas denn zur Unterhaltung?
Ich lese allgemein nicht gerne Thriller oder irgendwelche Romane mit einer gruseligen Handlung. Das ist einfach nicht meine Kategorie und ich greife lieber zu historischen Romanen, die in der Regel nicht sonderlich gruselig sind. Von daher liegt es eine Weile zurück, als ich mich von Büchern gefürchtet habe.
Als Kind, beziehungsweise Jugendliche konnte ich nicht genug von Thrillern und Romanen mit gruseliger Handlung bekommen. Ich habe diese Bücher regelrecht verschlungen, wobei es dann regelmäßig vorkam, dass ich dann am Abend Angst hatte, einzuschlafen. Obwohl mir diese Bücher so viel Angst bereiteten, konnte ich es nicht lassen, diese zu lesen. Ich fand sie einfach wahnsinnig spannend. Irgendwie gefiel mir dieser Nervenkitzel auch und ich genoss es, solche spannenden Bücher zu lesen. Immerhin war es gerade bei gruseligen Romanen so, dass sie fruchtbar spannend waren. So konnte ich gar nicht aufhören zu lesen, obwohl ich doch ein wenig Angst dabei hatte und mir nicht ganz wohl zumute war.
Leider waren manche Bücher in dieser Hinsicht damals für mich so extrem, dass ich Abends fruchtbare Angst davor hatte, allein zu sein. Immerhin hatte ich noch immer die Handlung der Bücher im Kopf, weshalb ich es mich auch nicht getraut habe, allein auf Toilette zu gehen. Von daher verboten mir meine Eltern eine ganze Zeit lang, diese Bücher zu lesen, als sie merkten, dass ich mich so sehr davon fürchtete. Das fand ich ziemlich blöd und ich lieh mir die Bücher trotzdem heimlich in der Bibliothek aus, um sie zu lesen.
Nach einiger Zeit verlor ich jedoch das Interesse an den Büchern und widmete mich lieber anderen Kategorien. Das ist auch bis heute so geblieben. Ich mag es einfach nicht, mich beim Lesen fürchten zu müssen, weshalb ich lieber solche Bücher meide.
Ich finde Wilhelm Buschs "Struwwelpeter" recht gruselig, obwohl es eigentlich ein Kinderbuch ist. Früher habe ich das Buch auch nur als Kinderbuch gesehen, bis mich mal eine Frau richtig auf die Geschichten aufmerksam gemacht hat. Daraufhin habe ich in dem Buch geblättert und war regelrecht geschockt, als ich gesehen habe, wie zum Beispiel der "Daumen-Lutscher" oder "Der Suppenkasper" enden. Von da an habe ich echten Respekt vor dem Buch. Gerade Kindgerecht sind die Geschichten keinesfalls.
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